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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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schluckte schwer. »Es geht vorbei. Bitte versetze
Colton nicht in Sorge, indem du es ihm erzählst. Ich bin sicher, es geht mir gut.«
    »Ich glaube, es geht dir hervorragend«, stimmte Damien lächelnd zu. »Aber du solltest vielleicht über ein paar Dinge nachdenken. Wenn Colton sich merkwürdig verhält, hat er den Grund für dein Unwohlsein vielleicht bereits erkannt.«
    »Den Grund?« Brianna sehnte sich inbrünstig nach einer Tasse schwachen Tee, der anscheinend immer gegen die Übelkeit half. Sie versuchte, das trockene Gefühl in ihrem Mund herunterzuschlucken.
    »Nun, du bist eine verheiratete Frau.«
    Sie blinzelte, weil sie nicht sicher war, was sie darauf erwidern sollte. Natürlich war sie verheiratet.
    Damien fluchte leise. »Dieser Hang der englischen Aristokratie, unsere jungen Frauen vor der Hochzeit nicht in praktischen Dingen zu unterweisen, hat mich schon immer erstaunt. Ich habe zu lange an einem Ort gelebt, wo der Tod den Menschen geläufiger ist als das Wunder des Lebens, darum will ich offen sein. Brianna, könnte die Möglichkeit bestehen, dass du ein Kind unter dem Herzen trägst?«
    Dass sie was ?
    Ein kleines, unbeabsichtigtes Keuchen entrang sich ihren Lippen. Hieß das etwa …
    Ihr Schwager lehnte sich ein wenig zurück. Er wirkte vergnügt. »Das ist dir noch nicht in den Sinn gekommen?«
    Es dauerte einen Moment, aber dann schüttelte sie den Kopf und leckte ihre trockenen Lippen. »Bis jetzt nicht«, gab sie zu. »Das macht einen krank?«
    »Bei manchen Frauen passiert das zunächst. Sie schlafen auch mehr, glaube ich, denn es kostet einige Kraft, wenn ein neues
Menschenwesen in ihnen heranwächst. Und natürlich ist das deutlichste Zeichen von allen das Ausbleiben deiner monatlichen Blutung.«
    Er sagte das so sachlich, aber sie errötete dennoch. Eine sehr lebhafte Röte, wenn sie seine Reaktion richtig verstand. Ihr Gesicht brannte.
    Sie fühlte sich wie eine Närrin. Das war schlimmer als das Gespräch mit ihrer Mutter, die ihr erklärt hatte, sie müsse das, was in der Hochzeitsnacht passierte, ohne Klagen hinnehmen. Dass ein junger, unverheirateter Mann wie Damien mehr als sie über dieses Thema wusste, war demütigend, und seine Schlussfolgerung, dass Colton es vielleicht auch schon erraten hatte, war irgendwie sogar noch schlimmer.
    Warum hatte ihr Mann denn nichts gesagt? Ihr gelang ein zittriges Nicken. »Ich vermute, das ist durchaus möglich.«
    »Ich halte es für sehr wahrscheinlich.« Damiens Mund zuckte. »Mein älterer Bruder ist etwas reserviert, aber er ist immer noch ein Mann. Darf ich dich anflehen, einem Jungen das Leben zu schenken und mich von der Fessel zu befreien, der Erbe eines Herzogtums zu sein? In Spanien ist es keine so große Angelegenheit, aber der Krieg wird nicht ewig dauern. Ich hasse es, mir vorzustellen, dass ich gezwungen werde, meine Rückkehr nach England nach hinten zu verschieben, nur um der gezielten Jagd ambitionierter junger Ladys zu entkommen.«
    »Es käme dir nicht ungelegen, wenn deine Pflichten für die Krone weitergingen.« Brianna setzte sich auf, dankbar, dass die Übelkeit abebbte. »Und was den Erben betrifft, werde ich mein Bestes geben.«
    Damien stand auf. »Colton wird hocherfreut sein.«
    »Ich vermute, die meisten Männer wären das.« Es bereitete ihr
dennoch Sorgen.Wenn ihr Mann dachte, dass sie unter Umständen schwanger war, hätte er es bestimmt erwähnt. Jetzt, da sie zu dieser Erkenntnis gelangt war, merkte sie erst, dass ihre Blutung sich um mindestens einige Wochen verspätet hatte. Sie erinnerte sich, wie er in Rolthven von ihrem Unwohlsein erfahren hatte. Seine Aufmerksamkeit bekam nun eine völlig neue Bedeutung.
    Es war eher so, als spionierte er hinter ihr her.
    Damien bestand darauf, sie zurück in die herzoglichen Gemächer zu geleiten. Nachdem er sie allein gelassen hatte, klingelte Brianna nach ihrer Zofe. Als Molly auftauchte, fragte Brianna sie in neutralem Tonfall: »Hat der Duke dich zuletzt über mich ausgefragt?«
    Ehrerbietig blickte die junge Frau zu ihr auf. Sie schien sich plötzlich unwohl zu fühlen, und leise sagte sie: »Was meint Ihr, Euer Gnaden?«
    »Sei versichert, dass ich nicht ärgerlich bin. Nur neugierig. Hat er dich über meinen Gesundheitszustand ausgefragt?« Brianna saß auf der Bettkante und versuchte, ihre Hände nicht zu sehr ineinander zu verkrampfen.
    Molly kräuselte die Lippen und nickte zögernd. »Als Ihr während unseres Aufenthalts in Essex ziemlich lange geschlafen

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