Schokolade für dich (German Edition)
verliere …“
„Gründest du eine neue“, erwiderte Cecily. „Das machen erfolgreiche Menschen nun mal. Sie stoßen auf ein Hindernis und suchen sich einen anderen Weg. Aber darüber sollten wir uns jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Ich bin hergekommen, weil ich richtig gute Nachrichten für dich habe. Das Straßenbauamt will die Straße bis Donnerstag geräumt haben.“ Ihr Handy klingelte. „Bailey“, verkündete sie, bevor sie den Anruf annahm. Dann: „Ja, wir sind hier. Ja, es geht ihr gut. Na ja, mehr oder weniger.“ Einen Moment später hielt Cecily Samantha das Handy hin. „Sie will mit dir reden.“
Wie viele Familienmitglieder brauchte man, um eine verzweifelte Frau zu trösten? Samantha nahm das Telefon.
„Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht“, sagte Bailey. „Du hast die Anrufe auf deinem Handy nicht beantwortet.“
„Ich hab’s ausgeschaltet.“ Mir irgendjemandem reden zu müssen, während sie so verzweifelt war, war wirklich das Letzte gewesen, das sie gewollt hatte. Das hatte sie jedenfalls geglaubt. Aber die Anwesenheit ihrer Schwester war so, als würde sie sich an einem kalten Abend in eine gemütliche Decke einwickeln. Dadurch wurde der Abend nicht weniger kalt, aber man fühlte sich gewärmt.
„Ich hatte von dem Erdrutsch gehört und mir schon gedacht, dass du ziemlich in Aufruhr bist“, fuhr Bailey fort.
Wenn das keine Untertreibung war.
„Mach dir keine Sorgen, Sammy. Es wird sich schon alles finden. Das Straßenbauamt räumt den Highway bestimmt bald.“
Samantha seufzte. „Selbst wenn. Nach den Warnungen des Gouverneurs und der Presse haben die Leute doch viel zu viel Angst, über den Pass zu fahren.“
„Nicht wenn sie hören, dass alles wieder geräumt wurde. Wir müssen nur dafür sorgen, dass sie es erfahren“, sagte Bailey, als wäre es das Einfachste auf der Welt.
„Bailey …“, begann Samantha.
„Ich weiß, dass du das wieder in Ordnung bringen kannst.“
„Ich bin nicht Gott“, erwiderte Samantha verärgert.
„Na, so hast du dich früher aber immer aufgeführt“, konterte Bailey. „Erinnerst du dich noch, wie wir uns im Wald verlaufen haben, damals, als wir mit Daddy und Grandpa zelten waren? Du hast den Weg zurückgefunden.“
„So weit waren wir ja nicht vom Zeltplatz weg.“
„Auch jetzt sind wir nicht so weit vom Ziel entfernt.“
Wenn sie doch nur recht hätte …
Als Cecily ging, hatte Samantha immer noch keine Lösung für ihre Probleme gefunden, und niemand konnte ihr garantieren, dass sich alles wieder einrenken würde. Aber ihr Kampfgeist war zurück. Sie setzte sich an den Computer und fing an, die Neuigkeiten über Facebook und Twitter zu verbreiten. „Schon bald ist der Erdrutsch auf dem Highway 2 geräumt.“ Irgendetwas musste doch an der Kraft des positiven Denkens dran sein. „Das Icicle-Falls-Schokoladenfestival findet statt! Statt eines Steinschlags auf Ihren Kopf wird Sie der Geschmack unserer Pralinen treffen, und zwar direkt auf Ihre Geschmacksnerven. Kommen Sie her und probieren Sie unsere Schokolade – und schon schweben Sie im siebten Himmel.“
Okay, sie wusste zwar nicht, ob sie mit diesem Anfall von Aktivität etwas erreichte, aber auf jeden Fall fühlte sie sich besser.
„Ich glaube, es wird noch eine Weile dauern, bis ich alles begriffen habe, was in dem Buch steht, das du mir empfohlenhast“, meinte Muriel zu Pat, als sie sich bei Zelda’s zu ihrem Mäll-Treffen an einen Tisch gesetzt hatten. „Dieser ganze Geldkram ist mir ein totales Rätsel.“ Fast hätte sie hinzugefügt: Ich wünschte, Waldo wäre noch am Leben. Aber was die Finanzen anging, war Waldo auch nicht viel klüger gewesen als sie.
„Du wirst es schon noch begreifen“, versicherte Olivia ihr. „Oh, seht mal, sie haben jetzt auch Huckleberry-Käsekuchen als Dessert auf der Speisekarte.“
„Du hast mir doch gesagt, du bist auf Diät“, warf Dot ein.
„Bin ich auch. Ich halte mich zurück“, sagte Olivia. „Aber nicht an unseren Dinnerabenden. Das sind die einzigen freien Abende, die ich mir gönne.“
Dot schüttelte den Kopf. „Jämmerlich.“
„Na, immerhin rauche ich nicht“, schoss Olivia zurück.
„Okay, okay. Hast ja recht“, gab Dot zu.
„Wie auch immer, ich brauche Käsekuchen als Trost“, fuhr Olivia fort. „Heute sind schon wieder zwei Stornierungen eingegangen, obwohl ich den Leuten gesagt habe, dass der Highway bis nächste Woche auf jeden Fall wieder frei sein wird.“
„Die Leute haben
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