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Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Titel: Schöne Lügen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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berührten sich auch ihre Schultern.
    »Erzähl mir von deinem Mann, Erin.« Seine Bitte hatte er leise ausgesprochen, und sie traf Erin völlig unerwartet.
    Sie tat nicht so, als hätte sie seine Worte nicht gehört. Statt dessen gab sie einem unerklärlichen Drang nach und legte den Kopf an seine Schulter. »Joseph war der netteste Mann, dem ich je begegnet bin. Als Geschäftsmann hatte er unerhörten Erfolg. Ein Teil seines Erfolges war auf die Tatsache zurückzuführen, daß seine Angestellten ihn verehrten. Selbst der niedrigste Mitarbeiter bekam seinen Anteil vom
Gewinn der Firma. Einige mochten ihm vielleicht vorwerfen, daß er ein gerissener Manager war, aber ich glaube, er wollte wirklich seinen Reichtum mit anderen teilen.«
    Lance hob einen Arm und legte ihn um ihre Schulter, er zog sie an sich. Jetzt lag ihr Kopf auf seiner Brust. »Als er begann, Interesse an mir zu zeigen, da glaubte ich zuerst, daß es die Anerkennung meiner Arbeit war, meiner Entscheidungen auf geschäftlicher Ebene. Und so war es auch. Doch nachdem wir einige Male ausgegangen waren, um zusammen zu essen, wurde mir klar, daß er sich mit mir traf, weil er mich mochte. Ich denke, im Gegenzug ließ ich ihn seine Jugend noch einmal erleben. Er war schon seit vielen Jahren Witwer, seine erwachsenen Kinder führten ihr eigenes Leben. Lange Zeit bedeutete die Firma sein einziges Interesse am Leben. Er war sehr einsam.«
    Sie holte tief Luft. »Nun ja, nach einer Weile bat er mich, ihn zu heiraten. Ich war erschrocken und hatte auch ein wenig Angst. Er war in seinem Benehmen mir gegenüber immer außerordentlich höflich gewesen, deshalb hatte ich mit einem Heiratsantrag überhaupt nicht gerechnet. Ich habe ja gesagt, nicht etwa, weil ich ihn liebte, wenigstens nicht auf die romantische Art, sondern weil ich glaubte, daß meine Ablehnung für ihn zu schmerzhaft gewesen wäre.«
    Sie hatte eine Hand auf Lances Schenkel gelegt, jetzt fuhr sie mit dem Finger der Bügelfalte seiner Hose nach, auf und ab. »Ich habe ihn geheiratet, auch wenn alle anderen entsetzt waren. Vermutlich haben alle geglaubt, ich sei ein Mitgiftjäger, ein Goldgräber. Es hat mir nicht gefallen, daß die Leute so schlecht über mich sprachen, aber ich war wirklich nicht berechnend. Außerdem wollte ich nicht zulassen, daß das
Gerede der Leute mich oder Joseph in unserer Entscheidung beeinflußten. Ich war jung, einsam und fühlte mich auch ein wenig geschmeichelt, daß ein so erfolgreicher Mann mich liebte. Das war alles, mehr Gründe gab es nicht. Er ist noch im gleichen Jahr gestorben.«
    Lance legte seine Hand auf ihre und preßte sie auf seinen Schenkel. »Nun, alles war es nicht, Erin.«
    Sein Ton klang so intim, daß sie über und über rot wurde.
    Sie hob für einen kurzen Augenblick den Kopf. Er beugte sich so nah zu ihr, daß ihre Gesichter fast zusammenstießen. Seine blauen Augen bohrten sich tief in die ihren. Schnell legte sie den Kopf wieder an seine Brust.
    »Unsere Ehe wurde nie vollzogen. Joseph … er hat es versucht, aber … aber er war schon zu krank.« Sie stotterte, ihr Gesicht war jetzt hochrot. »Als er dann einen Arzt aufsuchte, um sich untersuchen zu lassen … nun ja, du weißt schon, wo … da wurde ein Tumor festgestellt. Er war nicht mehr zu operieren.«
    Erins Gedanken gingen zurück zu den traurigen Tagen nach Josephs Tod. Erst jetzt wurde ihr bewußt, wie sehr sie sich geändert hatte, seit sie Lance kannte. Nach Josephs befremdlichen Bemühungen, sie zu seiner Frau zu machen, auch im körperlichen Sinne, hatte sie sich vor Sex gefürchtet. Joseph war völlig verzagt gewesen, als er begriff, daß er nicht auch in dieser Hinsicht ihr Mann werden konnte; Erin hatte seinen Schmerz und seine Enttäuschung so deutlich gefühlt, als seien sie Teil ihres Selbst. Sie wollte nie wieder in ihrem Leben mit Sex etwas zu tun haben. Er konnte den Preis der Selbstachtung eines Menschen nicht wert sein.
    Danach hatte sie sich mit keinem Mann mehr eingelassen.
Das war keineswegs auf einen Mangel an Gelegenheiten zurückzuführen. Viele Männer in New York hatten ihr den Hof gemacht, doch gelang es ihr stets, ihre Leidenschaft so lange im Zaum zu halten, bis sie frustriert abließen und sich eine andere Partnerin suchten. Auch in Houston erging es ihr nicht besser, bis sie Bart traf und sie schließlich übereingekommen waren, nicht miteinander zu schlafen.
    Es war nicht der Akt selbst, vor dem sie sich gefürchtet hatte. Die O’Sheas waren ein

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