Schöne Scheine
könnte, Herrn Quengler zu vergiften ...«
»Genau darüber haben auch wir gerade gesprochen«, sagte Aimsbury. »Ich dachte, dass ... Moment mal, du meinst doch nicht etwa mich, oder?«
»Nein, ganz gewiss nicht!«, sagte Feucht zu dem Mann, der immer noch ein Messer in der Hand hielt.
»Nun gut«, sagte Aimsbury beschwichtigt. »Du bist hier neu, Herr, du kannst nichts von all dem wissen. Dieser Cosmo hat Herrn Quengler einmal einen Fußtritt verpasst!«
»Der würde jeden vergiften!«, sagte Peggy.
»Aber ich gehe jeden Tag zum Markt runter, Herr, und suche persönlich die Lebensmittel für den kleinen Hund aus. Und alles wird unten im Kühlraum gelagert, zu dem nur ich einen Schlüssel habe.«
Feucht entspannte sich. »Könntest du vielleicht schnell ein Omelett für mich zaubern?«, fragte er.
Der Küchenchef sah ihn bestürzt an. »Mit Eiern, ja?«, sagte er nervös. »Ich habe eigentlich noch nie richtig mit Eiern gekocht, Herr. Er isst jeden Freitag ein rohes in seinem Steak Tatar, und Frau Üppig hat jeden Morgen zwei rohe in ihrem Gin mit Orangensaft genommen, und das ist auch schon fast alles, was ich bisher mit Eiern zu tun hatte. Ich habe einen gepökelten Schweinekopf, wenn du davon etwas möchtest. Ich habe auch Zunge, Herzen, Markknochen, einen Schafskopf, ein schönes Stück Wamme, Milz, Lunge, Leber, Nieren, Kutteln ...«
In seiner Jugend war Feucht häufig von dieser Speisekarte bedient worden. Es war genau die Art von Essen, das man seinen Kindern vorsetzen sollte, wenn sie die Kunst des unverschämten Lügens, der Fingerfertigkeit und der Tarnung erlernen sollen. Selbstverständlich hatte Feucht diese merkwürdigen wabbeligen Fleischstücke unter seinem Gemüse versteckt, wodurch es ihm einmal sogar gelungen war, eine dreißig Zentimeter hohe Kartoffel auf dem Teller zu haben.
Dann dämmerte es ihm. »Hast du viel für Frau Üppig gekocht?«
»Nein, Herr. Sie lebte vorwiegend von Gin, Gemüsesuppe, ihrem Morgentrunk und ...«
»Gin«, fügte Peggy hinzu.
»Also bist du eher ein Hundekoch?«
»Ich ziehe es vor, von Canis-Cuisine zu sprechen, Herr. Vielleicht hast du mein Buch gelesen. Kochen mit Hirn.« Doch Aimsburys Tonfall klang nicht sehr zuversichtlich, und was Feucht betraf, zu Recht.
»Eine ungewöhnliche Karriere«, sagte Feucht.
»Nun, Herr, es ermöglicht mir ... es ist sicherer ... also, um die Wahrheit zu sagen, ich habe eine Allergie, Herr.« Der Koch seufzte. »Zeig es ihm, Peggy.«
Das Mädchen nickte und zog eine schmuddelige Karte aus einer Tasche. »Bitte sprich das Wort nicht aus, Herr«, sagte sie und hielt sie hoch.
Feucht starrte darauf.
»Im gastronomischen Gewerbe kann man ihm einfach nicht aus dem Weg gehen«, sagte Aimsbury niedergeschlagen.
Dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, wirklich nicht. Aber wenn man sich nicht für Menschen interessierte, hatte man nicht das Zeug zum Trickbetrüger.
»Du bist allergisch gegen Kn... gegen dieses Zeug?«, korrigierte er sich im letzten Moment.
»Nein, Herr. Sondern das Wort. Ich kann durchaus mit der fraglichen Allium-Art umgehen, ich kann sie sogar essen, aber der Klang des Wortes, nun ...«
Feucht blickte erneut auf das Wort und schüttelte traurig den Kopf.
»Also muss ich einen großen Bogen um Restaurants machen, Herr.«
»Das kann ich verstehen. Wie geht es dir bei einem Wort wie ...
>Knofi«
»Ja, Herr, ich weiß, worauf du hinauswillst, das habe ich alles schon ausprobiert. Knobel auch, Knopfschlauch ... all das hat keine Wirkung.«
»Also nur Knoblauch - oh, Verzeihung ...«
Aimsbury erstarrte, und seine Augen nahmen einen entrückten Ausdruck an.
»Bei den Göttern, das tut mir so leid, ich wollte wirklich nicht...«, begann Feucht.
»Ich weiß«, sagte Peggy matt. »Das Wort drängt einfach danach, ausgesprochen zu werden, nicht wahr? So wird er die nächsten fünfzehn Sekunden sein, dann wirft er das Messer geradeaus, dann wird er etwa vier Sekunden lang fließend Quirmianisch sprechen, und dann ist alles wieder in Ordnung. Hier ...« Sie reichte Feucht eine Schüssel, in der sich ein großer brauner Klumpen befand. »Geh du mit der Karamellspeise nach draußen, und ich werde mich in der Speisekammer verstecken. Ich bin das schon gewohnt. Und ich kann dir dann auch ein Omelett machen.« Sie drängte Feucht durch die Tür und verschloss sie hinter ihm.
Draußen stellte er die Schüssel ab, der Herr Quengler sofort seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmete.
Einen Hund dabei zu
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