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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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wäre gern mehr. Schon damals, bevor sie Waldo getroffen hatte, wäre er gern mehr als nur ein guter Freund gewesen. Wahrscheinlich bräuchte sie sich um Geld keine Sorgen zu machen, wenn sie Arnie geheiratet hätte. Er hatte jetzt eine gute Stelle als Schadensregulierer für eine Versicherungsgesellschaft in Wenatchee gefunden, und er hatte seine Finanzen im Griff. Trotzdem, das war keine Garantie für Stabilität. Ein Mann konnte krank werden und seine geistigen Fähigkeiten einbüßen, sodass sowohl seine Frau als auch die Finanzen gefährdet waren. Genau genommen gab es nur einen Menschen, auf den eine Frau sich verlassen konnte – auf sich selbst. Es war an der Zeit, dass sie diese Lektion lernte.
    „Sind Freunde nicht dafür da, dass sie helfen?“, fragte Arnie.
    „Ich weiß dein Angebot wirklich zu schätzen. Aber ich glaube, ich muss mir überlegen, wie ich meine Probleme bewältige, ohne mir von allen möglichen Leuten etwas zu borgen. Allerdings könnte ich ein paar Ratschläge gebrauchen.“
    „Wenn ich dir helfen kann, tue ich das gern“, sagte er. „Und wenn du wirklich in der Klemme sitzt, dann ruf mich an.“
    Sie saß schon in der Klemme.
    Das wird sich ändern, versicherte sie sich. Das Leben änderte sich ständig, manchmal zum Guten, manchmal zum Schlechten. Und so schlecht, wie es im Moment um sie bestellt war, konnte es eigentlich nur noch bergauf gehen.
    Samantha und Cass saßen im Bavarian Brews und stärkten sich mit Koffein. „Ich schwöre: Wenn es nach meiner Tochter geht, lande ich bald in der Klapsmühle“, sagte Cass.
    Oh nein. Hatte Amber ihr Versprechen gebrochen, sich zu bessern? Samantha kam sich plötzlich wie ein Komplize bei einem Verbrechen vor. Vielleicht hätte sie Cass doch davon erzählensollen. Angenommen, sie selbst wäre Mutter: Würde sie es gutheißen, wenn ihre Freundin solche Informationen für sich behielte?
    „Was hat sie angestellt?“, fragte Samantha vorsichtig.
    „Schule geschwänzt“, erwiderte Cass grimmig.
    „Da gibt’s Schlimmeres“, meinte Samantha. Rauchen. Ladendiebstahl. Einer Freundin nicht zu erzählen, dass man deren Tochter dabei ertappt hatte, wie die ausprobierte, wie man seine Gesundheit ruinierte.
    „Ich weiß.“ Cass nickte. „Ich hab früher auch mal Schule geschwänzt. Es geht um die anderen Kinder, mit denen sie zusammen war. Mir gefällt nicht, mit wem sie sich in letzter Zeit abgibt.“
    Samantha auch nicht.
    „Weiß der Himmel, was sie als Nächstes anstellt. Übrigens, sie kam mit einer Schachtel Pralinen nach Hause und hat erzählt, dass du ihr die geschenkt hast.“
    „Hab ich“, sagte Samantha und hoffte, dass Cass nicht fragen würde, warum.
    „Warum? Wofür waren die?“
    „Nennen wir es einfach eine Art Bestechung.“
    Cass trank einen Schluck Kaffee. „So, so, eine Bestechung.“
    „Na ja, du hast dir doch Sorgen wegen ihrer Noten gemacht, oder? Schokolade kann ein sehr wirksamer Motivator sein.“
    „Gib’s zu: Da steckt noch mehr dahinter.“ Cass musterte sie, als wollte sie herausfinden, wo der Haken an der Geschichte war.
    Samantha rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. „Ein bisschen“, gab sie zu. „Und wahrscheinlich hätte ich dich fragen sollen, bevor ich ihr die Pralinen geschenkt habe.“
    „Nein. Ich vertraue auf dein Urteilsvermögen.“
    Das hätte eigentlich ein Trost sein sollen, doch es verstärkte den Druck der Verantwortung, der auf Samanthas Schultern lastete. Vielleicht hätte sie Amber doch verraten sollen. Sie konnte es noch immer tun.
    Aber dann erinnerte sie sich an den erleichterten Blick des Mädchens, als sie ihr versprochen hatte, sie ungeschoren davonkommenzu lassen. Jeder verdiente eine zweite Chance. Vor allem Töchter, die einen Fehler gemacht hatten, aber dennoch in den Augen der Mutter gut dastehen wollten.
    „Ich würde sagen, wir alle brauchen einen Mentor“, meinte Cass nachdenklich. „Manchmal auch eine zweite Mom. Und ich muss zugeben, dass der Laden mich so in Anspruch genommen hat, dass ich ihr nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt habe, wie ich es hätte tun sollen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Seit sie Weihnachten bei ihrem Dad verbracht hat, ist sie kaum noch zu bändigen.“ Cass stellte ihre Tasse zur Seite und zog die Brauen zusammen. „Es gibt Zeiten, da möchte ich aus meinem Leben fliehen.“
    Samantha konnte das sehr gut nachvollziehen. „Das Leben ist nichts für Weichlinge.“
    Das brachte Cass zum Grinsen. „Zum Glück gibt es

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