Schokolade für dich (German Edition)
sie die gekostet hat, will sie bestimmt, dass Mimis Produzent sie auch probiert.“
„Mimi LeGrande?“, fragte Mom.
„Bailey hat eine Frau kennengelernt, die ihren Produzent kennt“, erklärte Cecily.
„Ach du meine Güte“, meinte Mom schwach.
Es war ihre letzte Chance, um aus den roten Zahlen zu kommen. Und es war jetzt wirklich fünf vor zwölf. Samantha hatte nicht die Absicht, darauf zu warten, dass die Uhr zwölf schlug. „Wir müssen dir sofort einen Flug buchen“, sagte sie und sprang auf, um in Moms Arbeitszimmer an den Computer zu gehen.
„Na, dann packe ich wohl lieber mal schnell“, sagte Bailey.
Sie fanden einen Flug am späten Nachmittag für Bailey, und während Cecily sie zum Flughafen brachte, ging Samantha zur Bank, um Blake einen Scheck zu überreichen. Natürlich deckte er nicht den vollen Betrag, den sie der Bank schuldeten, aber es war eine beachtliche Summe.
„Sehr beeindruckend“, sagte er, als er die Zahl sah.
„Beeindruckend genug, um dich davon zu überzeugen, die Regeln ein bisschen zu dehnen? Wir sind kurz davor, einen Beitrag in einer großen Show im Food Network zu bekommen.“
Lügen war nicht unbedingt das beste Geschäftsprinzip. Aber Samantha entschied, dass sie ja nicht direkt log, sondern eher eine Vorhersage traf. Wenn sie in All Things Chocolate , einer Sendung, in der es wirklich nur um Schokolade ging, erwähnt wurden, würde ihr Geschäft boomen. Und warum sollte das nicht klappen? Bailey hatte bei einer Freundin des Produzenteneinen Fuß in der Tür. Die Pralinen waren unglaublich lecker. Mimi LeGrande würde hin und weg sein.
Blake stieß einen Seufzer aus und sah sie ernst an. „Ich habe es dir doch schon gesagt: Ich bin auf deiner Seite. Und glaub mir, ich habe mich für dich stark gemacht. Aber es gibt ein paar Dinge, über die ich keine Kontrolle habe, und das gehört dazu.“
„Es ist eine miese Art, Geschäfte zu machen“, informierte sie ihn.
Sein Kiefer verspannte sich sichtlich. „Ich muss so handeln. Samantha, mir sind die Hände gebunden. Mir gehört diese Bank nicht. Ich arbeite nur für sie.“
Als Henker. „Und? Schläfst du nachts noch ruhig?“, fragte sie angewidert.
„Im Moment? Nein, eher nicht.“
„Wie tröstlich.“
Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Hör mal, es muss doch einen Weg geben, wie wir die Bank aus der Sache herausbekommen. Habt ihr denn niemanden in der Familie, der euch helfen kann?“
„Das soll wohl ein Witz sein, oder?“, fragte sie verbittert. Welches Familienmitglied sollte das wohl sein? Ihre Mutter, die die Zahlungen für ihr Haus nicht mehr leisten konnte und kein Geld aus einer Lebensversicherung bekam? Ihre Schwestern, die fast genauso pleite waren wie sie selbst? Vielleicht Onkel Ralph, Dads älterer Bruder, der in Florida von seiner Pension lebte und nebenbei noch stundenweise auf einem Fischerboot arbeitete? Für wie doof hältst du mich eigentlich? „Wenn ich jemanden wüsste, der so viel Geld hat, wäre ich nicht als Erstes zur Bank gekommen.“ Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen, und blinzelte heftig, um sie zu unterdrücken.
Blake holte tief Luft. „Ich kann mir nur annähernd vorstellen, was du im Moment durchmachst, aber ich möchte, dass du dir einmal Folgendes vorstellst.“
Sie stellte sich schon etwas vor, nämlich, wie verkehrt das alles hier lief.
„Stell dir vor, du kommst zurück in dein Büro und eine deinerAngestellten kommt zu dir und erzählt, dass sie kurz davor ist, ihr Haus zu verlieren. Sie ist mit drei Monatsmieten im Verzug, und sie bittet dich, ihr das Geld vorzuschießen. Was tust du?“
„Ich gebe ihr das Geld, damit sie ihre Schulden bezahlen kann“, fuhr Samantha ihn an. Sie hatte jetzt wirklich nicht die Nerven, sich irgendwelche Parabeln aus der Geschäftswelt anzuhören.
„Tust du das wirklich?“, konterte Blake. „Aber du hast kein Geld. Es steht nicht in deiner Macht, ihr zu helfen.“
„Dann würde ich …“, Samantha verstummte. Was würde sie tun?
„Würdest du die Firma, die sowieso schon in Schwierigkeiten steckt, noch weiter belasten und damit auch die anderen Angestellten in Gefahr bringen?“, fuhr Blake fort.
Mehr brauchte er gar nicht zu sagen. Sie hatte schon verstanden. Betreten senkte Samantha den Blick und versuchte die Tränen zu verbergen, die trotz aller Bemühungen, sie zurückzuhalten, über ihre Wangen kullerten.
„Samantha“, sagte er sanft und streckte die Hand über den
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