Schönes Leben noch! (German Edition)
schaden.
Dreißig Sekunden später wusste sie nicht, ob sie lachen, tanzen oder einfach kapitulieren sollte. Was war nur los mit ihrem Leben?
Donald, der Angler/Anwalt/Seniorpartner, hatte angerufen, um ihr einen Job anzubieten, und eine andere Kanzlei aus L.A. wollte mit ihr einen Termin für ein Bewerbungsgespräch vereinbaren.
12. KAPITEL
E s war ein perfekter Morgen, und durch die Stadt zu fahren erschien ihm wie der ideale Zeitvertreib. Mac verließ die Strände und bog in Richtung Innenstadt ab. Es war kurz vor elf, und das Thermometer stand schon jetzt knapp unter dreißig Grad. Warmes Wetter bedeutete zahlreiche Kunden vor den Verkaufsständen auf der Promenade und viele Touristen, die zu begeistert waren, um in die Großstadt zurückzufahren.
Die Gefängnisse waren leer, die Gerichtstermine dünn gesät, und am Himmel zogen nur wenige Wolken vorüber. Im Großen und Ganzen war das Leben also gut.
Abgesehen von Emily, dachte Mac. In der vergangenen Woche hatte er viel über das nachgedacht, was er zufällig mit angehört hatte, als Jill abends auf seine Tochter aufgepasst hatte, und noch immer wusste er nicht, wie er Emilys Vertrauen zurückgewinnen sollte. Er liebte sie von ganzem Herzen, doch das reichte nicht. Er schwor sich, weiterhin zu versuchen, sie davon zu überzeugen, dass er immer für sie da sein würde.
„Sei weiterhin präsent“, sagte er zu sich selbst. Sie war acht – zählten Taten da nicht mehr als Worte?
Ihr Segelausflug war toll gewesen. Sie hatten zusammen gelacht, und Emily hatte mit Feuereifer das Boot gesteuert. Doch zurück im Haus hatte sie immer noch darauf bestanden, dass das Essen zu ihrer Kleidung passte. Allmählich gingen ihm die Ideen aus.
Als er links abbog, kam er an der Kanzlei von Dixon and Son vorbei. Tina kam just in dem Moment heraus, als er vorbeifuhr. Sie winkte. Er fragte sich, welche Besorgungen Jills Sekretärin zu dieser Uhrzeit machen müsste und ob sie sich die Mühe machen würde, noch mal wiederzukommen.
Jill. Das war ein Bereich in seinem Leben, in dem es gut lief. Schöne Stunden, gute Gespräche, viel Spaß – und das alles eingepackt in eine außergewöhnlich hübsche Frau mit Grips. Ihregemeinsame Nacht war reif für das Guinness Buch der Rekorde gewesen, und er hätte garantiert nichts gegen eine Wiederholung einzuwenden. Aber das muss bald geschehen, erinnerte er sich. Anscheinend bekam Jill dreimal täglich Jobangebote und Anfragen für Bewerbungsgespräche. Wahrscheinlich würde sie eines dieser Angebote annehmen und von hier verschwinden.
Da er nicht darüber nachdenken wollte, bog er in die Straße ein, die zur Highschool führte, und hielt neben dem Footballübungsfeld. Es war noch zu früh im Sommer, als dass das Team trainiert hätte, aber er wusste genau, wie sie aussähen. In den ersten Wochen auf jeden Fall ungelenk und außer Form, dachte er mit einem Grinsen, während er sich an seine eigenen Footballzeiten erinnerte. Er und Riley hatten gedacht, sie wären Göttergeschenke für diesen Sport – ganz zu schweigen von den Frauen in einem Radius von hundert Meilen.
Damals war das Leben viel leichter gewesen. Die Schule hatte keine Rolle gespielt – auf dem Feld war man einfach ein Star gewesen und hatte Mädchen aufgerissen. Er und Riley hatten einander in nichts nachgestanden. Für die jungen Kerle hatte weniger die Qualität gezählt als die Quantität. Dann hatte Mac den Cadillac des Richters gestohlen und die Spritztour gemacht, die sein Leben verändert hatte. Riley hatte diese Veränderung so gar nicht gefallen, und die Freundschaft war mit harschen Worten und einigen gut platzierten Schlägen beendet worden.
Mac rieb sich das Kinn und fragte sich, wo Riley heute wohl steckte. Sein Name fand sich noch immer im Stadtzentrum – Whitefield Bank and Trust, gegründet 1948. Rileys Onkel leitete noch immer die Geschäfte, und Mac hätte wetten können, dass die Fehde zwischen Riley und seinem Onkel noch immer in Gang war. Riley war nämlich noch nie gut im Vergeben und Vergessen gewesen.
Mac schüttelte die Vergangenheit ab und fuhr weiter. Als er an der Frontseite der Highschool entlangfuhr, sah er eine Gruppe Teenager, die den Zaun eines Hauses auf der gegenüberliegendenStraßenseite strichen. Auf einem Schild, das im Boden steckte, stand: „Verschönerungsprojekt der Stadt Los Lobos. Rufen Sie an und schauen Sie, ob Ihr Zuhause infrage kommt.“
„Was geht denn hier vor?“, murmelte er, während er anhielt. Ein
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