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Schon wieder Greta!

Schon wieder Greta!

Titel: Schon wieder Greta! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marya Stones
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sein, sich hier in der Kirche zu begegnen. Dem konnte sie sich nicht entziehen. Was hab ich denn zu verlieren, dachte sie. Er kann mir nicht weh tun, das hat er ja schon. Wenn ich mit ihm rede ... ach, was soll´s. David Rose hat ganz andere Dinge geschafft.
    »Gut Mike, ja, du hast recht. Es hat schon etwas, das ich nicht zu erklären vermag, dich hier zu treffen. Vielleicht müssen wir das jetzt auch nicht verstehen. Aber glaub nicht, dass ich mich von irgendeinem esoterischen Gedudel jetzt von dir einsülzen lasse. Ich bin total sauer, ich bin verletzt und du hast kein recht mir das anzutun. Du hast es lediglich dem Umstand zu verdanken, dass wir hier und heute aufeinander treffen, dass ich noch mal mit dir rede.«
    Mike seufzte, dann nickte er. »Greta, lass uns zusammen rausgehen. Nicht weit von hier können wir am Flussufer in der Sonne spazieren gehen. Magst du?«
    Greta stimmte zu und folgte Mike aus der Kirche. Die Sonne schien vom Himmel, als gäbe es nichts Böses auf der Welt und ihre Wärme war wie eine zärtliche Umarmung. Greta griff nach ihrem Handy, um Mona eine Nachricht zu schicken. Sie wollte sie wissen lassen, dass es mit einem Mittagstreffen nichts werden würde. Dass sie mit Mike unterwegs war, verschwieg sie. Sicherlich würde sich Mona nur Sorgen machen und das wollte Greta nicht. Mike sah Greta mit dem Handy.
    »Du hast ganz bestimmt meine Nachrichten nicht erhalten?«
    »Nein. Ich hab das Telefon aber auch seit gestern Abend nicht mehr eingeschaltet.«
    »Ich meine auch nicht gestern Abend. Sondern meine Nachrichten von tagsüber. Es waren mit Sicherheit vier Textnachrichten und zwei Voicemails. Ich verstehe nicht, warum du nichts erhalten hast. Kann ich dein Handy mal sehen?«
    »Nein, jetzt nicht. Ob die Nachrichten nun drauf waren oder nicht, tut ja auch nichts zur Sache. Du warst gestern Abend ja schon anderweitig vergeben! Deine schöne Begleitung war nicht zu übersehen. Es war auch nicht zu übersehen, wie gut du dich mit ihr amüsiert hast. Ach, weißt du was, Mike, im Grunde merke ich, dass ich so supersauer auf dich bin, ich kann gar nicht mit dir reden. Ich gehe besser.«
    »Sie ist Steves Dealerin und Kontaktfrau zur Drogenwelt.«
    Greta schwieg. Wieder sprachlos. Mike ging langsam am Flussufer entlang und sie folgte ihm. Nach einer langen Pause, fing Mike an zu erzählen. Er berichtete davon, was er gestern herausgefunden hatte und wie es nun um seinen Bruder Steve stand.

Kapitel 8
     
    Was Greta nun alles erfuhr, hörte sich an, als stammte es aus einem Film, den sie sich auf keinen Fall ansehen wollte.
    Steve war der Hauptdarsteller. Ein Mann, der durch einen Unfall, bei dem er seine Mutter hatte retten wollen, selbst fast das Leben verlor. Doch die Mutter starb und er blieb als Krüppel zurück. Querschnittsgelähmt und vom Leben enttäuscht setzte er sich nach Jamaika ab, um dort in aller Abgeschiedenheit wieder zu sich zu finden. Bis dahin kannte Greta die Geschichte ja schon. Auch dass Steve dort in Kontakt mit Drogen gekommen war. Auf Jamaika hatte er die falschen Freunde und den falschen Umgang - und jetzt kam es: Steve war nicht nur selbst drogenabhängig, er war auch noch zum Drogenhändler geworden. Es war also alles noch viel schlimmer als zunächst befürchtet. Dies hatte Steve seinem Bruder gestern gebeichtet. Im Knast. Dort würde er jetzt auch noch länger bleiben. Es sei denn, Mike und dem Anwalt gelänge es, Steve wegen der möglicherweise mildernden Umstände, durch die er in den Schlamassel geraten war, irgendwie rauszuboxen. Ziel war es, ihn erst auf Entzug zu bringen, ihn dann in die Schweiz zu transportieren, um dort mit einer Langzeittherapie zu beginnen. Aber bis dahin war es noch ein weiter Weg. Steve hatte die Chopstick-Tussi als Kontaktfrau in die Drogenunterwelt. Sie war nicht nur Dealerin, sondern kannte auch die wichtigen Leute der Szene. Sie war in New York beinah stadtbekannt – und auch die Polizei hatte ein Auge auf sie. Nur war es dieser noch nicht gelungen, etwas gegen sie zu unternehmen. Zu sicher wurde sie abgeschirmt. Ihr Tätigkeitsbereich umfasste vor allem die Mode und die Modelwelt. Kein Wunder bei ihrem Aussehen, dachte sich Greta. Sie verschaffte den Leuten den ersten Zugang zu den Drogen und meist war ihr Job damit getan. Sobald es darum ging, ihre Kundschaft mit mehr Stoff zu versorgen, kamen Hintermänner ins Spiel. Steve hatte die Chopstick-Tussi über Kontakte in Jamaika kennengelernt. Nachdem Mike ihre Telefonnummer von

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