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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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sodass es zu dieser überstürzten Reaktion kam und er Miss Rebecca Marston küssen wollte.
    Robert senkte seinen Kopf so, wie er es bereits vor einigen Wochen im Garten getan hatte. Dieses Mal strich er nicht bloß kaum über ihre Lippen, sondern legte seinen Mund mit leichtem Druck auf ihren. Vorsichtig, behutsam, verlockend.
    Es war so völlig anders als jeder Kuss, den er je gegeben oder bekommen hatte. Für sie war es ein jungfräulicher Kuss – obwohl er am weitesten davon entfernt war, unschuldig zu sein. Wie er es sich vorgestellt hatte, fühlte sie sich himmlisch an. Sie schmeckte nach Unverdorbenheit, und sie lag herrlich in seinen Armen.
    Rebeccas Hände ruhten auf seinen Schultern. Ihre Berührung war so leicht und zart, wie sie wohl sein mochte, wenn sie sich über das Pianoforte beugte, und er unterdrückte ein leises Stöhnen, weil er sich denselben, verträumten Gesichtsausdruck vorstellte. Er konnte spüren, wie das Blut in seinen Unterleib schoss, die aufwallende Erregung, das unvermeidliche Anschwellen seines Penis, der sich gegen den Stoff seiner Hose presste.
    Er sollte das hier nicht tun. Sollte ihren Mund nicht bedrängen, sich für seine Zunge zu öffnen, damit er sie erkunden konnte. Er sollte nicht an ihren weichen Lippen knabbern und sich nicht vorstellen, wie sie sich warm und nackt im Bett unter ihm bewegte.
    Es ging weiter. Der zarte Austausch ihres Atems, der Tanz von Zunge gegen Zunge, die Bewegung, als ihre Körper einander immer näher kamen … Sein Arm lag nun vollständig um ihren Körper, und bestimmt konnte sie seine erregte Reaktion spüren, doch statt sich mädchenhaft entsetzt zu geben, klammerte
sie sich mit ungebrochener Leidenschaft an ihn, die Arme um seinen Hals gelegt.
    Das Klopfen an die Fensterscheibe riss ihn aus seinem Wahnsinn. Damien rief: »Ich glaube, der Spaziergang, den Miss Marston und ich gemacht haben, sollte allmählich vorbei sein, oder? Wenn wir zu lange fortbleiben, wird ihre Mutter mich zurückerwarten und verlangen, dass ich ein ernstes Gespräch mit Sir Benedict führe.«
    Robert riss seinen Mund von ihrem los. Er blickte in die Augen der Frau, die sich noch immer an ihn drückte. Er fragte sich, ob er ausgesprochen dumm oder ob er einfach in die Fänge der Lust geraten war.
    Obwohl sein Körper protestierend aufschrie, schaffte er es irgendwie, sie gehen zu lassen. Er verbeugte sich. »Euer Bauernbursche wartet.«
    Sie stand vor ihm. Ihr Mund war feucht von seinen Aufmerksamkeiten, und ihre Brust hob und senkte sich rasch. »Wir reisen morgen ab.«
    »Ich weiß.« Verdammt noch mal, er war hart und begehrte sie, und sein körperliches Unbehagen hallte in seiner inneren Zerrissenheit wider. Er wollte, dass diese Party sofort zu Ende war und dass seine Verwirrung nachließ.Wenn er sich bloß von ihrer ablenkenden Gegenwart losreißen könnte, ginge es ihm besser.
    Dessen war er absolut sicher.
    Also, beinahe.
    Verdammt.
    »Was passiert als Nächstes?«, flüsterte sie. Das unschuldige Verlangen, das er auf ihrem Gesicht las, war wie ein Messer, das durch seine Seele schnitt. »Vielleicht können wir uns später heute Nacht erneut treffen. Sobald alle schlafen.«

    Es war ein wahnwitziger Vorschlag in einer Situation, die jetzt schon äußerst unvernünftig war. »Nein«, brachte er zu scharf hervor, weil ihr Vorschlag Bilder entfachte, wie sie sich mit gelöstem Haar in sein Schlafzimmer stahl. »Das ist vollkommen ausgeschlossen.«
    »Warum?«
    »Zum Ersten: Falls Euer Vater uns dabei erwischt – und ich würde vermuten, wenn Damien schon unsere …«
    »Unsere?«, wiederholte sie, als er nach den richtigen Worten suchte. Sie wirkte unschuldig und verführerisch zugleich. In den Tiefen ihrer schönen Augen breitete sich ein unmissverständliches, weibliches Triumphgefühl aus.
    Er half ihr nicht, indem er die Definition dessen aussprach, von dem er nicht glaubte, dass man es irgendwie in richtige Worte kleiden konnte. Stattdessen fuhr er sie an: »Wenn Damien etwas bemerkt hat, wird es wahrscheinlich auch Eurem Vater aufgefallen sein. Ich habe nicht den Wunsch, mich im Morgengrauen mit ihm auf dem Feld zu treffen. Es würde einen Schatten auf Euren Ruf werfen und Euch nur unnötige Probleme bereiten. Ich möchte Euren Vater auf keinen Fall verletzen, und die Alternative ist für mich auch alles andere als ansprechend.« Abrupt fügte er hinzu: »Ich werde wahrscheinlich morgen in aller Früh nach London aufbrechen.«
    Gott, ja. Er musste von ihr

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