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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Mitgehen zu überreden. Ich glaube, Finnie wäre hoch erfreut, wenn du ihr einige dieser Entscheidungen übertragen würdest.«

    Brianna erwiderte darauf mit reizender Ernsthaftigkeit: »Ich will so sehr, dass alles perfekt ist. Ich habe Colton diese Sache ja geradezu aufgedrängt, und wenn es ein gesellschaftliches Desaster wird, werde ich nicht nur seine Zeit verschwendet, sondern ihn auch in Verlegenheit gebracht haben.«
    Für einen kurzen Moment, als Robert in ihr hübsches Gesicht hinabschaute und den Ernst in ihren Augen sah, beneidete er seinen Bruder um seine Frau. Nicht um Brianna im Besonderen, obwohl sie auf jede nur erdenkliche Weise schön war und er ihren Witz und ihren Verstand hoch schätzte, sondern eher um die Vorstellung, dass diese Frau all die Mühsal auf sich genommen hatte, um diese Party zu planen. Sein älterer Bruder würde die Rosen nicht einmal bemerken, geschweige denn sehen, wie gezielt sie platziert waren. Aber vor allem wünschte sie, Colton glücklich zu machen.
    Was für eine Vorstellung. Robert war mehr als gut mit Frauen vertraut, die von ihm wünschten, dass er sie glücklich machte. Sie sehnten sich nach der Lust, die er ihnen im Bett schenken konnte, aber auch nach dem Ansehen, das es mit sich brachte, mit dem jüngeren Bruder eines Dukes herumzutändeln. Nicht zu vergessen die teuren Geschenke und wertvollen Schmuckstücke, die sie geradezu erwarteten.
    Dachten sie denn jemals auch an ihn ? Nicht an den Lord Robert Northfield mit seinem großen Erbe und den ausgezeichneten Verbindungen. Nicht daran, ob sie ihn hübsch fanden und er ein geübter Liebhaber war. Sondern dachten sie je über sein Leben, seine Gedanken und Erwartungen nach?
    Er hatte das ungute Gefühl, dass es den Frauen, die er ins Bett mitnahm, nie in den Sinn kam, darüber nachzudenken, ob er glücklich war. Es war natürlich auch sein Fehler, erkannte er, als
er einfach dastand und Brianna anstarrte. Er atmete den Duft der Treibhausblumen ein, der die Luft erfüllte. Er wählte bewusst Gefährtinnen, die nichts außer einer sexuellen Liaison ohne emotionale Bindung wünschten. Er verführte eine bestimmte Sorte Frauen, und sie genossen seine Aufmerksamkeit sehr.
    Aber war ihm das genug? Keine der Frauen sah ihn so an, wie Brianna zu seinem Bruder aufblickte.
    Auch Colton sah seine Frau in unbeobachteten Momenten, wenn er sich nicht gerade in seinem Arbeitszimmer verbarrikadierte, um Lieferverträge und Briefe an die Verwalter seiner An- wesen zu verfassen, mit einer gewissen Weichheit im Blick an, von der Robert vermutete, dass sein älterer Bruder nicht einmal wusste, dass sie da war.
    Es war schon erstaunlich, dass er im Alter von sechsundzwanzig Jahren und mit seinem Erfahrungsschatz im Umgang mit Frauen noch nie anders als mit Spott über die Möglichkeit nachgedacht hatte, sich zu verlieben.
    »Du bist auf jede erdenkliche Weise ein Gewinn für ihn, und das meine ich nicht nur in Bezug auf seinen Titel.« Robert tätschelte ihre Hand, die noch immer seinen Arm umklammert hielt. Die Heiserkeit in seiner Stimme erfüllte ihn mit Unglauben. Er war doch sonst nie sentimental … zumindest hatte er das bisher von sich gedacht. »Ich werde für dich nach Mrs. Finnegan suchen, ja? Dann werde ich mich am besten erfrischen und umziehen. Ich bin den ganzen Tag ausgeritten.«
    »Ich danke dir.« Brianna gab ihn frei und lächelte reumütig. »Ich wäre ihr wirklich dankbar, wenn sie mir helfen könnte.«
    »Es war mir ein Vergnügen, Madame de la Duchesse.« Er verbeugte sich mit übertriebener Höflichkeit, die sie zum Lachen brachte, und machte sich dann auf die Suche nach der überaus
tüchtigen Finnie (wie er sie gern nannte, seit er alt genug war, um zu reden), erklärte ihr, dass Coltons junge Frau etwas Führung bräuchte, und ging nach oben, um sich umzukleiden.
    Die ganze Zeit war er sich jedoch bewusst, dass er einen Moment tief greifender Erleuchtung erfahren hatte.
    Als er vor dem Spiegel seine Krawatte richtete, blickte ihm ein grimmiger Robert entgegen. Das war für ihn sehr ungewöhnlich, denn zumeist zeigte er eine recht sorglose Miene.
    Ein Klopfen an seiner Tür ließ ihn herumfahren. Barsch fragte er: »Ja?«
    Damien öffnete die Tür zu seinem Schlafzimmer und kam herein. »Ich habe gedacht, wir sollten vielleicht lieber gemeinsam hinuntergehen und eine vereinigte Front der Junggesellen präsentieren.«
    Robert zwang ein breites Grinsen auf sein Gesicht, um die für ihn so ungewöhnliche,

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