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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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ein Friedensangebot zu machen.
    Menschen waren nicht nur gut oder nur schlecht. Blake war kein Cartoon-Bösewicht, aber er hatte einen guten Sündenbock abgegeben. Genauso wie Waldo. Irgendwie hatte sie es sich zur Gewohnheit gemacht, andere Leute für ihre Probleme verantwortlich zu machen – was angesichts der Tatsache, dass sie so gern alles und jeden herumkommandierte, schon pure Ironie war.
    Seufzend stieß sie sich vom Schreibtisch ab. Morgen war Valentinstag. Oh Amor, bitte sei nett zu mir. Ich könnte ein bisschen Hilfe gebrauchen.
    Es fiel ihr nicht leicht, am nächsten Tag in die Bank zu gehen. Sie kam sich vor wie ein Büßer, aber Samantha tat es trotzdem. Blake sah sie kommen und fuhr sich mit der Hand unter den Hemdkragen wie ein Mann, der sich auf eine unangenehme Begegnung gefasst machte – nicht gerade überraschend, wenn man an ihre bisherigen Zusammentreffen dachte.
    Sie setzte sich ihm gegenüber und schob eine Schachtel mit ihren neuesten Kreationen über den Schreibtisch. „Ich muss mich bei dir bedanken.“
    Er sah sie skeptisch an. „Wofür?“
    „Ich habe gerade erfahren, was du alles hinter den Kulissen getan hast. Es tut mir leid, dass ich mich dir gegenüber so schrecklich benommen habe.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Mir tut es leid, dass ich nicht mehr für dich tun konnte.“
    „Du hast reichlich getan. Du hättest ja mal was sagen können.“
    „Hätte es einen Unterschied gemacht?“
    Sprich, hätten sie zusammen ausgehen, zu einem Paar werden können? Wenn sie miteinander geschlafen hätten, wäre es ihr dann immer noch so vorgekommen, als wäre sie mit dem Feind ins Bett gestiegen? „Ich weiß es nicht“, sagte sie wahrheitsgemäß. Letztendlich wollte seine Bank immer noch ihre Firma schlucken. Sie war sich nicht sicher, ob sie das ignorieren konnte.
    Er nickte langsam.
    „Das ist unser neuestes Produkt“, sagte sie und deutete auf die Schachtel. „Es ist ziemlich bemerkenswert.“
    „Davon bin ich überzeugt“, sagte er.
    „Ich mache mich jetzt auf den Weg nach L. A., um Mimi LeGrande zu treffen.“
    Der Blick, den er ihr zuwarf, besagte: Wer ist denn das?
    „Sie ist die Moderatorin von All Things Chocolate , die Sendung auf dem Food-Network-Sender, die ich gestern erwähnt habe. Ich muss dir ja wohl nicht erklären, was es für unser Geschäft bedeuten würde, wenn sie uns in ihrer Sendung porträtiert.“
    „Ich hoffe, dass es euch einen Riesenerfolg beschert“, sagte er. Sie lächelte ihn an. „Das glaube ich dir sogar“, antwortete sie und stand auf.
    Auch Blake erhob sich. „Viel Glück. Und einen schönen Valentinstag.“
    Ach ja. Das war ja heute.
    „Komm, ich bringe dich zur Tür.“
    Als sie vor der Bank an ihrem Auto standen, sagte er: „Vielleicht können wir, wenn du wieder zurück bist …“
    Noch bevor er den Satz beenden konnte, schüttelte sie den Kopf. „Es tut mir leid, das kann ich nicht. Nicht solange ich nicht weiß, ob ich meine Firma gerettet habe.“
    Er nickte. „Ich verstehe.“
    Samantha lag es auf der Zunge, hinzuzufügen: Aber ich würde gern. Ich wünschte, du wärst Klempner oder Tischler, alles andere, nur nicht mein Banker. Stattdessen stieg sie in ihren Wagen und fuhr fort.
    Blake ging zurück in die Bank und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Samanthas Geschenk verspottete ihn. Schokolade, genau das, was er nie haben wollte. Seit er nach Icicle Falls zurückgekehrt war, hatte er eine Menge Dinge bekommen, die er nicht haben wollte – Stress, Ärger, Kopfschmerzen und Zurückweisungen von der Frau, deren Leben er zu ruinieren half.
    Verdammt, er wollte ihr Leben nicht ruinieren. Er wollte an ihrem Leben teilhaben. Er konnte sich kaum konzentrieren, als er George Tuttles Darlehensantrag bearbeitete, und es fiel ihm schwer, den jovialen Bankfilialleiter zu mimen, als er mit Del Stone und Ed York im Zelda’s zu Mittag aß. Als die Kellnerin vorschlug, dass sie den neuen Schokoladen-Trifle zum Nachtisch probieren sollten, der am Wochenende der große Hit gewesen und jetzt zu einem Bestandteil der Speisekarte geworden sei, brach es ihm fast das Herz.
    Nach dem Essen kam seine Großmutter vorbei, und Blake nutzte die Gelegenheit, um ihr die Pralinen zu schenken. Wenigstens irgendjemand sollte sie genießen. Gram litt weder unter Allergien noch unter Schuldgefühlen.
    „Bezaubernd“, sagte sie. „Ich nehme sie heute Abend mit zu meinem Buchclubtreffen. Die anderen sind bestimmt davon begeistert. Alle

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