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Schoener Schlaf

Schoener Schlaf

Titel: Schoener Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt , Friedemann Grenz
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Haus. Dann stieg sie in ihr Auto und verschwand.
    Fabry kochte vor Wut. Er kletterte aus dem Wohnmobil, den Rest seiner Rosen in der Hand. Vor dem Briefkasten warf er die Blumen auf den Boden und zertrat die Blüten mit dem Absatz seines Schuhs. Dabei bemerkte er in einer Nische neben den Mülltonnen eine tote Maus. Ein böses Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Er packte das Tier am Schwanz und ließ es in Annas Briefkasten fallen.
    Dann brachte er den Camper zu dem Verleiher zurück.
    *
    Die Kassiererin der Kunsthalle meldete Kant bei Sucher an. Kant nahm den bekannten Weg zum Büro des Direktors. Im Flur, in dem die Büros der Verwaltung lagen, hörte er Annas Stimme. Er hielt kurz inne, doch dann schüttelte er resigniert den Kopf und schritt weiter.
    Â»Es gab vor sechs Jahren einen Vorfall in dieser Institution, den Sie mir verschwiegen haben. Das Verschwinden von Elke Hackmann, Ihrer Museumspädagogin«, kam Kant kurz darauf zur Sache.
    Sucher blickte überrascht. »Warum hätte ich das erwähnen sollen? In welchem Zusammenhang?«
    Â»Im Zusammenhang mit dem Mord an Maja Schneider.«
    Â»Sie überfordern mich, Herr Hauptkommissar«, seufzte Sucher. »Die Sache mit Frau Hackmann ist sehr bedauerlich, aber was hat das mit Frau Schneider zu tun? Frau Schneider war in der Kunsthalle lediglich eine Besucherin. Und wurde ermordet. Frau Hackmann war hier angestellt und ist verschwunden. Wo, bitte, sehen Sie da Parallelen?«
    Â»Zwei jungen Frauen stößt etwas zu und beide hatten mit Ihrem Institut zu tun.«
    Â»Ich mochte Frau Hackmann und bedaure ihr Schicksal sehr«, beteuerte Sucher. »Sie konnte gut mit Menschen umgehen und ging in ihrer Aufgabe auf.«
    Â»Erinnern Sie sich an den Tag, an dem Frau Hackmann verschwand?«
    Â»Nein. Ich war auf einer Tagung in Berlin und erfuhr erst davon, als ich zurück war. Das habe ich auch der Polizei gesagt, die damals sogar mein Alibi überprüft hat – falls Sie das wissen wollen. Es müsste darüber eine Akte geben.«
    Â»Kennen Sie Elke Hackmanns Ehemann?«
    Â»Kennen wäre zu viel gesagt«, entgegnete Sucher. »Allerdings suchte er mich damals ein paarmal auf und stellte viele Fragen. Allerdings konnte ich ihm nicht die Antworten geben, die er erwartete. Ich hatte und habe keine Ahnung, was mit Frau Hackmann passiert ist.«
    Â»Hatten Sie den Eindruck, dass Hackmann einen konkreten Verdacht hatte?«
    Sucher überlegte. »Er glaubte, Anhaltspunkte dafür zu haben, dass seine Frau ein Verhältnis mit einem anderen Mann hatte.«
    Â»Was fragte er genau?«
    Â»Er wollte wissen, ob sie sich mit jemandem eingelassen haben könnte, der hier arbeitete. Es war – wie soll ich sagen? –, als würde er geradezu danach gieren, dass es wahr sei. Er verdächtigte sogar mich, und als ich ein Verhältnis verneinte, ging er auf mich los und würgte mich. Meine Sekretärin musste unseren Sicherheitsdienst alarmieren.«
    Â»Haben Sie Hackmann angezeigt?«
    Â»Aber nein!«, antwortete Sucher. »Der Mann tat mir leid. Ich wollte ihm nicht noch zusätzliche Probleme bereiten, indem ich ihn anzeigte. Er schien mir sehr unter dem Verlust seiner Frau zu leiden.«
    *
    Anna fand die leblose Maus im Briefkasten, als sie am Nachmittag kurz nach Hause fuhr, um sich frisch zu machen. Jede andere Frau hätte geschrien, doch sie blieb ruhig. Was geht da vor?, fragte sie sich, erst Rosen, jetzt tote Tiere.
    Sie holte ein leeres Gurkenglas und bugsierte den Kadaver hinein. Wieder in ihrer Wohnung blickte sie die Straße auf und ab. Nichts Besonderes, aber etwas war anders. Das Wohnmobil, das seit Tagen gegenüber geparkt hatte, war verschwunden. Sie suchte den Zettel, auf dem sie die Nummer des Gefährts notiert hatte, steckte ihn ein und fuhr zur Polizeiwache.
    Dort erzählte sie dem diensthabenden Beamten die Geschichte von den Rosen und der toten Maus.
    Der schaute sie merkwürdig an. »Fühlen Sie sich bedroht?«
    Â»Allerdings. Beobachtet und bedroht.« Sie berichtete von dem Wohnmobil. »Ich hab die Nummer aufgeschrieben. Vielleicht könnten Sie die mal überprüfen!«
    Â»Wird wohl ein Dummejungenstreich sein«, meinte der Polizist. »Machen Sie sich keine unnötigen Sorgen.«
    Â»Ich mache mir keine Sorgen«, entgegnete Anna. »Ich will nur wissen, wer so was tut. Gehen Sie der Sache nun nach, oder

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