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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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würde sie etwas geben und er es sich nehmen. Die Formulierung »eheliche Pflichten« schien auf diese versteckten, zurückhaltenden Vereinigungen zu passen. Sie würde ihn niemals ablehnen, aber Brianna missfiel der Gedanke, als Pflicht an etwas zu denken, das so schön war wie die Stunden, die sie gerade geteilt hatten.

    Vor dem heutigen Abend hätte sie sich selbst nie als Liebhaberin bezeichnet. Als Ehefrau, ja. Liebhaberin? Nein. Aber nun lag sie endlich in seinem Bett, nackt und herrlich müde. Sein Samen klebte an ihren Schenkeln, und seine Arme hielten sie fest.
    »Brianna.« Er berührte sie mit den Fingern behutsam an der Wange. »Ich muss morgen früh aufstehen, ich habe einen Tag mit vielen Verpflichtungen vor mir.«
    Das Gefühl bitterer Enttäuschung ersetzte ihr träges Wohlbefinden. »Es klingt für mich genauso wie die meisten Eurer Tage, Euer Gnaden.«
    »Ich glaube kaum, dass du mich in einem Augenblick wie diesem so förmlich anreden musst.«
    Sie schwieg.
    »Rogers wird bei Tagesanbruch hier sein, so lauteten meine Anweisungen«, sagte ihr Mann mit derselben vernünftigen Stimme. Als hätte er sie nicht gerade mit äußerster Leidenschaft geliebt.
    »Und möge der Himmel verhüten, dass dein Leibdiener mich in deinem Bett findet.« Brianna setzte sich auf, warf ihr langes Haar zurück und bedachte ihren Mann mit einem herausfordernden Blick. »Ich verstehe schon. Jetzt, da ich meinen Zweck erfüllt habe, werde ich fortgeschickt.«
    Colton runzelte die Stirn, entspannt in die raschelnden, weißen Laken gelehnt, seine Haut noch immer leicht verschwitzt von der Anstrengung. Colton runzelte die Stirn. »Ich würde es kaum so ausdrücken. Nein, ich habe es nicht so ausgedrückt. Ich will dich einfach nicht wecken, wenn ich aufstehe.«
    »Wie rücksichtsvoll von dir.«
    »Ja, tatsächlich, ich habe versucht, Rücksicht zu üben.« Seine Brauen hoben sich. »Aber aus dem Sarkasmus in deiner Stimme
schließe ich, dass du offensichtlich nicht mit mir darin übereinstimmst.«
    »Manchmal glaube ich, du musst der begriffsstutzigste Mann in ganz London sein.« Brianna glitt aus dem Bett und versuchte, sich zu ermahnen, dass niemand sich von heute auf morgen verändern konnte. Ihr gut aussehender, aber sie erzürnender Mann war eine besondere Herausforderung. Sie war sicher, die Vorstel- lung, er müsse irgendetwas in seinem Leben ändern, damit er ihrem romantischen Zartgefühl entsprach, würde ihn überraschen.
    Liebe war auch so ein Wort, über das er selten nachdachte.
    »Erklärst du mir, was mich begriffsstutzig macht, weil ich meiner Frau einen ungestörten Nachtschlaf ermöglichen will?« Er beobachtete mit fest zusammengepresstem Mund vom Bett aus, wie sie ihre verstreuten Kleidungsstücke zusammenraffte.
    »Nein.« Brianna bewegte sich bewusst verführerisch, damit er ihre nackte Kehrseite betrachten konnte, als sie zu der Tür ging, die ihre Schlafzimmer trennte. »Gute Nacht, Euer Gnaden .«
    Sie glaubte, ihn einen leisen Fluch murmeln zu hören, ehe sie das Schlafzimmer hinter sich ließ.
     
    Was zur Hölle war da gerade passiert?
    Colton lag im Bett und starrte zur Decke hinauf. Er fragte sich, ob er in das Schlafzimmer seiner Frau gehen und eine Erklärung verlangen sollte. Genauer gesagt, zwei Erklärungen.
    Nein, drei.
    Sie schuldete ihm auf jeden Fall drei Erklärungen.
    Zum Ersten war da ihre Kleidung. Er war noch immer sprachlos ob des Kleids, das sie beim ersten Mal getragen hatte, auch wenn Robert ihm eine vernünftige Möglichkeit aufgezeigt hatte, wie er verhindern konnte, dass derlei sich wiederholte. Dann
hatte sie ihn verwegen überrascht, indem sie einen Akt vollzog, von dem er hätte schwören können, dass sie nichts davon wusste, und jetzt … Nun, er war nicht sicher, was zum Teufel gerade passiert war.
    Er hatte das beunruhigende Gefühl, dass er nach der befriedigendsten sexuellen Erfahrung seines bisherigen Lebens irgendwie einen ehelichen Fauxpas begangen und sie verletzt hatte. Das war verwirrend, denn er hätte schwören können, dass sie im glückseligen Nachspiel ihrer sexuellen Vereinigung in einer für ihn neuen Harmonie beisammenlagen. Auf jeden Fall hatte Brianna sich in seinen Armen perfekt angefühlt, warm und erhitzt von der sexuellen Befriedigung. Ihr schlanker Körper schmiegte sich an seinen, und der seidige Glanz ihres hellen Haars floss über seine Brust. Vom ersten Moment, der ersten Berührung an war sie überraschend empfänglich gewesen. Aber der

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