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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Großvater auf den rechten Weg zu bringen, wenn er tatsächlich die Hexenkunst praktizieren und ein Museum eröffnen wolle, das die heilige Ruhe des Dorfes stört.«
    Ich unterbrach meine Tätigkeit – ich klopfte gerade an die Formen, damit die Schokolade keine Luftbläschen bildete – und sah Poppy an. »In Sticklepond hat doch niemals so etwas wie heilige Ruhe geherrscht, selbst ich weiß das! Ist der völligdurchgeknallt?«
    »Ist er, aber er ist nett, und er meint es ja gut.« Sie sah rasch über die Schulter, als säße ihr der Teufel im Nacken – oder Brummbart. »Glaubst du etwa …?«
    »Brummbart hat nicht viel Geduld mit Dummköpfen, aber als ich heute Morgen das neue Kapitel abgeholt habe, war er recht guter Dinge und voller Vorfreude. Er wollte das Museum einrichten und seine Ausstellungsstücke beschriften, also ist er vielleicht nicht ganz so harsch zu dem armen Mr Wie-immer-er-heißt.«
    »Merryman.«
    In genau diesem Moment hastete ein kleiner, junger Mann mit Glatzenansatz und Priesterkragen am Fenster der Werkstatt vorbei, als wäre ihm der Leibhaftige auf den Fersen. Er drehte den Kopf zur Seite, sah uns voller Angst an, dann lief er davon.
    »Er war harsch.« Ich seufzte. »Brummbart hatte offenbar einen Stimmungswandel.«
    »Der arme Kerl«, sagte Poppy. »Dabei ist er so nett.«
    »Poppy, du hast doch nicht etwa ein Auge auf ihn geworfen? Er ist doch ledig, oder?«, fragte ich argwöhnisch.
    »Ja, aber ich bin sicher, dass er schwul ist, er zeigt mir ständig Bilder von seinem Freund Gerry.«
    »Ach so.«
    »Aber ich habe gestern Abend einen Mann von einer Kontaktanzeige angerufen – den hatte ich dir noch nicht gezeigt –, und er hat wahnsinnig nett geklungen! Das mit dem Ersten war bestimmt nur Anfängerpech. Wir treffen uns am Tag nach meinem Geburtstag im Green Man.«
    »Poppy, das ist wie Eisfischen – du weißt nie, was du aus dem Loch ziehst! Felix wird ausflippen.«
    »Du magst den Männern abgeschworen haben, Chloe, aber ich habe es mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Irgendwo da draußen wartet der Richtige.«
    »Aber vielleicht ist er kein Times- Leser. Gibt es in Pferd und Reiter keine Kontaktanzeigen?«

Kapitel elf
    Geburtstagswünsche

    P oppy musste am Donnerstag wieder nach Sticklepond fahren, diesmal zur regulären Sitzung des Gemeinderats, und es wurde ihr offenbar zur Gewohnheit, im Anschluss bei mir vorbeizukommen und zu berichten. Diesmal war auch Felix dabei und machte gleich Bemerkungen in Richtung heiße Schokolade, bis ich ihn erhörte und Kakao rieb.
    Ich finde ja, dass alles außer Honig oder etwas Rohrzucker den köstlichen Geschmack ruiniert, aber Jake trank seine Schokolade am liebsten mit Schlagsahne und sogar mit Marshmallows (igitt!), und sowohl Felix wie auch Poppy mochten heiße, geschäumte Milch darin.
    »Die Sitzung war nicht sehr aufregend«, sagte Poppy, nahm einen vorsichtigen Schluck und kam mit einem Milchbart hinter ihrer Tasse hervor. »Wir hatten ja schon alles bei der Krisensitzung besprochen.«
    »Sind diese Sitzungen eigentlich jemals aufregend?«
    »Na, ich finde schon, mit all den Diskussionen über das Museum für Hexenkunst und den Spekulationen über den neuen Vikar«, sagte sie, und dann ging ihr mit reichlicher Verspätung etwas auf. »Eigentlich sollten wir die Vorgänge im Gemeinderat nicht mit Außenstehenden besprechen, Felix!«
    »Kommt diese Erkenntnis nicht ein bisschen spät? Und außerdem bin ich keine ›Außenstehende‹«, warf ich entrüstet ein. »Wir haben uns doch immer alles erzählt … oder fast alles, denn vermutlich hat jeder hier ein paar dunkle Geheimnisse.«
    »Ich nicht«, widersprach Felix. »Ich bin ein offenes Buch.«
    »Du bist eine gute, wenn auch ein wenig abgenutzte Ausgabe mit attraktiven Stockflecken«, sagte ich liebevoll. »Und außerdem wisst ihr, dass ich mit niemandem sonst über die Angelegenheiten aus dem Gemeinderat spreche, aber ich kann es auch schwören, wenn euch das beruhigt.«
    »Natürlich wissen wir, dass du nichts rumerzählst, nicht wahr, Felix? Das war dumm von mir«, sagte Poppy. »Na komm, erzähl Chloe, was los war.«
    »Okay, aber viel war wirklich nicht los, soweit ich mich erinnere, außer dass Hebe Winter dem armen Mr Merryman vorgeworfen hat, er sei ein Schwächling, weil er gescheitert sei, eine Bedrohung für unsere Seelen abzuwenden, oder so etwas in der Art.«
    »Ich dachte, er würde jeden Moment in Tränen ausbrechen!«, warf Poppy ein. »Also habe ich

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