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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Schreibtisch aus, um sie auf ihren Arm zu legen.
    Hier saß sie nun, mitten in der Festung des Feindes, und doch fühlte sich diese große Hand tröstlich an. Wie jämmerlich.
    „Glaub mir, das Ganze zerreißt mich förmlich“, versicherte er ihr.
    Warum hilfst du mir dann nicht? Doch sie sprach den Gedanken nicht laut aus. Er hatte es ihr ja gerade erklärt. Er hatte selbst Verpflichtungen. Es gab Menschen, denen gegenüber er sich verantworten musste. Menschen, die auf ihn und die Bank angewiesen waren. Es war nicht sein Job, sie zu retten und das Chaos zu ordnen, das in ihrer Firma angerichtet worden war. Natürlich hatte sie das schon die ganze Zeit gewusst, tief in ihrem Inneren, wo sie nicht hatte nachschauen wollen.
    Sie sollte etwas sagen … irgendetwas. Aber es war schwierig, etwas zu sagen, wenn man so einen Kloß im Hals hatte. Also nickte sie nur.
    „Ich wünschte, ich könnte dir helfen“, sagte er. „Wenn jemandeine Auszeit verdient hat, dann du. Wenn mir die Bank gehören würde, wäre das Gespräch jetzt ganz anders verlaufen.“
    Samantha erhob sich und stand auf wackligen Beinen. „Wir haben immer noch sechzehn Tage Zeit.“
    Blake stand ebenfalls auf. „In sechzehn Tagen kann viel passieren.“
    Ja, dachte sie, als sie aus der Bank ging. Es konnte alles Mögliche passieren.
    Und irgendetwas wird passieren, redete sie sich ein, wild entschlossen, positiv zu denken. In letzter Minute würde eine Rettung kommen. Baileys neue Freundin würde die Pralinen weiterleiten, und Mimi LeGrande würde begeistert sein. Warum auch nicht? Samanthas Traum war ein Zeichen und ein Geschenk gewesen. Sie würden sich aus diesem Schlamassel befreien.
    So optimistisch gestimmt ging sie zurück ins Büro, um sich den Anrufen zu widmen und sich auf den Erfolg vorzubereiten.
    Blake starrte auf seinen Computermonitor, ohne etwas zu sehen. Er wünschte, er hätte Samantha von den Fäden erzählt, die er hinter den Kulissen gezogen hatte, im Bemühen, ihr zu helfen. Vielleicht hätte er sich dann nicht ganz so nutzlos gefühlt, als er in ihre großen grünen Augen geschaut hatte, in denen die Tränen geschimmert hatten.
    Doch wahrscheinlich hätte er dann nur wie ein inkompetenter Prahler geklungen. Was hatte er schon groß getan? Er hatte dafür gesorgt, dass die Genehmigungen endlich erteilt wurden. Und dass er nach Seattle gefahren war, um seine Beziehungen in der Zeitung und bei der Fernsehproduzentin spielen zu lassen, war auch nicht unbedingt der Rede wert. All das hatte schließlich auch nicht bewirkt, dass sie ihr Darlehen zurückzahlen konnte. Das wäre viel Wind um nichts.
    „Ich hasse es, so impotent, so machtlos zu sein“, murmelte er.
    Als er ein nervöses Hüsteln und das Rascheln von Papier hörte, drehte er sich um. In der Tür stand seine Sekretärin Sheri.
    „Ich kenne einen guten Arzt“, sagte sie und errötete.
    Na toll!
    „Que bonita!“, rief Elena aus, als Samantha ihr eine der neuen Pralinen reichte. Elena probierte die Trüffelpraline mit dem Rosengeschmack und schloss begeistert die Augen. „Oh chica , die wird sich wie verrückt verkaufen.“
    „Dagegen hätte ich nichts einzuwenden“, erwiderte Samantha. Jetzt musste nur noch Mimi LeGrande die Daumen heben. Und warum sollte sie das nicht tun, wenn Mimi diese Trüffel erst mal probiert hatte?
    Samantha ging in ihr Büro, setzte sich an den Schreibtisch und blickte auf das Familienfoto an der Wand. „Wir werden es schaffen, ihr Lieben“, versicherte sie ihm. Dann fuhr sie den Computer hoch und machte sich an die Arbeit.
    Als Bailey anrief, saß sie immer noch dort.
    „Oh Sammy“, schluchzte ihre Schwester.
    So verkündete man keine guten Nachrichten. Samanthas Magen verkrampfte sich.
    „Es tut mir so leid.“
    „Was tut dir leid? Was ist passiert?“
    „Die … die … Pralinen“, jammerte Bailey.
    Oh nein. Samantha wappnete sich. „Was ist mit den Pralinen passiert?“
    „Ich … ich … ohhh.“
    Scheiße. „Was hast du?“, drängte Samantha sie. Wollte sie wirklich die schrecklichen Einzelheiten hören?
    „Ich hab sie fallen lassen.“
    „Du … hast sie fallen lassen.“ Da musste doch die eine oder andere überlebt haben. „Na gut, wisch sie ab und …“
    „Und sie sind überfahren worden.“
    „Wie bitte?“, fragte Samantha schwach.
    „Ich war auf dem Weg zur Gepäckabholung und habe sie gerade diesem netten älteren Herrn gezeigt, den ich getroffen hatte. Und dann, na ja, ich weiß auch nicht, wie es passiert

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