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Schon wieder Greta!

Schon wieder Greta!

Titel: Schon wieder Greta! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marya Stones
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Steve erhalten hatte, setzte er sich mit ihr in Verbindung. Das Treffen mit ihr fand gleich gestern Abend statt. Chopstick bestätigte alle Kontakte und war trotzdem für die Polizei nicht greifbar. Es sei ja nicht strafbar, Menschen zu kennen, die Illegales tun, nur selbst dürfe man sich nicht dabei erwischen lassen, meinte sie. Und darin, im Nicht-erwischen-lassen, war sie ziemlich geschickt.
    »Was willst du jetzt tun?«, wollte Greta wissen.
    »Im Grunde will ich mit der Steves Drogengeschichten nichts zu tun haben. Das hat mit mir und meinem Leben nichts zu schaffen. Ich kann ihn aber nicht allein lassen. Er ist mein Bruder. Auch wenn er ein Idiot ist. Ich denke einfach, er ist krank. Deshalb will ich ihn in die Klinik schaffen und dann in die Schweiz. Damit er eine Grundlage hat für ein lebenswertes Leben. Zwar mit körperlicher Behinderung, aber dennoch - gesund.« Mike lehnte sich an eine Brüstung und starrte auf das Wasser des dahinziehenden Flusses. »Unser Vater ist wirklich vermögend«, fuhr er fort. »Er ist informiert und wird helfen. Frag nicht, was mein Vater über die ganze Sache denkt. Er hat uns streng christlich erzogen. Es gab Regeln, die wir zu befolgen hatten und wehe dem, der sich nicht daran hielt. Sein Leben, aber vor allem der Unfall, bei dem Mutter ums Leben kam, hat auch ihn weicher gemacht. Er hat sich aus dem Businessalltag und dem Wahn, immer mehr Leistung zu bringen und Geld zu scheffeln, verabschiedet. Heute kümmert er sich um seinen Wohltätigkeitsverein und sammelt Spenden. Mein Vater wird Steve finanziell unterstützen. Das ist alles. Mental und psychisch kann ich mir nicht vorstellen, wie er und Steve füreinander da sein sollten.«
    »Mike, das ist auch nicht deine Aufgabe. Wenn du das Gefühl hast, deinem Bruder zu helfen und du gemeinsam mit deinem Vater die Möglichkeit dazu hast, finde ich das wunderbar. Ich kann verstehen, dass du deinem Bruder helfen willst. Was deinen Vater und deinen Bruder betrifft, bin ich sicher, kannst du rein gar nichts tun. Es ist die Beziehung der beiden und du hast deine eigenen Aufgaben zu erledigen. Weißt du, mir kommt es fast so vor, als wäre jetzt der Zeitpunkt für deinen Bruder und deinen Vater gekommen, sich miteinander zu beschäftigen. Vielleicht treibt deinen Vater ja auch ein schlechtes Gewissen an. Er hat den Unfall unbeschadet überlebt. Dein Bruder ist derjenige, der querschnittsgelähmt ist. Jetzt hat er auch noch Drogenprobleme, weil er mit seinem Leben nicht klarkommt. Hört sich doch nach einem guten Moment an, sich miteinander zu versöhnen. Und du spielst da die Rolle des aktiven Helfers. Du greifst ein, wenn die Kacke am Dampfen ist. Du bist zur Stelle, wenn nichts mehr geht. Du spielst wieder mal Feuerwehr. Richtig? So wie im Job auch, oder? Das war doch der Grund, weshalb du so schnell nach München zu Olaf reisen musstest und wir uns auf seiner Terrasse wiedersahen. Hab ich recht?«
    »Ja, hört sich fast so an. Du hast recht, Greta. Ich bin der Helfer in der Not. Das war schon oft in meinem Leben so.«
    »Denk doch nur an die Geschichte mit den Katzen auf dem Bauernhof. Auch da warst du derjenige, der geholfen hat. Hast du nun ein Helfersyndrom, oder bist du generell ... der Retter ?«
    Mike zögerte. »Ich weiß nicht, Greta. Ich weiß nur, dass ich immer dann wirklich gut bin, wenn ich in der Not zur Stelle sein kann. Wenn ich retten kann . Egal, ob es was mit Katzen zu tun hat oder ob es im Job darum geht, den Kunden eine Lösung für ihre Probleme zu verschaffen. Oder eben, ob es darum geht, meinen Bruder aus dem Chaos zu hieven.«
    »Woher nimmst du die Kraft dafür?«
    »Gute Frage, ich weiß es gar nicht genau. Ich glaube, die Kraft steht mir einfach zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung. Ich weiß dann, was ich tun muss. Was ich sagen muss und wie ich handeln muss. Es gibt da eine Geschichte, die ich dir gern erzählen will. Vielleicht kannst du dann besser verstehen, woher das alles stammt.«
    Mike starrte immer noch auf den Fluss, auf dem einige Boote und große Fähren vorbeizogen.  
    »Es gibt einen besonderen Grund«, sagte er schließlich, »warum Steve nach Jamaika gegangen ist. Ich habe ihn dorthin geschickt, Greta. Weil ich glaubte, er findet dort Hilfe. Mit Anfang zwanzig war ich selbst auf der Insel. Eigentlich wollte ich da nur Halligalli erleben und Spaß am Strand und mit den Mädchen haben. Ich war gerade mit dem College fertig und dachte, jetzt lass ich mal die Sau raus. Jamaika ist in

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