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Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Titel: Schöne Lügen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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brannte kein Licht, doch im Kamin, der bis jetzt nicht benutzt worden war, knisterte ein Feuer.
    Erstaunt schritt sie über die Schwelle, doch dann blieb sie wie angewurzelt stehen. Lance lag in dem Sessel, in dem er schon einmal geschlafen hatte. In einer Hand hielt er ein leeres Glas, neben seinem Ellbogen auf dem Tisch stand eine Flasche Brandy.
    Mutig schritt sie weiter, der Mann schlief tief und fest. Sie lächelte zärtlich, als sie bemerkte, daß er die Brille auf den Kopf geschoben hatte. Sein zerzaustes Haar leuchtete im Schein des Feuers golden.
    Auf Zehenspitzen schlich sie sich noch näher und betrachtete sein Gesicht. Ihr Herz schwoll vor Liebe. Liebe? Ja! Sie liebte ihn, ein herrliches und zugleich schmerzliches Gefühl. Es gab eine Million Gründe, warum es falsch war, ihn zu lieben, aber in diesem Augenblick richteten all die Hindernisse in ihrem Kopf nichts aus gegen den Sturm der Gefühle, die sie überfluteten.
    Hoffentlich würde sie ihn nicht aufwecken, zaghaft streckte sie die Hand aus und nahm ihm die Brille vom Kopf. Er bewegte sich nicht. Sie legte die Brille auf den Tisch. Sein
Haar schien lebendig zu werden im Schein des Feuers, die Versuchung, es zu berühren war mächtiger als ihre Vorsicht.
    Die goldbraunen Strähnen zwischen ihren Fingern fühlten sich an wie das Fell eines Welpen, als sie ihm eine widerspenstige Locke aus der Stirn strich. Er öffnete die Augen.
    Eine Ewigkeit blieben ihre Blicke ineinander versunken. Sie wagten beide nicht zu atmen, weil sie fürchteten, diesen träumerischen Zauber zu zerstören, dem sie sich ganz hingaben. Sie schienen nicht genug zu bekommen vom Anblick des anderen.
    Er bewegte sich nicht, hob nur die Hand und nahm die von Erin, die sie immer noch über seinen Kopf hielt. Fest und warm umschlossen seine Finger die ihren. Er zog ihre Hand an seine Wange und preßte sie dagegen. Nur wenig bewegte er den Kopf, dann drückte er den Mund in ihre Handfläche, und Erin fühlte, wie sich seine Zungenspitze hervorwagte. Er küßte ihre Hand mit einer Inbrunst, die nur das Vorspiel zu einem Liebesakt sein konnte.
    Langsam, als hätten sie die Schwerkraft überwunden, zog er sie auf seinen Schoß. Das Glas, das er noch immer in der Hand hielt, fiel mit einem leisen Splittern auf den Boden. Sie schmiegte sich auf seinen Schoß, die Beine legte sie über seinen rechten Oberschenkel. Er schob ihren Morgenmantel beiseite und barg sein Gesicht an ihrem Hals.
    »Erin, wenn du ein Traum bist, hoffe ich, daß ich niemals aufwache.« Seine Stimme war drängend und voll unterdrückter Leidenschaft.
    Sie legte den Kopf zurück, damit seine suchenden Lippen ihren Hals erreichen konnten. »Lance, ich bin kein Traum. Ich bin nur zu wirklich. Lance …« Seine Lippen preßten sich
auf ihre und erstickten alle weiteren Worte. Er zog sie eng an sich. Das laute Klopfen seines Herzens dröhnte in ihren Ohren, ihre Lippen verschmolzen, erhitzt von der Flamme, die in ihnen brannte.
    »Du schmeckst schon wieder nach Brandy«, meinte sie, als sich ihre Lippen voneinander lösten. Sie knabberte an seiner Unterlippe. »Bist du etwa diesem Zeug verfallen?«
    »Dem hier bin ich verfallen«, murmelte er und streichelte ihr Ohr mit seiner Zungenspitze. »Und dem hier.« Er bedeckte ihr Gesicht mit vielen kleinen Küssen. »Und diesem.« Jetzt preßte er sein Kinn auf ihr Dekolleté. »Und diesem«, stöhnte er auf an ihren Brüsten. Mit einer Hand umfaßte er sie leicht, dann glitt seine Hand tiefer, über ihren Magen und ihren Bauch und schloß sich über dem Hügel, wo ihr Schoß in ihre Schenkel überging. Er drückte seine Hand fest dagegen.
    Erins Knie zitterten, eine Art Rausch breitete sich in ihr aus und machte sie bereit für ihn, kündete von einem unstillbaren Verlangen. Ihr Körper wollte mehr, sie schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn an sich.
    Er umfaßte ihre Schultern und sah ihr tief in die Augen. »Erin, heute nacht verlange ich mehr nach dir, als ich je in meinem Leben nach einer Frau verlangt habe. Aber ich könnte es nicht ertragen, dich auszunutzen, gerade jetzt, wo du so verletzbar bist. Du hast einen schweren Tag hinter dir, deine Gefühle sind über die Maßen beansprucht worden. Bist du ganz sicher, daß du mich jetzt willst?«
    Statt einer Antwort schob sie seine Hände sanft von ihren Schultern. Dann entledigte sie sich mit Schwung ihres Morgenmantels. Er sog scharf den Atem ein, als er ihr Nachthemd
sah. Es war das gleiche, das er am ersten Tag in

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