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Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Titel: Schöne Lügen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Beleidigungen in ihre Richtung auszusprechen, damit Bart als ein Dummkopf dastand und sie sich schämen mußte für das, was sie aus Liebe getan hatte. Sein Spott verkündete ihren Betrug an Bart mit Pauken und Trompeten.
    Endlich hob Lance den Kopf und sah sie an. Ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen, als sie seinem unerbittlichen Blick begegnete, der ihr deutlich sagte, daß die Intimitäten einer glücklichen Nacht für ihn nicht mehr gewesen waren als ein willkommenes Intermezzo.
    Sie ließ den Kopf hängen. »Es wird nicht lange dauern«, und dann stieg sie mit schweren Schritten die Treppe hinauf.
    Später konnte sie sich gar nicht mehr daran erinnern, wie sie ihre Koffer gepackt und sich im Gästezimmer umgesehen hatte, ob sie nicht etwas vergessen hatte. Allerdings wußte sie noch, daß sie den Ring aus dem Schmuckkästchen genommen und wieder an ihren Finger gesteckt hatte. Doch ihre Meinung hatte sie nicht geändert. Sie würde Bart niemals heiraten können, aber das mußte warten. Später würde sie es ihm sagen. Der Ring schien sie zu Boden zu drücken, wie ein Würgeeisen um ihren Hals.
    Der nächste Gedanke wurde ihr erst bewußt, als sie im Flur stand. »Ich bin mit dem Taxi vom Flughafen gekommen«, hörte sie Bart sagen. »Wir können deinen Mietwagen nehmen und ihn am Flughafen abgeben, ehe wir uns mit Jim treffen.«
    »Ja«, antwortete sie gefügig, und es wäre ihr ebenso recht gewesen, zu Fuß nach Houston zurückzukehren.
    »Komm, Süße, ich bringe dein Gepäck zum Wagen.«
    Er ging mit ihren Koffern die kleine Vortreppe hinunter, und Erin blieb im Flur zurück mit Lance und Mike.
    »Auf Wiedersehen, Mike«, sagte sie, es fiel ihr auf, daß sie nicht einmal seinen Familiennamen wußte.
    »Miss O’Shea.« Er beugte den Kopf und nickte ihr höflich zu.
    Lance kam mit lässigen Schritten näher. Er nahm ihre Hand. Die Mundwinkel hatte er in einem wissenden Lächeln hochgezogen. »Miss O’Shea, ich kann Ihnen gar nicht sagen, was für eine Freude es war … Sie kennengelernt zu haben.« Seine Blicke glitten über die Stellen ihres Körpers, die er so gut kennengelernt hatte.
    Es war eine bestplazierte Beleidigung, mit einem Ruck entriß sie ihm die Hand. Voller Abscheu sah sie zu ihm auf, ehe sie auf dem Absatz kehrtmachte und durch die offene Tür hinausrauschte zum Auto. Lance schloß die Tür nicht gleich, er sah ihr nach, bis der weiße Mercedes hinter der nächsten Kurve seinen Blicken entschwand. Dann sackte er zusammen und lehnte sich an die Wand. Sein verzweifelter Schrei schien aus dem Innersten der Hölle zu kommen. »Gott, nein, bitte. Nein! Wie kann ich das ertragen?«
    Mike sah, wie er die blauen Augen gepeinigt zusammenpreßte, er sah die gebleckten Zähne und die geballten Fäuste, die er an die Schläfen preßte. Irrtümlicherweise nahm er allerdings an, daß der Grund dafür die Ankunft der Eltern von Mrs. Lyman war, die gerade um die Kurve bogen, hinter der der weiße Mercedes verschwunden war.
     
    Das Licht der Sprechanlage auf ihrem Schreibtisch blinkte, und ein Summen ertönte. Erin nahm den Hörer ab. »Ja, Betty?« fragte sie.
    »Das Mädchen aus der Boutique Vier in Tulsa ist wieder am Apparat. Sie ruft schon zum vierten Mal in dieser Woche an wegen einer Bademodenshow mit den Modellen von der Bill Blass Ferienkollektion.«
    Erin rieb sich die Stirn. »Dann sag ihr bitte zum vierten
Mal in dieser Woche, daß Mr. Blass in Europa ist und ich nicht mit ihm reden kann, ehe er zurückkommt.«
    Sofort bedauerte sie ihre heftige Antwort und holte tief Luft. »Es tut mir leid, Betty.«
    »Du brauchst dich nicht bei mir zu entschuldigen«, wehrte Betty ab. »Geht es dir heute nicht gut?«
    »Ich fühle mich nicht ganz auf dem Damm«, gab sie zu.
    »Warum legst du dich dann nicht für eine Weile hin?«
    »Nein, ich habe zu viel zu tun.«
    »Okay«, meinte Betty ohne großen Nachdruck. »Und da wir gerade miteinander sprechen, Lester hat angerufen und darum gebeten, daß er jemanden zu der Show bei den Walshes in Albuquerque mitnehmen darf. Er muß über Nacht bleiben und fürchtet, es wird ihn umbringen, wenn er ohne seinen Lebenspartner auskommen muß.«
    Lester war eines der männlichen Models, die Erin ab und zu in ihren Modenschauen einsetzte. »Ist der Lebenspartner männlich oder weiblich?« wollte sie wissen.
    Betty lachte leise. »Du kennst doch Lester.«
    »Dann sag ihm, daß er sich lieber umbringen soll. Die Walshes sind sehr konservativ, anständig und reich, ich

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