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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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wieder zurückzufahren.
    Ich war nicht etwa plötzlich in einen sozialen Strudel geraten, aber mein Leben war nun viel geselliger, und ich hatte viel mehr Spaß.
    Seit ihrem dreißigsten Geburtstag, seit das Schild in Richtung vierzig wies, verfiel Poppy vor dem großen Tag in eine ziemlich trübe Stimmung, und so machte ich ihr einen glasierten Früchtekuchen mit einem Plastikpferd darauf, in dem gleichen Braun wie ihr geliebtes Ross, und fuhr, sobald ich die Bestellungen durchgeschaut hatte, hinaus zum Reiterhof.
    Ich hatte Poppy bei ihrem letzten Besuch gebeten, die Engelkarten auszulegen, und so konnte ich ihr zum Geburtstag einen ganz besonderen großen Glücksengel mit einer persönlichen Weissagung im Innern machen.
    Engel und Torte erfüllten ihren Zweck, Poppys Stimmung stieg beträchtlich, besonders da die Weissagung sehr günstig war: Neue Menschen würden in ihr Leben treten, neue Türen sich öffnen – obwohl so etwas in meinem Fall nie etwas Gutes verhieß.
    Aber wenigstens brachten mir die Engelkarten schlechte Nachrichten sanft bei (solange ich nicht schwach wurde und mir von Zillah die Tarotkarten legen oder aus den Teeblättern lesen ließ), und auch wenn sie andeuteten , dass ich verloren sei, versicherten die Karten mir immer, dass »verloren« in einem guten Sinne gemeint sei und ich mir keine Sorgen machen solle.
    Janey hatte Poppy einen Lippenstift geschenkt, in dem gleichen Knallrot, das sie selbst benutzte, eingewickelt in eine gestreifte Papiertüte, die nach Uncle Joe’s Pfefferminzbonbons roch. Offenbar hatten erst unsere Glückwünsche sie daran erinnert, dass heute Poppys Geburtstag war, und Janey hatte lediglich einen Ersatzlippenstift im Haus gehabt. Poppy benutzte fast nie Make-up, aber sie hatte, um guten Willen zu zeigen, etwas Lippenstift aufgelegt, obwohl das Make-up eindeutig sie trug und nicht umgekehrt.
    »Verzichte heute Abend lieber auf den Lippenstift«, riet ich ihr. Wir wollten uns mit Felix im Falling Star zum Feiern treffen. »Es sei denn, du schminkst dir auch die Augen.«
    »Das passt nicht zu mir, oder? Und an die Pferde ist Make-up sowieso verschwendet, denen ist es egal, wie ich aussehe.«
    »Aber uns nicht«, sagte ich, denn ich hatte immer versucht, Poppy davon zu überzeugen, ihre hellen Wimpern zu färben und wenigstens etwas getönte Tagescreme zu benutzen. Sie mochte zwar die meiste Zeit mit ihren vierbeinigen Freunden verbringen, doch warum sollte sie dabei nicht gut aussehen? Wenn die Sonne goldene Strähnen in ihr farbloses Blond bleichte, sah es wirklich hübsch aus, und mit einem guten Frisör hätte sie das ganze Jahr über so aussehen können.
    Kats Eltern hatten Jake zum Essen eingeladen, offenbar hatten sie sich an ihn gewöhnt, und dies war das Zeichen offiziellen Einverständnisses.
    Felix, Poppy und ich ließen es im Falling Star krachen und gönnten uns Scampi mit Pommes frites, obwohl die beiden ununterbrochen über Poppys bevorstehendes Date stritten, das am nächsten Abend stattfinden sollte.
    Es klang, als würde sich das Szenario vom letzten Mal wiederholen und Felix wieder von einer Ecke des Pubs aus über seine Zeitung spähen wie ein eifersüchtiger Hund vor seinem Knochen – obwohl ich überlegte, aus reiner Neugierde mitzugehen und mit Felix gemeinsam über die Zeitung zu linsen.
    Die beiden vertrugen sich wieder, als Felix sein Geschenk überreichte, ein kleines, naives Ölgemälde mit einem Pferdemotiv, und danach wurde Poppy von mehreren Gin Tonics ziemlich beschwipst und albern.
    Zum Abschluss gingen wir auf eine heiße Schokolade ins Cottage. Der Geruch lockte Jake, der schon wieder zu Hause war, nach unten, um seiner Tante Pops zum Geburtstag zu gratulieren und in resignierter Teenagermanier einen Kuss über sich ergehen zu lassen. Die heiße Schokolade hatte keine nennenswert ernüchternde Wirkung auf Poppy, und so schickten wir sie mit einem Taxi nach Hause, während sie etwas von einem »Galloping Major« sang. Gott weiß, woher sie das nun wieder hatte. Janey würde sie wohl am nächsten Morgen ins Dorf fahren müssen, um ihren Landrover zu holen.
    »Ach«, sagte ich seufzend zu Felix, als die Rücklichter des Taxis verschwanden, »wenn sich ihre Mutter nicht schon alle alleinstehenden jungen Bauern der Gegend und die örtliche Jagdgesellschaft vorgenommen hätte, hätte Poppy den Richtigen vielleicht schon gefunden.«
    »Ich kann sie mir nicht als Ehefrau eines Bauern vorstellen, und die Jagd ist auch nicht ihr Ding,

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