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Schöne Scheine

Schöne Scheine

Titel: Schöne Scheine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Und hier. Und hier. Und hier. Und hier. Und hier ...«
    Die Dame im Sitzungssaal war zweifellos eine attraktive Frau, aber da sie für die  Times  arbeitete, fühlte er sich nicht in der Lage, sie gänzlich in ihrer Eigenschaft als Dame wahrzunehmen. Damen zitierten nicht gnadenlos das, was man gesagt, aber nicht ganz so gemeint hatte, oder übertölpelten einen mit unerwartet schwierigen Fragen. Nun ja, wenn man genauer darüber nachdachte, taten sie es schon, sogar recht häufig, aber  diese  Dame wurde dafür bezahlt.
    Doch er musste zugeben, dass es mit Sacharissa Kratzgut stets spaßig war.
    »Sacharissa! Welche Überraschung! Mit der ich natürlich hätte rechnen müssen«, rief er, als er in den Raum trat.
    »Herr Lipwig! Es ist mir wie immer ein Vergnügen!«, sagte die Frau. »Also bist du jetzt das ausführende Organ eines Hundes.«
    Auf diese Art spaßig. Es war ein bisschen wie das Jonglieren mit Messern. Man musste ständig auf der Hut sein. Es war fast so gut wie Sport.
    »Schreibst du schon die Schlagzeilen, Sacharissa?«, sagte er. »Ich entspreche lediglich dem letzten Willen von Frau Üppig.« Er stellte Herrn Quengler auf die polierte Tischplatte und setzte sich.
    »Also bist du jetzt der neue Bankdirektor?«
    »Nein, Herr Quengler ist der Direktor«, sagte Feucht. »Bell doch bitte vorsichtig die nette Dame mit dem fleißigen Stift an, Herr Quengler!«
    »Wuff«, sagte Herr Quengler.
    »Herr Quengler ist der Bankdirektor«, sagte Sacharissa und verdrehte die Augen. »Natürlich. Und du nimmst Anweisungen von ihm an, wie?«
    »Ja. Ich bin übrigens der Meister der Königlichen Münze.«
    »Ein Hund und sein Herr und Meister«, sagte Sacharissa. »Oder sein Herrchen und Meisterchen? Wie nett. Und wahrscheinlich kannst du aufgrund einer mystischen Verbindung zwischen Mensch und Hund seine Gedanken lesen, oder?«
    »Sacharissa, ich hätte es nicht besser formulieren können.«
    Sie lächelten sich an. Das war erst die erste Runde. Aber sie beide wussten, dass sie sich bisher nur warm gemacht hatten.
    »Kann ich dich also dahingehend verstehen, dass du dich nicht der Ansicht jener anschließt, die behaupten, dies wäre ein letzter Schachzug der verstorbenen Frau Üppig, mit dem sie verhindern wollte, dass die Bank ihrer Familie in die Hände fällt? Einer Familie, von der manche glauben, dass sie völlig unfähig wäre, sie zu führen, außer noch tiefer in den Ruin? Oder würdest du die Meinung vieler bestätigen, dass der Patrizier die Absicht verfolgt, das unkooperative Bankwesen der Stadt an die Kandare zu nehmen, und in der derzeitigen Situation eine wunderbare Gelegenheit erkannt hat?«
    »Manche, die behaupten, jene, die sagen ... Wer sind all diese geheimnisvollen anonymen Leute?«, erwiderte Feucht und versuchte, so gekonnt wie Vetinari eine Augenbraue hochzuziehen. »Und wie kommt es, dass du so viele davon kennst?«
    Sacharissa seufzte. »Und du würdest von Herrn Quengler nicht behaupten, dass er kaum mehr als eine zweckdienliche Handpuppe ist?«
    »Wuff?«, machte der Hund, als sein Name fiel.
    »Ich finde allein schon eine solche Frage unverschämt!«, sagte Feucht. »Genauso wie er!«
    »Feucht, mit dir macht es einfach keinen Spaß mehr.« Sacharissa klappte ihr Notizbuch zu. »Du redest wie ... wie ein  Bankier.«
    »Es freut mich, dass du es so siehst.«  Vergiss nicht: Dass sie das Notizbuch geschlossen hat, bedeutet nicht, dass du dich jetzt entspannen kannst!
    »Du reitest nicht mehr auf wilden Hengsten herum? Du tust nichts mehr, was wir bejubeln könnten? Keine hochfliegenden Träume mehr?«, sagte Sacharissa.
    »Ich bin schon dabei, das Foyer auf Hochglanz zu bringen.«
    Sacharissa kniff die Augen zusammen. »Du putzt das Foyer? Wer bist du, und was hast du mit dem echten Feucht von Lipwig gemacht?«
    »Nein, ich meine es ernst. Zuerst müssen wir hier alles sauber machen, bevor wir die Wirtschaft auf Vordermann bringen können«, sagte Feucht und spürte, wie sein Gehirn in einen höheren Gang schaltete. »Ich beabsichtige, alles rauszuwerfen, was wir nicht brauchen. Zum Beispiel gibt es im Keller einen Raum, in dem sich nutzloses Metall stapelt. Weg damit!«
    Sacharissa runzelte die Stirn. »Meinst du etwa das  Gold.}«
    Wie war er plötzlich auf diese Idee gekommen? Jedenfalls durfte er jetzt keinen Rückzieher machen, sonst würde sie sich mit Begeisterung auf ihn stürzen. Zieh es durch! Außerdem war es immer gut, wenn er sie verblüffen konnte.
    »Ja«, sagte

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