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Schönbuchrauschen

Schönbuchrauschen

Titel: Schönbuchrauschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Weichold
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heißen.«
    »Seit wann kennst du dich in solchen Sachen aus?«
    »Seit einer halben Stunde«, lachte Kupfer, »ich musste doch ungefähr verstehen, was ’s Judithle mit seinen Vorschlägen gemeint hat. Lipp hat übrigens meistens auch nicht immer auf Anhieb verstanden, was sie gemeint hat. Aber er hat sie machen lassen, und offensichtlich ist das ganz gut gelaufen, bis Theo Krumm da hineingegrätscht ist. Wenn der nicht so gierig gewesen wäre und vorsichtiger operiert hätte, hätte er vielleicht auch sein Teil abbekommen und würde noch leben. Da, lies mal weiter.«
    10.09. Ferdi, lass endlich was von dir hören. Wenn das mit den währungen etwas werden soll, müssen wir genau jetzt etwas tun. Wir müssen über den einsatz reden. Diesmal will ich das nicht wieder allein auf meine kappe nehmen. Also melde dich
.
    Love jude
    11.09. Heißgeliebter ferdi!!! Wo immer du alter gauner dich gerade herumtreibst: Ich hab es jetzt doch allein gemacht. Du sagst ja ohnehin, dass ich mehr davon verstehe als du. Aber fang bloß nicht wieder an zu meckern, wenn es vielleicht nicht sofort das ganz große geld bringt. Jetzt musste unbedingt etwas getan werden. wundere dich also nicht über den großen abfluss vom konto. Es wäre aber gut, wenn du es für alle fälle auffüllen würdest. Es könnten ja größere Nachzahlungen anfallen, was ich eigentlich nicht glaube. Aber ganz steckt man ja nie drin. Bitte erledige das sofort. Oder soll ich in der klinik anrufen? Das willst du doch sicher nicht
.
    Love jude
    »Der Herr Doktor wollte also nicht in der Klinik angerufen werden. Wahrscheinlich hatte er wieder mal nichts anbrennen lassen. Das passt ins Bild!«
    13.09. Ferdi, bist du denn völlig verrückt geworden? Wieso ziehst du geld ab? Das ist gegen jede abmachung. In einer woche ist eine größere zahlung fällig. Soll ich jetzt noch raus aus der position?
    j
.
    »Und jetzt muss sie in der Klinik angerufen und von dem Unfall erfahren haben. Zu dem Zeitpunkt lag Lipp noch im Koma.«
    15.09. Hacker, räuber, dreckige ratte! Dass du meine mails bekommen hast, weiß ich. (Schon mal was von automatischer lesebestätigung gehört?) Und du hast nicht nur sein notebook!!! Lass die finger von dem geld. Du kriegst sonst großen ärger
.
    20.09. Letzte warnung: lass die finger weg, oder ich sorge dafür, dass du damit sehr unglücklich wirst
.
    22.09. Mach sofort eine Rücküberweisung von 500 000, du siehst ja, wohin. Über den rest können wir reden
.
    »Da lenkt sie aber schnell ein«, meinte Feinäugle.
    »Das musste sie wohl. Ihr stand das Wasser am Hals. Mir sieht das nach einem Termingeschäft aus, wahrscheinlich mit Futures. Sie musste einen Kaufvertrag einhalten und wusste nicht, wo sie das Geld hernehmen sollte.«
    »Aber wenn sie seit mehr als einem Jahr spekuliert hat, dann hätte sie doch etwas verkaufen können und wäre aus dem Schneider gewesen.«
    »Natürlich. Aber genau das wollte sie nicht. Sie wollte behalten, was sie hatte. Und jetzt gibt es über zwei Wochen keine Mail mehr. Lipp ist um diese Zeit gestorben. Das hat sie erfahren und ist nach Deutschland gekommen, aber nicht nur wegen der Beisetzung. Sie hat ihre Nachforschungen betrieben, und sie muss auch in der Schweiz gewesen sein.« Damit deutete er mit dem Finger auf die erste Mail vom Oktober.
    10.10. Theo, du mieses kleines scheinheiliges schwein! reiss ruhig deine augen auf, du liest schon richtig. Wenn du gemeint hast, ich würde den inhaber eines schweizer nummernkontos nicht herausbringen, dann hast du dich geschnitten!!! Als frau kriegt man das schneller raus, als es so ein naivling wie du begreifen kann. Du scheinheiliges arschloch! Auf dem friedhof hast du so geknickt getan, als wäre dein bester freund gestorben. Pure show! Es muss ja eine unangenehme überraschung gewesen sein, mich dort zu treffen. Ich weiß genau, wie du dir f.s vermögen unter den nagel gerissen hast, und weiß auch, wer an der unfallstelle war. Und ich kann eins und eins zusammenzählen. Was passiert mit einem rettungsassistenten, der ein unfallopfer bestiehlt? Sieh dich vor. Ein zweites Mal lasse ich mich nicht von dir »schädigen«. Die alte Rechnung steht noch offen
.
    j
.
    »Ob Theo Krumm von Anfang an gewusst hat, mit wem er es da zu tun hat?«
    »Schwer zu sagen, aber ich glaube eher nicht. Und schau dir die letzten beiden Sätze an. Da war also irgendwas zwischen den beiden, was von seiner Seite nicht sehr edel war. Seine Mutter hat auch so etwas angedeutet. Aber sie wusste

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