Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schoener Schlaf

Schoener Schlaf

Titel: Schoener Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt , Friedemann Grenz
Vom Netzwerk:
Sonderausstellung.«
    Â»Ausstellung?«, fragte Sommerberg verblüfft. »Ich will, ich muss die Bilder verkaufen, das weißt du doch, Rebecca.«
    Â»Natürlich! Aber zuerst stellen wir sie aus. Das erhöht ihren Wert. Ich überlege mir einen tollen Titel. Zeitungen, Fernsehen und Agenturen werden darüber berichten, so kannst du deine späteren Käufer neugierig machen. Ich besorge die Expertisen, wir bringen einen Katalog heraus und nach der Ausstellung kannst du die Sammlung verkaufen. Du wirst das Doppelte dafür bekommen!«
    Sommerberg schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht, dass bekannt wird, dass mir die Bilder gehören.«
    Â»Natürlich nicht. Mach dir keine Sorgen, Alberto. Du bist offiziell ein unbekannter Sammler! Niemand wird erfahren, wer dahintersteckt. Das garantiere ich dir. Das macht die ganze Sache nur noch geheimnisvoller, spannender.«
    Â»Was sagen Sie, Herr Dr.   Sucher?«, wandte sich Sommerberg an den Direktor.
    Â»Ich schließe mich Frau Leist an«, antwortete der. »Diese Gemälde sind ausgesprochen interessant. Die Idee mit der Ausstellung findet meine volle Unterstützung. Allerdings müssen wir die Bilder noch durch Experten prüfen lassen, auch wenn ich hundertprozentig davon überzeugt bin, dass alles seine Ordnung hat.«
    Â»Das kann Meyer zwei machen«, schlug Leist vor. »Dann geht es schneller.«
    *
    Zu der Nachmittagsbesprechung der Soko Kostüm hatte Kant Kaffee und belegte Brötchen kommen lassen. Die Abteilung Kriminaltechnik hatte am Vormittag einen Bericht geschickt, der diskutiert werden musste.
    In den Stoffen und Bordüren, die Kant aus Kranachs Atelier hatte mitgehen lassen, waren Rückstände von Mottenkugeln gefunden worden, wie sie auch dem Totenkleid Maja Schneiders angehaftet hatten.
    Â»Die Kranach war eine alte Frau, die an ihren Gewohnheiten festhielt«, erklärte Kant. »Von geruchlosen und unschädlichen Mottenbekämpfungsmitteln hielt sie wohl nichts.«
    Â»Immerhin ist jetzt sicher, dass das Kostüm aus Kranachs Atelier stammt, denn die auf dem Kleid gesicherten Haare sind identisch mit denen, die in den Stoffresten gefunden wurden.«
    Kant schaute auf die Uhr. Prompt klopfte es, er ging zur Tür und ließ eine ältere Frau hinein.
    Â»Darf ich euch Frau Dr.   Strasser vorstellen? Sie ist Biologin. Auf dem Kostüm wurden ja nicht nur die Haare, sondern auch tote Ameisen sichergestellt. Frau Dr.   Strasser hat die Insekten genauer untersucht, denn in unseren Breiten gibt es etwa hundertsechzig verschiedene Ameisenarten. Da waren unsere Techniker überfordert.«
    Die Biologin wusste, jetzt hatte sie ihren Auftritt, und schaute auf ihren Notizblock: »Es handelt sich um die Glänzende Schwarze Holzameise , für Fachleute Lasius fuliginosus. Die Völker von Lasius fuliginosus leben in Hohlräumen, meist in alten, abgestorbenen Bäumen, und züchten hier einen bestimmten Pilz, der Cladosporium myrmecophilum heißt.«
    Â»Interessant. Dann müssen wir also nach alten Bäumen suchen, um diese Krabbelviecher zu finden?«, fragte Akif Neumann.
    Â»Sie leben manchmal auch in Häusern und in gemauerten Hohlräumen oder zwischen Gebälk«, fuhr die Biologin mit ihren Ausführungen fort. »Gegen Befall sollte man schnell etwas tun, denn die Völker sind sehr groß und schaden der Bausubstanz. Die Kolonien haben meist mehrere Königinnen und bestehen oft aus vielen miteinander verbundenen Teilnestern. Eine einzige Kolonie kann bis zu zwei Millionen Arbeiterinnen umfassen.«
    Â»Und was fressen die?«, wollte Busch wissen.
    Â»Andere Insekten oder zuckerhaltige Lebensmittel. Aber keine Sorge – man kriegt die Ameisen auch wieder weg. Es gibt gute Kontaktsprays, die auf pflanzlicher Basis – meist aus Chrysanthemen-Arten – hergestellt werden. Das Gift wirkt auf das Nervensystem der Ameisen und ruft zunächst eine starke Erregung hervor, es folgen Koordinationsstörungen, Lähmungen und schließlich der Tod.«
    Â»Also müssen wir einen Ort finden, an dem alte Bäume stehen oder ein altes Haus mit Hohlräumen«, stellte Kant fest.
    Â»So ist es. Im Übrigen war Ihre Tote noch lebendig und schon mit dem Kostüm bekleidet, als die Ameisen starben«, erklärte die Biologin. »Die Tiere befanden sich zwischen Haut und Kleid. Die meisten waren zerquetscht. Die Frau

Weitere Kostenlose Bücher