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Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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Antwort. Ohne Kotter anzusehen, griff er in seine Tasche und holte einen Gegenstand hervor, der so klein war, dass Kim ihn nicht richtig erkennen konnte.
    Einen Moment später flammte ein winziges Licht auf, das er in Richtung Kabriolett schleuderte.
    Mit angehaltenem Atem beobachtete Kim, wie der Funken auf das Dach traf, und einen Herzschlag später tanzten wilde Flammen auf dem Wagen.
    »Verdammt!«, grunzte Lunke und wich erschreckt zurück.
    Die beiden Männer verharrten für einen Augenblick; fasziniert blickten sie auf das brennende Auto, dann riss Marten sich los und stieß Kotter an.
    »Nichts wie weg!«, rief er. »Bevor die Karre in die Luft fliegt!«
    Der Blonde nahm den Metallkasten, und dann hielten sie auf den Wald zu, während das Auto ganz von züngelnden Flammen eingehüllt wurde.
    Kim hatte sich von ihrem Schrecken erholt. Als die Männer auf sie zueilten, schaute sie Lunke an. »Nun«, sagte sie mit fester Stimme, »ist dein Moment gekommen. Greif sie dir!«
    Sie hatte gedacht, Lunke zu kennen. Sie hatte ihn schon erlebt, wenn ihm etwas nicht passte, wenn er wütend wurde oder an allem und jedem herumnörgelte, aber die Wandlung, die nun mit ihm vorging, erstaunte und erschreckte selbst Kim. Lunke begann zu schnauben, weißer Schaum trat ihm vor die Schnauze. Mit blitzenden Augen senkte er den Kopf und preschte vor. Es war, als würde er all seinen Zorn, den er gegen sie oder Rocky oder die ganze Welt empfand, gegen die beiden Männer richten.
    Arglos hatten Marten und Kotter mit einiger Geschwindigkeit den schmalen Pfad betreten, um in der Dunkelheit zu verschwinden. Hinter ihnen brannte Dörthes Wagen mittlerweile lichterloh; die Flammen loderten und tauchten den Vorplatz in ein so grelles, furchterregendes Licht, dass Kim am liebsten das Weite gesucht hätte.
    Als Lunke aus dem Unterholz stürmte, wichen beide Männer mit einem lauten Schrei zurück. Während Marten auf dem Absatz kehrtmachte und mit wedelnden Armen zurück auf den Hof floh, geriet Kotter ins Taumeln. Er versuchte sich ins Dickicht zu retten, stolperte mehr hinter einen Farn, als dass er lief, doch Lunke kannte kein Pardon. Mit seinem linken Eckzahn erwischte er Kotter am Arm und verpasste ihm einen schmerzhaften Hieb, der ihn endgültig zu Boden schickte. Kim sah, wie der Blonde versuchte, seinen Kopf mit den Händen zu schützen, als Lunke noch einmal zustieß. Immer mehr weißer Schaum quoll aus seiner Schnauze. Er schien förmlich in Raserei zu geraten.
    »Nicht, Lunke«, rief sie ihm zu. »Lass ihn leben. Da gibt es noch den anderen.«
    Lunke hob den Kopf. Für einen Moment starrte er Kotter an, der unaufhörlich wimmerte und sich nicht mehr zu rühren wagte, dann schaute er zu Kim herüber. Sein Blick klärte sich, er nickte, und im nächsten Moment jagte er Marten nach.
    Durch die Bäume konnte Kim beobachten, dass Marten zu dem brennenden Auto gelangt war. Er machte einen abgehetzten und orientierungslosen Eindruck. Wohin sollte er sich wenden? Zum Stall? Oder zur Zufahrt? Doch da war Lunke schon hinter ihm und galoppierte mit gesenktem Kopf heran.
    Kim spürte, wie ihr Herz schneller pochte. Mehrere Dinge geschahen gleichzeitig. Als Lunke seinen Eckzahn Marten ins Bein rammte und ihn ins Taumeln brachte, zerbarst an dem Kabriolett die vordere Scheibe, und im selben Moment wurde die Eingangstür aufgerissen. Dörthe und Max, der nun keinen weißen Kittel trug, standen mit bleichen Gesichtern im Rahmen. Beide schirmten ihre Augen mit der Hand gegen das grelle Licht ab.
    Marten versuchte Lunke mit den Händen abzuwehren, eine kraftlose Geste, dann stürzte er zu Boden. Er rollte sich ab und versuchte, erneut auf die Beine zu kommen, doch Lunke war schneller. Marten stand noch nicht wieder richtig, da attackierte er ihn von vorn.
    »Hau ab, du Bestie!«, kreischte Marten und wedelte mit den Händen.
    Funken stoben von dem Kabriolett auf, das man zwischen all den Flammen kaum noch erkennen konnte. Schwankend bewegte Dörthe sich auf den Wagen zu. Sie schien kaum noch Luft zu bekommen. Mit verzerrtem Gesicht, eine Hand auf ihren Bauch gepresst, fiel sie auf die Knie. »Mein Kind!«, stöhnte sie. Max eilte zu ihr. Mit panischem Blick legte er ihr einen Arm um die Schulter. Dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall, eine Flammenzunge leckte in die Höhe. Kim beobachtete, wie ein gleißendes Licht alles einhüllte, und plötzlich flogen Marten und Lunke durch die Luft, lautlos und so, als würde ein fürchterlicher Wind sie

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