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Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Titel: Schöne Lügen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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liebevolles Paar gewesen, mit einem gesunden, aktiven Liebesleben. Schon als Kind ahnte Erin, daß ihre Eltern da etwas ganz Besonderes teilten.
    Ihr Problem war die Angst, nochmals enttäuscht zu werden, wenn etwas nicht stimmen sollte.
    Warum aber hatte sie dann Lance Barrett so bereitwillig willkommen geheißen? Seit der ersten Umarmung, als sie noch geglaubt hatte, er sei Ken, hatte sie ein überwältigendes Verlangen gespürt, das dann in ihr loderte, bis es einem Waldbrand gleichkam. Selbst als sie ihm beleidigende Worte entgegengeschleudert hatte, hatte sie noch gegen die sexuelle Anziehungskraft ankämpfen müssen, die von ihm ausging.
    Und er war über all das im Bilde gewesen. Ihr Körper hatte die Sehnsucht nicht länger geheimhalten können, und seiner hatte instinktiv darauf reagiert. Die uralte Herausforderung der Geschlechter brach sich Bahn, und er hatte sie weder ignoriert, noch wollte er ihr widerstehen.
    Sie riskierte ein gefährliches Spiel. Der Grund, warum sie sich geweigert hatte, Barts Geliebte zu werden, war zum Teil darin begründet, daß sie sich zwanghaft nach einer Familie sehnte. Irgendwie hatte sie gewußt, daß Bart kein Ehemann und kein Vater für ihre Kinder sein würde. Und wenn sie sich
zu weit mit ihm einließ, könnte er vielleicht zum Stolperstein werden, wenn sie das verwirklichen wollte, was sie sich im Leben am sehnlichsten wünschte.
    Wenn Bart ein Stolperstein war, dann war Lance der reinste Felsen. In ein paar Tagen würde jeder seiner Wege gehen, und damit wäre die Sache ausgestanden. Warum setzte sie also jetzt und hier ihre Zukunft aufs Spiel? Eine kurze Affäre mit Lance würde zu nichts führen. Es war dumm – hoffnungslos und unmoralisch.
    Doch jetzt, wo sie seinen warmen Atem an ihrer Wange fühlte und den sanften Druck seines Armes gegen ihre Brust, dachte sie an das Schicksal und daß sie die Kontrolle darüber verloren hatte.
    Sie hob unglücklich den Kopf. Er ertrank in ihren großen Augen, in denen er ihre Gedanken lesen konnte, und preßte die Lippen zusammen, dann sagte er: »Das, was gestern abend im Park passiert ist, tut mir sehr leid.«
    »Du warst wütend.« Sie nickte. »Ich habe es gespürt.«
    »Das ist keine Entschuldigung für das, was ich beinahe getan hätte. Gott! Eine Vergewaltigung«, klagte er sich an. »Ich bin noch nie einer Frau gegenüber gewalttätig geworden, Erin. Das mußt du mir glauben. Habe ich dir weh getan?« Der schuldbewußte Ausdruck auf seinem Gesicht rührte sie.
    »Ein wenig«, antwortete sie.
    »Ich wünschte, es wäre nie geschehen. Wenn ich es irgendwie rückgängig machen könnte, ich würde alles dafür tun.«
    »Warum entschuldigst du dich nicht einfach?« schlug sie mit einem verführerischen Lächeln vor.
    Er erwiderte es zärtlich, dann legte er den Zeigefinger auf
ihre Lippen. Langsam und provozierend strich er damit von einem Mundwinkel zum anderen. »Erin, ich entschuldige mich für mein ekelhaftes Benehmen.«
    »Vergebung ist gewährt«, flüsterte sie. Sein Finger glitt zu ihrer Unterlippe und stieß dann gegen ihre Zähne.
    Verstohlen sah er sich um. »Ich wünschte, wir säßen hier nicht in der Öffentlichkeit«, brummte er.
    »Warum? Was würdest du denn tun, wenn es anders wäre?«
    »E … Erin.« Er brachte ihren Namen zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, weil sie im gleichen Augenblick seinen Zeigefinger zwischen ihre Zähne nahm und sanft daran saugte. »Wenn du deine Hand auf meinem Oberschenkel noch ein wenig höher schiebst, dann weißt du zweifellos, was ich tun würde.«
    »Was denn, bitte schön?« Sie wurde übermütig.
    Er nahm ihre Herausforderung an. »Wahrscheinlich würde ich dich so küssen.«
    Mit einem Arm hielt er sie fest, die andere Hand legte er um ihr Gesicht und senkte seinen Kopf. Zuerst stupste er sie nur, biß zart in ihre Lippen, strich mit der Zungenspitze darüber. Dann zog er sich ein wenig zurück, um das Ergebnis seiner Bemühungen zu betrachten. Über ihre Augen mit den dunklen Wimpern hatte sich ein Schleier gelegt, durch ihre halb geöffneten Lippen, die von seinem Kuß noch feucht waren, kam sanft ihr Atem.
    »Erin«, hauchte er, dann schlossen sich seine Lippen über ihren. Im Augenblick konnte sie ihre Probleme sowieso nicht lösen. Sie hatte einen Verlobten, der Millionär war, na und? Immerhin trug sie diesen verdammten Diamantring
nicht mehr. Er hätte auf die Minute genau sagen können, wann sie den Ring ausgezogen hatte, den Ring, der den Anspruch des

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