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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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das kastanienbraune Haar zerwühlt, unterschied er sich sehr von dem kultivierten Duke, den sie geheiratet hatte. Er war nicht bloß gut aussehend, sondern geradezu umwerfend. Sein schlanker Körper war hart und männlich, und der Teil von ihm, der ihr so viel Lust geschenkt hatte, lag nun schlaff zwischen seinen muskulösen Oberschenkeln. Überrascht erkannte sie, dass sie ihn noch nie richtig nackt gesehen hatte, obwohl sie seit drei Monaten verheiratet waren. Wenn er sie in ihrem Schlafzimmer besuchte, trug er seinen Hausmantel, und es war immer dunkel, ehe er sich zu ihr ins Bett legte.
    Das hier war viel, viel besser.
    Brianna fragte scherzhaft: »Tut es dir wirklich leid? Mir nicht.«
    Seine Lider senkten sich leicht. »Es scheint mir eher eine barbarische Unhöflichkeit zu sein, wenn man seiner eigenen Frau die Kleider vom Leib reißt.«
    »Glaub mir, ich vergebe dir, Colton«, sagte sie aus tiefstem Herzen.
    »Du hast mich unvorbereitet getroffen, meine Liebe.«
    Das hatte er auch, mit diesem sündhaften, intimen Kuss zwischen ihren Beinen. Als sie den Ratschlag gelesen hatte, sie solle allen Ernstes ihren Mund auf sein Geschlecht legen, war sie entsetzt gewesen. Aber getreu Lady Rothburgs Beteuerung hatte er es offenbar ungemein genossen. So sehr, dass er ihr Unterhemd in fiebriger Hast zerrissen hatte.

    Das war tatsächlich ein Fortschritt.
    Es war ein hübsches Gleichgewicht, beschloss sie mit großer Zufriedenheit. Einerseits das ungestüme, wilde Verlangen, andererseits die vorsichtige Zärtlichkeit seines späteren Liebesspiels. Vor dem Abend in der Oper hatte sie nur Letzteres erlebt, aber beides hatte Vorteile. Es war etwas schockierend, weil sie entdeckte, dass sie den sexuellen Akt schnell und hart liebte und dass ihr eigenes Verlangen gesteigert wurde, je mehr ihr Mann die Kontrolle verlor.
    Es war anregend. Ab jetzt würde Madame Ellen all ihre Unterwäsche aus reiner Spitze nähen müssen.
    »Ich hoffe, ich war nicht zu fordernd.« Seine Finger tänzelten federleicht über ihren Arm.
    »Hast du meinerseits irgendwelche Einwände gespürt?«
    »Nein.« Sein seltenes Lächeln leuchtete auf und erhellte seine hübschen Gesichtszüge. So schnell es kam, verschwand es auch wieder. »Aber dennoch, ich war ziemlich zudringlich.«
    Dass er nicht völlig Herr der Situation gewesen war, machte ihm Sorgen. Das hatte sie erwartet. Er war so sehr daran gewöhnt, nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Entscheidungen zu treffen. In seinem Privatleben waren sie nun zu zweit, und es zählten nicht mehr nur seine Entscheidungen. Hoffentlich würde er bald auch zu dieser Einsicht gelangen.
    »Es geht mir mehr als gut, Colton.« Brianna gähnte. »Ich bin angenehm müde, wenn ich das so sagen darf. Aber das ist ja nichts Schlimmes.«
    »Nein, meine Liebe, ich vermute, das ist es nicht.«
    Sie rieb ihre Wange an Coltons verschwitzter, muskulöser Brust und hoffte, er würde ihr nicht vorschlagen, in ihr Zimmer zu gehen. Gewöhnlich kam er in ihr Schlafzimmer und folgte
damit dem Muster, das seit ihrer Hochzeitsnacht vorgeschrieben war. Die Routine bot selten Abwechslung. Für sie war das keine Überraschung, denn ihr Mann glaubte an ein geordnetes Leben. Er wartete stets, bis sie im Bett war und ihre Zofe entlassen hatte, ehe er höflich anfragte, ob sie zu müde für seine Gesellschaft war. Dann dämpfte er das Licht. Nie vor dieser Nacht hatte er sie komplett entkleidet. Er bevorzugte es, sie durch den Stoff ihres Nachthemds zu berühren und den Saum zu heben, wenn er sich zwischen ihre Beine schob, um sie zu nehmen. Sein Eindringen in sie war immer vorsichtig und maßvoll. Wenn er fertig war, ging er ausnahmslos zurück in sein eigenes Bett. Manchmal wartete er, bis sie einschlief, aber gewöhnlich entschuldigte er sich einfach mit derselben Höflichkeit, mit der er ihr Zimmer betreten hatte, und ging.
    Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr Sinn ergab es für sie. Schließlich war es für die bessere Gesellschaft durchaus modern, dass Männer und Frauen getrennte Schlafzimmer hatten, und Colton war allzu praktisch veranlagt. Wenn er sein eigenes Schlafzimmer hatte, warum sollte er dort nicht auch schlafen?
    Vielleicht ergab es Sinn, aber es war unglaublich irritierend.
    Es war nicht so, dass sie ihre sexuellen Begegnungen nicht von Anfang an genossen hätte – sogar in jener ersten, von Nervosität geprägten Nacht war sie von ihrem Mann erregt worden -, aber sie hatte sich gefühlt, als

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