Schönesding!
das verstehen?
Hubsi war natürlich auch dabei. Er war ganz begeistert. „Und welche Sendung nehmen wir uns vor, DSDS?“
„Nein, nicht die.“ Felder schlug Kerner kocht vor, eine von den Koch-Sendungen, von denen es im Fernsehen inzwischen so viele gab.
Ich weiß nicht, warum er genau diese Sendung ausgewählt hat. Weil Kerner so ein Boulevard-Heini war? Weil die Sendung in der Palliativ-Station lief, die Sie ZDF nennen? Weil sie Gefangene auf Guantanamo mit Bändern von
Wetten, dass...? gequält haben sollen? Haben sie extra synchronisiert. Oder einfach weil Felder jemand kannte, der bei Kerner kocht ein Praktikum machte?
Und wie sollten wir das machen? Felder sagte, das sollten wir mal seine Sorge sein lassen. Er habe eine Idee. Felder und seine Ideen.
Jetzt steckten wir offiziell unter einer Decke. Und mit uns ein richtiges Komplott. Das fühlte sich gut an. Damals habe ich mich Felder so nah gefühlt wie nie.
* 26 *
Als ich zwei Tage nach M – Eine Stadt sucht einen Mörder zu Felder rüber ging, um über die Einzelheiten unseres Filmes zu sprechen, war er nicht da. Hubsi machte die Tür auf, bat mich auch rein, wollte aber erst gar nicht mit der Sprache raus. Laut Hubsi war Felder unterwegs. War er einmal kurz weggegangen? Nein, schon für länger. Wie lang? Das könne er mir nicht sagen. Warum, weil er es nicht wisse oder weil er es nicht sagen dürfe? Das letztere.
Nanu!
„Glaub mir, ich musste es Felder versprechen. Ich kann es dir nicht sagen.“ Hubsi wand sich wie ein Aal. „Das hat nichts mir dir zu tun. Felder würde mir das nie verzeihen.“
Na gut. Aber wo war er? Zumindest das konnte mir Hubsi doch sagen.
„Ich kann dir überhaupt nichts sagen. Ich habe schon viel zu viel gesagt. Bitte versteh doch. Ich habe Felder mein Wort gegeben.“
So, so!
Ich konnte Hubsi keinen Vorwurf machen, denn es gab keinen Grund, warum er mich anlügen sollte. Vielmehr wunderte ich mich über Felder. Wieso würde er verreisen, wenn wir schon den Termin für unseren Film festgelegt hatten. Es gab eine Menge zu planen, und er machte sich einfach dünn, ohne mir etwas zu sagen.
Was sollte die Geheimnistuerei? Wenn er etwas Wichtiges zu erledigen hatte, warum sagte er es nicht einfach? Das war doch kein Problem. Aber nichts zu sagen, das verstieß eindeutig gegen den weitläufig akzeptierten Knigge des Komplottschmiedens. Das hieß nichts Gutes für unseren Film.
Ich war etwas angefressen, aber ich dachte mir, na gut, vielleicht kriegst du ja noch ein bisschen Fleisch an diese geheimnisvolle Reise und setzte mich zu Hubsi auf die Couch, als hätte ich vor länger zu bleiben. Nun konnte er nicht mehr lesen.
Außerdem fragte ich mich schon lange, warum Hubsi damals aufgehört hat zu sprechen.
Hubsi war dankbar, dass ich ihn nicht weiter drängte. Das merkte man. Aber ich ging noch einen Schritt weiter. Ich sagte, es tue mir leid, dass ich ihn in Verlegenheit gebracht habe. Er könne ja nichts dafür. Es war ja offensichtlich Felders Fehler, und es war einfach nicht in Ordnung von ihm Schweigen zu verlangen.
„ Nein, komm schon. Das ist doch kein Problem.“ Hubsi, der, selbst nachdem wir beim Diddan waren, noch jedes Wort einzeln wog, schien nun etwas umgänglicher. Das war meine Chance. Und so fragte ich ihn einfach rundheraus: „Und? Wie fühlt es sich so an wieder zu sprechen? Gar nicht schlecht, oder?“
„ Weißt du, das ist gar nicht so einfach zu beantworten“, sagte Hubsi. „Um ehrlich zu sein, ich vermisse es ein bisschen.“ Hubsi schaute mich mit großen Augen an.
„ Das Nicht-Sprechen?“ Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte.
„ Ja... Das hatte eine Menge Vorteile.“
„ Echt?“
„ Ja, schon.“
„ Wie hat es eigentlich angefangen? Was war der Auslöser, meine ich. Gab es einen? Warum eigentlich, verstehst du, hast du aufgehört zu sprechen?“
Wir saßen bei Felder im Wohnzimmer, bei all den fremden Gnomen und Geistern. Aber es war noch nicht dunkel.
Hubsi lehnte sich zurück in die Couch, atmete tief ein und blies die Luft durch die Zähne. „Ich habe noch mit niemandem so richtig darüber gesprochen.“ Hubsi schaute mich nicht an. Er sprach zu niemandem im besonderen, vielleicht einfach nur zu sich selbst. „Das ist auch einer der Vorteile. Du musst nichts erklären. Versteht sowieso keiner.“
„ Ich schon.“ Hubsi war wirklich ein schwieriger Fall. „Versuch es doch einfach einmal.“
„ Das ist auch so ein Ding, dass die Leute immer glauben,
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