Schokolade für dich (German Edition)
paar von ihnen hatte sie während ihrer Zeit als Partnervermittlerin verkuppelt. Aber es war eine seltene Spezies.
Gerade als sie am Laden eintraf, kam auch Luke Goodman von der anderen Seite der Straße heran. Das war zum Beispiel einer der Netten, ein wahres Bollwerk von Mann.
„Hallo! Wir haben deine Präsentschachteln fertig“, begrüßte er sie. „Willst du mal sehen?“
„Deshalb bin ich hier“, erwiderte sie und folgte ihm ins Lager. Hinter Luke Goodman herzugehen war so, als ginge man hinter einer Mauer entlang. Bei ihm konnte eine Frau sich richtig sicher fühlen.
Kannte sie eine Frau, die zu ihm passen würde?
Du bist nicht mehr im Geschäft, ermahnte sie sich.
Trotzdem, so schnell konnte man nicht von alten Gewohnheiten lassen. Vielleicht Bailey? Nein, ihre kleine Schwester konntesie sich mit diesem Mann nicht vorstellen, auch wenn er einen guten Einfluss auf sie hätte. Aber Bailey war selbst noch ein Kind, und Luke hatte schon eine Tochter, die er großziehen musste.
„Ich wünschte, du wärst eine Stunde eher gekommen. Ich hätte deine Hilfe beim Einkaufen gebrauchen können“, sagte er.
„Oh? Was denn?“
„Ein Kleid“, sagte er trocken.
„Ist wahrscheinlich schwierig, eins in deiner Größe zu finden.“ Er grinste. „Für Serena. Ich sollte meine Expertenmeinung abgeben. Mom war mit ihr bei Gilded Lily’s, um ihr ein neues Kleid für diesen High Tea zu kaufen, und sie hatten zwei in die engere Auswahl genommen.“
Einkaufen, einer der großen Spaßfaktoren, wenn man eine kleine Tochter hatte. Kleine Mädchen, Babys – Cecily hörte auf einmal ein lautes Tick-tack-tick-tack in ihrem Hinterkopf.
Hastig griff sie nach einem mentalen Hammer, um dem Schuldigen eins über die Rübe zu geben. Eine tickende biologische Uhr war noch lange kein Grund, sich übereilt auf eine Beziehung einzulassen. Heutzutage nicht mehr. Biologische und kulturelle Aspekte passten nicht immer besonders gut zusammen; die hohen Scheidungsraten waren ein eindeutiger Beweis dafür. So wie es schien, fanden sich Paare heutzutage nicht mehr, um für immer zusammenzubleiben.
Selbst in Icicle Falls waren Scheidungen nicht mehr unbekannt. Sie dachte an Cass Wilkes und Charlene Albach, beides großartige Frauen, die eigentlich selig bis an ihr Lebensende hätten sein sollen. Und sie hatte Gerüchte gehört, dass auch ihre alte Schulfreundin Ella O’Brien, die Gilded Lily’s, den Laden ihrer Mutter, führte, Probleme hatte. Sie konnte nur hoffen, dass an diesen Gerüchten nichts dran war.
Ella und Jake waren schon seit der Highschool zusammen. Es war das erste Paar gewesen, das Cecily verkuppelt hatte. Ella hatte nichts erzählt, als sie vor ein paar Wochen zusammen essen gewesen waren. Trotzdem, während der letzten fünf Jahre hatten sie mehr oder weniger den Kontakt verloren, und das waren nicht unbedingt Neuigkeiten, die man beim ersten Malherausposaunte, wenn man eine alte Freundin traf. Schon gar nicht, wenn diese Freundin dich mit deinem Mann zusammengebracht hatte.
Inzwischen waren Cecily und Luke im Lager angekommen. Als sie all die Bestände in den Regalen sah, grinste sie. An diesem Wochenende würde die Stadt unter einer Lawine von Schokolade begraben werden. Cecily zitterte ein wenig, nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Aufregung, und rieb sich die Arme. Prompt zog Luke seine Lederjacke aus und legte sie ihr um die Schultern – noch mehr Pluspunkte für ihn. Danach führte er sie zu einem Stapel mit Kartons, die in einer Ecke standen.
Er öffnete einen davon und holte eine kleine rosafarbene Schachtel heraus, die mit einer goldenen Schleife und dem Goldmedaillon mit dem Firmenlogo versehen war. Das Logo zeigte eine schlafende lächelnde Mondsichel mit langen, mädchenhaften Wimpern. Die Schachtel bezeichneten sie als Kleeblatt. Darin lagen vier verschiedene Pralinen – eine mit gesalzenem Karamellgeschmack, eine Zitronencremetrüffelpraline, umhüllt mit weißer Schokolade, eine Trüffelpraline mit dunkler Schokolade und Nugatfüllung und eine mit Pfefferminzgeschmack. Das Kleeblatt gehörte zu den beliebtesten Kreationen in ihrem Angebot.
Luke reichte Cecily eine Schachtel, damit sie sich die Aufmachung ansehen konnte. „Perfekt“, sagte sie.
„Ich nehme an, bei eurem Schönheitswettbewerb wird ordentlich was los sein“, sagte er und schaute auf die vielen Kartons.
„Wir sind ausverkauft“, erklärte Cecily stolz. Anfangs hatte Samantha die Idee zwar abgelehnt, doch jetzt freute
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