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Schokoherz

Schokoherz

Titel: Schokoherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Castle
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ichnicht vor ihren Augen zu einem Häuflein Unglück zerfiel – eigentlich reagierte ich gar nicht darauf. Inzwischen war meine Kündigung für mich abgehakt. Ich war weitergezogen – nach Belgien. Penny schien meine Selbstbeherrschung zu beunruhigen. Sie verabschiedete sich matt: »Also, du weißt, du kannst mich jederzeit anrufen ... falls du etwas brauchst ... oder du dich nicht gut fühlst, an Selbstmord denkst, die Kinder dir den letzten Nerv rauben, du einsam bist, Hilfe oder Rat brauchst, was auch immer.«
    »Rat? Warst du denn schon einmal in Brüssel?«, fragte ich überrascht. »Ich dachte, nein?«
    Penny seufzte. »Pass gut auf dich auf. Ich ruf dich an.« Tom warf ihr den Mantel zu und schob sie hinaus. Noch ehe ich ihr Glas in den Geschirrspüler gestellt oder den Herd unter meinem Topf eingeschaltet hatte, war die Tür schon zu.
    »Mmh, das riecht aber gut.« Tom hatte sich von hinten an mich herangeschlichen und umarmte mich. Er drückte seinen Kopf in meine Halsgrube, und ich konnte an ihm noch die kalte Januarnacht riechen.
    »Ja, das ist Waterzooi. Wir hatten alle Zutaten im Gefrierschrank, so dass ich gar nicht rausmusste.«
    »Warzen-was?«, fragte Tom erstaunt.
    »Ein Waterzooi. Ich hab das Rezept aus dem Internet. Ein traditioneller belgischer Eintopf. Ich dachte, wir sollten uns schon mal daran gewöhnen.«
    Tom ließ mich abrupt los und ging zum Kühlschrank hinüber, wo er gedankenverloren mit einer Magnet- Kuh spielte, die Maddie ganz besonders liebte. »Meinst du nicht auch, dass wir noch einmal in Ruhe darüber reden sollten?«
    »Worüberreden? Wann fängst du an?«
    »Wann fange ich was an?« Jetzt war Tom total verwirrt. »Bei deinem neuen Job in Brüssel natürlich.« Irritiert drehte ich mich zu ihm um. »Wir können hier doch nicht ewig rumhängen.«
    »Bella, Liebling. Ich finde, wir sollten uns eine Minute zusammensetzen und das Ganze durchsprechen.« Tom nahm mich an beiden Armen und führte mich zu meinem Stuhl zurück. Widerwillig setzte ich mich. Er behandelte mich, als sei ich Ollis ungezogene kleine Schwester.
    »Was ist das Problem? Ich dachte, wir hätten uns bereits entschieden?«, fragte ich aggressiv.
    Tom glitt in seinen Stuhl und rieb sich erschöpft die Stirn. Der Arme hatte anscheinend einen harten Tag gehabt. Und deswegen wollte ich ihm jetzt einen leckeren, nahrhaften Eintopf servieren. Ich stand auf, um umzurühren, denn sonst würde alles am Topfboden anbacken.
    »Bella, komm her und setz dich zu mir. So etwas kann man doch nicht in einem zweiminütigen Telefongespräch entscheiden.«
    »Kann ich doch nichts dafür, wenn du immer nur so kurz Zeit hast.« Zögernd kehrte ich an den Tisch zurück.
    »Bella, darum geht es doch jetzt nicht, und das weißt du auch. Wir müssen uns das gründlich durch den Kopf gehen lassen. Die ganze Familie entwurzeln, in einem fremden Land leben, das ist ein riesengroßer Schritt. Wir dürfen das nicht vorschnell entscheiden.«
    Ich sah ihn störrisch an. Was mich betraf, hatten wir genug geredet. Der Beschluss war gefasst, und jetzt solltees ernst werden. Was gab es da noch zu besprechen? In diesem Moment begann das Telefon zu läuten. Ich wollte danach greifen. »Bella, lass das bitte. Wir müssen wirklich reden«, sagte Tom eindringlich. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, damit sie sich nicht von allein das Telefon schnappten, und schließlich ging der Anrufbeantworter dran.
    »Mrs Richardson, hier spricht Mrs Reynolds von Pickfords. Ich melde mich wegen ihrer Umzugsanfrage, nachdem Sie sagten, es sei sehr dringend. Rufen Sie mich doch bitte so bald wie möglich zurück, dann kann ich Ihnen die gewünschten Auskünfte geben.« Klick. Tom seufzte tief und sah mich an.
    »Was ist? Warum schaust du mich so an? Ich dachte, wir hätten das alles ausgemacht?« Ich bemühte mich, locker zu klingen.
    »Du findest also nicht, dass wir darüber reden sollten? Es gibt da noch einige Punkte –«
    »Welche denn? Gestern Abend wolltest du es noch unbedingt. Und heute Nachmittag ...«
    »Gestern Abend war ... alles noch ganz anders. Und heute Nachmittag haben wir uns darauf geeinigt, dass wir darüber nachdenken wollen. Ich glaube nicht, dass ich gesagt habe, dass wir tatsächlich umziehen – und auf keinen Fall sofort. Es ist nicht so, dass ich keine Lust dazu habe. Ich möchte nur, dass wir uns sicher sind, dass wir es aus den richtigen Gründen tun«, meinte Tom langsam.
    »Die richtigen Gründe? Aber es ist doch eindeutig ein

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