Schönes Leben noch! (German Edition)
ob die Ausdünstungen ausgestopfter Fische entflammbar sind. Ich hasse den Gedanken, dass die Kanzlei in Flammen aufgeht.“
Mac nahm den Becher, den sie ihm hinhielt. Sie wirkte absolut entspannt, als sie sich wieder hinter ihren Schreibtisch setzte und ihren eigenen Becher nahm.
„Werden Sie lange in der Stadt sein?“, wandte er sich an Rudy.
Der andere Mann lächelte. „Ein paar Tage. Ich wollte nach Jill sehen. Als wir das letzte Mal telefoniert haben, meinte sie zwar, es ginge ihr gut, aber ich habe ihr nicht geglaubt.“
Mac war so verblüfft, dass er den Mann einfach nur anstarrte. „So gut kennen Sie sich?“
„Jill ist unsere Anwältin. Sie ist die beste. Wir hatten gehofft, dass sie dieses Jahr zum Juniorpartner befördert würde, aber nach dem, was Lyle gemacht hat …“ Seine tiefe Stimme versiegte.
Jill hob eine Hand. „Noch wissen wir nicht, ob er wirklich was gemacht hat. Sie wissen doch: im Zweifel für den Angeklagten. Erinnern Sie sich?“
Rudy zuckte die Achseln und stellte seinen Becher ab. „Wir sollten jetzt gehen. War schön, Sie kennenzulernen, Sheriff.“ Er stand auf und wandte sich an Jill. „Wir sprechen die Tage?“
„Auf jeden Fall. Viel Spaß für Sie.“
Zusammen mit dem stummen Mr Smith verließ er die Kanzlei. Mac sah Jill durchdringend an.
„Was geht hier vor, zum Teufel? Auf meiner Wache gehen seit heute Morgen ununterbrochen Anrufe von hysterischen Bürgern ein, die uns erzählen, dass die Mafia angekommen sei. Ich dachte, das wäre ein Witz.“
Jill konnte sehen, dass Mac mit der Sache nicht gut umgehen konnte. „Das ist nicht die Mafia.“
Er stellte seinen Becher auf ihren Schreibtisch. „Wie würdest du diese Typen denn nennen?“
„Geschäftsmänner, die gerne darüber reden, dass sie Verbindungen haben. Die Betonung liegt dabei auf ‚reden‘. Rudy hat viel zu viele legale Geschäftsinteressen, als dass er die Zeit oder die Energie für etwas anderes hätte, aber er führt sich gern bedrohlich auf, und das stört mich überhaupt nicht.“
Mac sah alles andere als überzeugt aus. „Dann bist du also nicht ins organisierte Verbrechen verwickelt?“
„Natürlich nicht. Ich gebe zu, dass Rudy ein schillernder Charakter ist, aber er ist nicht die Mafia.“
„Aha. Wie gut sind seine Verbindungen denn?“
„Ach komm.“ Sie lachte. „Er ist ein Schatz. Und er war bisher immer völlig normal. Er trägt eine Menge legaler Geschäfte an mich heran und bezahlt seine Rechnungen fristgerecht.“
„Hat er dir angeboten, sich um Lyle zu kümmern?“
Sie presste die Lippen zusammen.
Er fluchte erneut. „Sag mir, dass du sein Angebot ausgeschlagen hast.“
„Natürlich. Außerdem hat er gar nicht gesagt, dass er tatsächlich etwas unternehmen würde.“
„Bist du bereit, deine Theorie auf den Prüfstand zu stellen, indem du sein Angebot zum Schein doch annimmst?“
Das war sie in der Tat nicht, doch das brauchte Mac nicht zu wissen. „Er fühlt mit mir. Er weiß, wie hart ich gearbeitet habe und wie sehr ich die verschiedenen Herausforderungen genossen habe.“
„Arbeitest du jetzt auch für ihn?“
Sie beugte sich vor. „Du kannst unmöglich ernsthaft beunruhigt sein, weil er in der Stadt ist.“
„Es gefällt mir nicht, und du hast meine Frage nicht beantwortet.“
„Theoretisch muss ich das auch nicht, aber um des lieben Friedens willen: Nein, momentan arbeite ich nicht für ihn. Ich verfüge hier nicht über die Ressourcen, die erforderlich sind, um einen guten Job zu machen.“
„Das ist doch schon mal was.“
Sie konnte es nicht ertragen, dass er sich grundlos Sorgen machte. „Mac, entspann dich. Rudy wird nur ein paar Tage bleiben, sich die örtlichen Sehenswürdigkeiten ansehen und dann zurück nach Vegas fahren. Ich verspreche dir, dass er keine Schwierigkeiten machen wird. Warum sollte er auch?“
„Weil das sein Job ist.“
„Das weißt du doch gar nicht.“
„Aber mein Bauch sagt es mir. Würde es irgendetwas bringen, wenn ich dich bitte, ihn besser nicht wiederzusehen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Außerdem ist es weitaus aufregender über Körperschaftsrecht zu sprechen als über Testamente und Zäune.“
Er stand auf und ging in ihrem Büro auf und ab. Es gefiel ihr, ihn zu beobachten, auch wenn sie ein schlechtes Gewissen wegen der Spannung hatte, die sich in ihrem Körper aufbaute.
„Ich war heute bei Hollis“, sagte er. „Der kleine Idiot hat mirein Buch über Aggressionsbewältigung gegeben. Er
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