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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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ist, aber plötzlich sind sie mir runtergefallen.“
    So unbeholfen, wie ihre Schwester immer war, konnte Samantha sich das gut vorstellen.
    „Na ja, irgendwie sind sie dann über den Boden gerollt, undehe ich sie aufsammeln konnte …“ Bailey begann wieder zu schluchzen.
    „Es ist okay“, log Samantha. „Was genau ist dann passiert?“
    „Du kennst doch diese kleinen Wagen, mit denen Leute auf dem Flughafen herumgefahren werden, oder?“
    Samantha war froh, dass sie saß. „Eins von den Dingern ist über die Schokolade gefahren“, sagte sie benommen.
    „Hat sie total platt gefahren. Oh Sammy, es tut mir so schrecklich leid.“
    „Ist schon okay“, sagte Samantha, obwohl es alles andere als okay war.
    „Schick mir noch eine Schachtel“, bat Bailey sie. „Ich verspreche auch, dass ich sie nicht fallen lasse.“
    Samantha stieß einen tiefen Seufzer aus. Wenn man nicht alles selber machte … „Nein, ich komme selbst runter“, entschied sie. „Und wir überspringen die Verbindungsfrau. Finde heraus, wo Mimi LeGrande essen geht. Wir bringen ihr Schokolade zum Dessert.“
    „Okay“, sagte Bailey schniefend. „Sammy, es tut mir wirklich leid.“
    „Ich weiß“, erwiderte Samantha. Dabei dachte sie: Schicke niemals ein Mädchen los, um den Job einer Frau zu erledigen.
    Kaum hatte sie das Gespräch beendet, da rief schon Cecily an.
    „Hast du hellseherische Fähigkeiten oder was?“, fragte Samantha.
    „Alles in Ordnung bei dir?“
    „Bailey hat dich angerufen?“ Das konnte sie noch gar nicht geschafft haben. Sie hatten ihre Unterredung doch gerade erst beendet.
    „Ja.“
    Da dämmerte es Samantha. „Sie hat dich zuerst angerufen.“
    „Sie hatte Angst, es dir zu sagen.“
    Angst vor ihrer großen bösen Schwester. „Bin ich so ein Ungeheuer?“
    „Nein“, versicherte Cecily ihr sofort. „Aber sie hat sich so schrecklich und schlecht gefühlt.“
    „Es ist nicht ihr Fehler“, erklärte Samantha. „Ich hätte selbst hinfahren sollen.“
    „Nein. Es war richtig, das zu delegieren.“
    „Etwas so Wichtiges delegiert man nicht.“ Und schon gar nicht an Bailey.
    „Du kannst doch nicht alles selber machen. Du brauchst auch Leute in deiner Ecke.“
    Damit sie sich auf dich setzen können, wenn du schon am Boden bist.
    „Was wollen wir jetzt machen?“, fragte Cecily.
    „ Ich werde neue Pralinen machen und sie morgen nach L. A. bringen.“ Das Ganze würde ihr Konto noch mehr belasten, aber was getan werden musste, musste getan werden.
    „Soll ich mitkommen?“
    „Nein. Das ist lieb von dir, aber das schaffe ich schon alleine.“ Das Letzte, was sie brauchte, war noch mehr Hilfe.
    „Okay. Ach übrigens, ich habe vorhin Emily Brookes getroffen.“
    Pissys Handlangerin. War das auch nur im Entferntesten von Interesse? „Und?“
    „Na ja, erinnerst du dich noch daran, wie die Genehmigungen für das Festival auf einmal da waren? Du rätst nie, wer dahintergesteckt hat.“
    „Pissy“, scherzte Samantha. Da wäre wirklich die Krönung.
    „Blake Preston.“
    Samantha ließ fast das Telefon fallen.
    „Nachdem ich das erfahren hatte, kam ich ins Grübeln und hab mal ein paar Erkundigen eingezogen und ein paar Telefonate geführt“, fuhr Cecily fort. „Weißt du noch, dass ich von der Produzentin von Northwest Now immer keine Antwort bekam? Na rate mal, wer nach Seattle gefahren ist, sie ausfindig gemacht und persönlich mit ihr gesprochen hat.“
    Doch nicht etwa … „Blake?“
    „Genau. Er hat auch dafür gesorgt, dass der Artikel in der Zeitung erschienen ist.“
    „Oh“, meinte Samantha schwach.
    „Ja, oh“, stimmte Cecily zu. „Ich hab übrigens gesehen, wie du den Maskenball verlassen hast.“
    Oh-oh, jetzt kam die wohlverdiente Standpauke von ihrer Schwester, der Partnervermittlerin. „Ich habe mich nicht wohlgefühlt“, erklärte Samantha, schließlich war es nicht ganz unwahr. Doch da hatte sie sich im Vergleich zu jetzt noch richtig gut gefühlt. Vor Scham wäre sie am liebsten im Boden versunken.
    „Vielleicht hast du mehr gefühlt, als du wolltest“, widersprach Cecily. „Wie auch immer, ich fand nur, dass du das wissen solltest.“
    Samantha verabschiedete sich. Danach saß sie an ihrem Schreibtisch und blickte in den grauen Himmel hinaus. Der Wetterbericht sagte für den folgenden Nachmittag heftige Schneefälle voraus. Endlich. Aber bis dahin wäre sie längst über den Pass und am Flughafen. Allerdings würde sie vorher noch in der Bank vorbeigehen müssen, um

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