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Schöne Scheine

Schöne Scheine

Titel: Schöne Scheine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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hast du wirklich gemacht, bevor die Bürger von Ankh-Morpork dich mit offenen Händen begrüßt haben?«
    »Überlebt«, sagte Feucht. »In Überwald zerfiel gerade das alte Reich. Es war nicht ungewöhnlich, dass sich während der Mittagspause zwei Regierungen abwechselten. Ich habe jede Arbeit angenommen, mit der ich meinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Übrigens glaube ich, dass du eben >mit offenen Armen< gemeint hast«, fügte er hinzu.
    »Und als du in diese Stadt kamst, waren die Götter so sehr von dir beeindruckt, dass sie dich zu einem Schatz führten, mit dem du das Postamt wiederaufbauen konntest.«
    »Daran denke ich mit großer Demut zurück«, sagte Feucht und bemühte sich um eine passende Miene.
    »Aber sicher doch. Und das von den Göttern gegebene Gold bestand zufällig aus gebrauchten Münzen aus den Städten der Ebene ...«
    »Weißt du, ich selbst habe oft lange wach gelegen und über diesen Punkt nachgegrübelt«, sagte Feucht. »Und ich bin zu der Schlussfolgerung gelangt, dass die Götter in ihrer Weisheit entschieden haben müssen, dass dieses Geschenk ohne Schwierigkeiten verkehrsfähig sein sollte.« Damit kann ich so lange weitermachen, wie du möchtest, dachte er, und du versuchst, ohne Karten mit mir Poker zu spielen. Denk, was du willst, aber ich habe das Geld immerhin zurückgegeben! Nun gut, ich habe es zwar gestohlen, aber es zurückzugeben ist doch wenigstens  etwas , nicht wahr? Ich habe reinen Tisch gemacht, nicht wahr? Zumindest ist er nicht mehr ganz so schmutzig!
    Die Tür wurde vorsichtig geöffnet, und eine junge, nervöse Frau schlich sich mit einem Teller voller kaltem Huhn herein. Herrn Quenglers Laune besserte sich sichtlich, als sie den Teller vor  ihm  abstellte.
    »Entschuldigung, aber können wir dir einen Kaffee oder etwas anderes anbieten?«, sagte Feucht, als sich das Mädchen wieder auf den Weg nach draußen machte.
    Sacharissa erhob sich. »Vielen Dank, nein. Ich muss den Drucktermin halten, Herr Lipwig. Ich bin mir sicher, dass wir uns schon bald erneut unterhalten werden.«
    »Davon bin auch ich überzeugt, Fräulein Kratzgut«, sagte Feucht.
    Sie ging einen Schritt auf ihn zu und senkte die Stimme. »Weißt du, wer dieses Mädchen war?«
    »Nein. Ich kenne hier kaum jemanden.«
    »Also weißt du auch nicht, ob du ihr vertrauen kannst.«
    »Vertrauen?«
    Sacharissa seufzte. »Das sieht dir ganz und gar nicht ähnlich, Feucht. Sie hat dem wertvollsten Hund der Welt soeben einen Teller mit Nahrung serviert. Einem Hund, den manche Leute lieber tot als lebendig sehen würden.«
    »Warum sollte ...«, begann Feucht. Dann drehten sich beide zu Herrn Quengler um, der bereits den leeren Teller ableckte und ihn dabei quer über den Tisch wandern ließ, begleitet von anerkennenden  Grunf-grunf-Lmtcn.
    »Äh ... findest du selber hinaus?«, sagte Feucht und eilte zu dem rutschenden Teller.
    »Falls du dir nicht sicher bist, steck ihm einen Finger in den Hals!«, rief Sacharissa von der Tür aus, und zwar mit einem, wie Feucht fand, unangemessenen Unterton der Belustigung.
    Er schnappte sich den Hund und hastete durch die gegenüberliegende Tür, dem Mädchen hinterher. Sie führte in einen engen und nicht besonders ausgeschmückten Korridor mit einer grünen Tür am Ende, durch die Stimmen zu hören waren.
    Feucht stürmte hindurch.
    In der kleinen, ordentlichen Küche dahinter stieß er auf eine ungewöhnliche Szene. Die junge Frau stand mit dem Rücken gegen einen Tisch, und ein bärtiger Mann in weißem Anzug fuchtelte mit einem großen Messer herum. Sie blickten sich erschrocken um.
    »Was ist hier los?«, brüllte Feucht.
    »Äh ... äh ... du bist gerade schreiend durch diese Tür gerannt«, sagte das Mädchen. »Stimmt etwas nicht? Um diese Zeit serviere ich Herrn Quengler immer ein Appetithäppchen.«
    »Und ich bereite das Hauptgericht für ihn zu«, sagte der Mann und stach mit dem Messer in einen Haufen Innereien auf einem Tablett. »Mit Geflügelinnereien gefüllte Hühnerhälse, dazu seine spezielle Karamellspeise als Dessert. Wer will das überhaupt wissen?«
    »Ich bin der ... ich bin sein Besitzer«, sagte Feucht so hoheitsvoll, wie er konnte.
    Der Küchenchef nahm die weiße Mütze ab. »Verzeihung, Herr, natürlich. Der goldene Anzug und so weiter. Das ist Peggy, meine Tochter. Ich bin Aimsbury, Herr.«
    Feucht hatte es geschafft, sich ein wenig zu beruhigen. »Entschuldigung«, sagte er. »Ich hatte mir nur Sorgen gemacht, dass jemand versuchen

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