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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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flechten. Das war zwar legerer, aber auch einfacher, und sie hatte am Tagesende keine Kopfschmerzen. Fest entschlossen, die Fassade aufrechtzuerhalten, sie würde tatsächlich als Anwältin arbeiten, trug sie ein Kostüm, auch wenn sie einen Moment lang in Versuchung geriet, sich in eine Sommerhose und ein weites T-Shirt zu werfen.
    Um Punkt halb neun traf sie in ihrem Büro ein und stellte die Kaffeemaschine an. Nachdem sie die Post durchgesehen hatte, die am Samstag durch den Türschlitz geworfen worden war, ging sie ihre offenen Fälle durch und machte sich Notizen für die kommenden Tage.
    Es galt noch immer, die Frage zu beantworten, wie sie mit Mr Harrisons Zaunproblem verfahren sollte. Ihn zu versetzen schien keine Option zu sein. Nach über einhundert Jahren stillschweigender Übereinstimmung hinsichtlich des Standortes würde kein Gericht der Welt dem alten Mann recht geben. Dennoch war ihr die Vorstellung, ihn unglücklich fortzuschicken, verhasst.
    Über Pams Gemütslage machte Jill sich da schon weniger Gedanken. Allerdings sah sie sich durch ihre natürliche Neigung, immer hundert Prozent zu geben, dazu veranlasst, in der Fallrechtsammlung nach Außerirdischen zu suchen.
    Auch wenn ich Pam eigentlich gar nicht helfen will, dachte sie, als sie sich in ihrem Stuhl zurücklehnte und die Fische an der gegenüberliegenden Wand anstarrte. Sie starrten zurück.
    „Denk nicht über sie nach“, sagte sie zu sich selbst. „Denk lieber an etwas Schönes.“
    Sogleich kam ihr Mac in den Sinn. Sie hatte ihn seit einigen Tagen weder gesehen, noch hatten sie den heißen Kuss aus dem Auto wiederholt. Doch allein die Erinnerung reichte, um ihr einen heißkalten Schauer über den Rücken zu jagen. Er war eineperfekte Ablenkung – und eine Versuchung. Jedenfalls konnte sie sich damit trösten, zu Highschool-Zeiten einen hervorragenden Männergeschmack gehabt zu haben. Auch wenn die Dinge mit dem Auftritt des verlogenen, hinterhältigen Scheißkerls eine dramatische Wendung genommen hatten.
    Tina traf um fünf nach neun ein und kam direkt in Jills Büro.
    „Sie wissen ja, dass bald der vierte Juli ist“, begrüßte sie ihre Chefin.
    „Ja. In zwei Tagen. Warum?“
    „Ich bekomme Besuch von Verwandten. Die Kinder haben diese Woche keine Termine, und Dave hat im Reifenladen eine Menge zu tun. Viele Leute lassen sich neue Reifen aufziehen, bevor sie mit dem Auto weitere Strecken fahren.“
    Tinas Verärgerung und Ungeduld waren offensichtlich. Doch Jill hatte keine Erklärung dafür. „Wollen Sie mir sagen, dass sie diese Woche nicht arbeiten möchten?“
    Die andere Frau verdrehte förmlich die Augen. „Was denken Sie denn?“, fragte sie in einem scharfen Ton.
    „Dann gehen Sie nach Hause.“
    Nach dieser Anweisung sah Tina kein bisschen zufriedener aus. „Ich nehme an, dass Sie mich nicht bezahlen werden, stimmt’s?“
    Jill zog die Augenbrauen hoch. „Dafür, dass Sie nicht arbeiten? Nein.“
    Tina schnaubte verärgert, drehte sich auf dem Absatz um und ging.
    „Wahnsinn“, murmelte Jill. Sie hätte diese Frau wirklich liebend gern durch jemand anderes ersetzt, sagte sich jedoch, dass es die Mühe nicht wert war. Nicht wenn sie, Jill, die Stadt so bald verließe. Nur Geduld, dachte sie. Mit etwas Geduld könnte sie das Ganze überleben.
    Nachdem sie noch ein paar Akten durchgegangen war und eine kleine Internetrecherche angestellt hatte, stand Jill auf, um eine Pinkelpause zu machen. Was reingeht, muss auch rauskommen, dachte sie grinsend, als sie in Richtung Toilette ging. Nachdemsie ihr Geschäft erledigt hatte, wusch sie sich die Hände.
    Wie immer fiel ihr ein leuchtender, silberblauer Fisch ins Auge. Er verfolgte sie mit seinem Blick und beobachtete sie beim Händewaschen.
    „Du gehst mir tierisch auf die Nerven“, sagte sie zu der präparierten Kreatur, nahm das Handtuch und hängte es dem Fisch über den Kopf.
    „So ist es schon besser.“
    Als sie zurück in ihr Büro ging, spürte sie, dass jemand da war. Mehrere Männer in schwarzen Anzügen standen neben ihrem Schreibtisch. Sie drehten sich um, als sie näher kam. Einer der größeren kam auf sie zu.
    „Ihre Sekretärin war nicht an ihrem Platz. Deshalb waren wir so frei, uns selbst hereinzulassen.“
    „Sie hat heute frei.“
    „Gut.“
    „Ich bin spät dran“, sagte Mac, als er zum vorderen Teil der Polizeiwache ging.
    „Ich weiß, aber das hier ist so gut, dass es nicht warten kann.“ Wilma lief hinter ihm her und wedelte mit

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