Schönes Leben noch! (German Edition)
Jill. So viel kannst du doch gar nicht herumgespielt haben. Zufällig weiß ich, dass ich der erste Mann nach Lyle bin, aber was war vorher?“
Sie machte die Augen wieder auf. „In Ordnung. Aber lass uns zuerst darüber sprechen, wie mein Vater sich wohl fühlen würde, wenn er herausfände, was wir gemacht haben.“
Er tat, als hätte sie ihn geschlagen, und rieb sich mit der freien Hand das Kinn. „Das hat gesessen.“
„Mein armes Baby.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Na schön. Wir werden nicht über deine Vergangenheit sprechen“, lenkte er ein.
„Nein, das können wir ruhig. Es gibt nur nicht viel zu erzählen. Du hast dich übergeben, als du mich zum ersten Mal nackt gesehen hast.“
„Ich wünschte, du würdest mir das nicht immer wieder unter die Nase reiben. Ich komme mir nämlich wie ein Vollidiot vor.“
„Gut. Dann sind wir ja allmählich quitt.“
Er berührte ihre Schulter. „Im Ernst, Jill. Es tut mir leid. Wenn ich nüchtern genug gewesen wäre, um dein Angebot anzunehmen …“ Was dann? Wäre ihr Leben dann anders verlaufen? Vielleicht ja, dachte er.
„Ist schon okay“, sagte sie. „Aber Evan hat mir den Rest gegeben.“
Ihm gefiel gar nicht, wie sich das anhörte. „Wer ist Evan?“
„Mein erster Freund auf dem College. Er war süß, sensibel und lustig.“
„Ich hasse ihn“, murmelte Mac.
„Das brauchst du nicht, jedenfalls nicht deswegen. Als er mich zum ersten Mal nackt gesehen hat, hat er verkündet, dass er schwul ist. Offensichtlich hat der Anblick meines Körpers die letztenZweifel ausgeräumt, die er an seiner sexuellen Neigung vielleicht noch gehabt haben mochte.“
Mac starrte sie an. Sie sah so verletzt und betreten aus, dass er wusste, sie sagte die Wahrheit.
„Das kann doch nicht wahr sein“, erwiderte er.
Sie nickte. „Es kling unglaublich, oder? Der erste Junge, der mich nackt sieht, übergibt sich, und der zweite wird schwul. Ist es da wirklich ein Wunder, dass ich glaubte, in den Typen verliebt zu sein, der als Einziger nicht negativ auf die Vorstellung reagiert hat, mit mir zu schlafen?“
Er rollte sie auf den Rücken und sah ihr tief in die Augen. Wollte sie etwa sagen … War es möglich, dass …
„Lyle ist der einzige außer mir, mit dem du geschlafen hast?“
„Ja.“
Er war sprachlos. „Aber du bist umwerfend. Das ist doch verrückt.“
„Ich weiß, es ist kaum zu glauben, aber so ist mein Leben.“ Sie zupfte an der Ecke des Bettlakens. „Ich glaube, es liegt an meinem Busen. Weil ich quasi keinen habe.“
„Du hast einen wunderschönen Busen.“ Er liebte ihre Brüste. Die perfekte Form, ihre Brustwarzen, die so herrlich steif wurden. Die weiche Haut, die Farbe. Allein beim Gedanken daran wurde er wieder hart.
„Sie sind zu klein“, widersprach sie.
„Große Brüste werden extrem überbewertet.“
Sie lächelte. „Du bist ein guter Lügner. Das gefällt mir.“
Er rutschte dichter an sie heran und rieb sich an ihr. „Fühlt sich das vielleicht wie eine Lüge an?“
Sie zog die Augenbrauen hoch. „Ganz und gar nicht. Und das alles meinetwegen?“
„Deinetwegen und wegen deiner perfekten Brüste.“ Er zupfte an der Bettdecke. „Was muss ein Mann denn tun, um bei dir noch eine Gelegenheit zu bekommen, seine Behauptungen zu untermauern?“
Sie schlang die Arme um ihn und zog ihn dicht an sich heran. „Alles, was er will.“
Jill kam um kurz vor neun in ihrem Büro an. Trotz des Schlafmangels und obwohl sie sich erst um kurz nach vier nach Hause geschlichen hatte, fühlte sie sich lebendig, frisch und rundherum wohl.
Die letzte Nacht war der Wahnsinn gewesen. Mac war im Bett noch fantastischer, als sie zu hoffen gewagt hatte. Bei ihm hatte sie Dinge gefühlt, die vermutlich nicht legal waren, aber sie würde einen Teufel tun und sich darüber beschweren. Als sie die Tür aufsperrte und den Empfangsbereich betrat, stellte sie fest, dass nicht mal die Fische sie störten.
„Guten Morgen“, sagte sie zum nächstbesten und tätschelte seinen schuppigen Rücken. „Alle gut geschlafen?“
Immer noch lächelnd und glücklich ging sie zu dem blinkenden Anrufbeantworter und drückte auf den Knopf. Während die Maschine sie informierte, dass sie zwei Nachrichten habe, fiel ihr ein, dass sie um elf unbedingt verfügbar sein müsste. Bev wollte nämlich vorbeikommen, um mit ihr den BMW zum Parkplatz neben der Mülldeponie zu bringen. Der Kiesboden dort würde dem Lack mit Sicherheit wenigstens etwas
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