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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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gering, wenn nicht gleich null.
    Als sie den Flur betrat, hörte sie den dumpfen Aufprall von Katzenkrallen auf dem Boden. Nibs war also wieder auf dem Küchentresen gewesen, obwohl er genau wusste, dass er dort nichts zu suchen hatte. Nicht dass solche unwichtigen Details eine Katze jemals aufhielten. Jetzt kam er ganz unschuldig zu ihr getapst und drückte sich an ihr Bein.
    „Du bist ein böser Junge“, sagte sie und hob ihn hoch.
    Böser Junge. Sofort fiel ihr wieder Bill Wills anzügliche Serenade im Coffeeshop ein. Vielleicht waren die Fotos, die Nia geschossen hatte, nichts geworden. Vielleicht hatten sie gar keinen Platz in der Zeitung, um sie abzudrucken. Das war durchaus möglich … in einem Paralleluniversum.
    Samantha setzte die Katze wieder auf den Boden und machte sich auf die Suche nach einem Aspirin.
    Als sie am nächsten Morgen ins Büro kam und Elena ihr die Morgenzeitung reichte, brauchte sie gleich wieder eine Tablette. Das Foto, das Nia gemacht hatte, prangte mitten auf der Seite eins und gab die Aktion vom Vortag aufs Schönste bildlich wieder. Sie hatte Samantha dabei erwischt, wie sie versuchte, nicht auf Bill Wills Unterleib zu schauen. Doch leider vermittelte die Kameraperspektive die Illusion, dass Bill Wills bestes Stück genau das war, was Samanthas Blicke anzog. Unter dem Foto stand in großen Buchstaben: Der Wettbewerb um Icicle Falls’ Traummann geht in die heiße Runde.
    Warum erschießt mich nicht jemand an Ort und Stelle, dachte Samantha. War es nicht schon schlimm genug, dass sie ihre Firma retten musste? Wie sollte sie sich nach dieser Sache hier noch in die Öffentlichkeit wagen?
    „Ich weiß, was du denkst, aber so schlimm ist es auch wieder nicht“, meinte Elena tröstend.
    „Wer sagt das?“
    „Alles wird gut, amiga . Du wirst sehen. A veces, todo el mundo tiene un dia de pelo revuelto.“
    Samantha zerknüllte die Zeitung und warf sie in den Papierkorb. „Okay, und was soll das bedeuten?“
    Elena zuckte mit den Schultern. „Es bedeutet, jeder hat mal einen schlechten Tag.“
    „Ich würde einen schlechten Tag begrüßen. Ich würde mich sogar damit abfinden, mein Leben lang Tage zu erleben, an denen alles schiefläuft … das wäre immer noch besser, als so etwas zu erdulden.“
    Elena lächelte. „Über die Sache ist schnell wieder Gras gewachsen.Und in der Zwischenzeit bekommst du kostenlose Werbung.“
    „Auf diese Art von Werbung kann ich gut verzichten“, grummelte Samantha.
    Elena angelte die Zeitung wieder aus dem Papierkorb und reichte sie Samantha. „Lies den ganzen Artikel“, riet sie.
    Samantha schloss sich in ihrem Büro ein und las. Nia hatte das Festival auf erstklassige Weise angepriesen, hatte die unterschiedlichen Veranstaltungen aufgelistet und war sogar so weit gegangen, den Kandidaten zu empfehlen, zu Sweet Dreams zu gehen und sich mit Schokolade zu versorgen. „Denn jeder Mann, der unseren Lieblingsschokoladenladen repräsentiert, sollte doch wohl wissen, was seine Lieblingssorte ist.“
    Okay, das musste sie Nia lassen. Sie hatte es geschafft, die Aufregung und Vorfreude, die Samantha und die anderen Mitglieder der Handelskammer verspürten, in ihrem Artikel rüberzubringen, sodass auch die Leser angesteckt wurden und darauf brannten, dabei zu sein. Und das war ja wirklich gut.
    „Das ist tolle kostenlose Werbung“, sagte Cecily, als sie zwanzig Minuten später anrief.
    „Stimmt“, musste auch Samantha zugeben. „Nur dieses Foto – grässlich. Ich werde mir eine Tüte über den Kopf stülpen müssen, bevor ich mich raustraue.“
    Cecily lachte. Und musste dann niesen.
    „Du wirst doch wohl nicht krank, oder?“, fragte Samantha besorgt.
    „Ich? Du weißt doch, dass ich nie krank bin.“
    „Na ja, lass es heute etwas ruhiger angehen“, empfahl Samantha ihr. Keiner von ihnen konnte sich erlauben, krank zu werden – jedenfalls nicht vor dem Festival.
    „Mach dir keine Sorgen um mich“, entgegnete Cecily. „Und nimm keine Bestechungsgelder oder so was von den Traummann-Kandidaten an. Wir wollen doch nicht beschuldigt werden, dass wir den Wettbewerb manipulieren.“
    „Ha, ha“, sagte Samantha nur und legte auf.
    Cecily war nicht die Einzige, die sich bei ihr meldete. Auchdie anderen Mitglieder des Festkomitees schickten ihr E-Mails und gratulierten ihr zu der gelungenen Werbemaßnahme. In ihren Antworten stellte Samantha sicher, dass ihre Schwester die Lorbeeren erntete. Im Laufe des Morgens legte sich so langsam das Gefühl

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