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Schon wieder Greta!

Schon wieder Greta!

Titel: Schon wieder Greta! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marya Stones
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auch, wie ich überleben kann. Meine Kräfte einzuteilen, war ebenfalls ein Lernprozess - und intuitiv zu handeln ein weiterer. Eine Erkenntnis von vielen war, dass das Wissen in uns allen verborgen ist. Wir müssen es nur wecken und nutzen. Jeder von uns ist in der Lage dazu. Jeder hat Gaben, von Gott gegeben, und jeder hat auch die Aufgabe, diese Gaben zu fördern. Ich weiß, dass ich bei Daddy Coo viele Dinge gelernt - oder besser ›entdeckt‹ habe, die mir heute hier in unserer Welt weiterhelfen. Wie ich die Katzen vor dem Tod bewahrt habe, ich kann es dir nicht erklären. Es passierte einfach. Es fließt eine Kraft durch mich durch, die ich weitergeben kann. Schon irgendwie mystisch, nicht wahr? Und dann doch so real.«
    Greta konnte nicht anders, sie musste nicken. Gemeinsam schlendern sie weiter.
    »Na ja«, meinte Mike schließlich, »ich wollte eigentlich, dass Steve zu Daddy Coo geht und sich von ihm helfen lässt. Er war wohl auch dort. Aber er hat auch einen anderen weniger guten Umgang gefunden. Und dann kamen die Drogen. Daddy Coo hatte wahrscheinlich keine Chance, einzugreifen. Wenn du nämlich nicht bereit bist, dich auf diesen Weg einzulassen, dann funktioniert auch nichts. Ich müsste selbst nach Jamaika reisen, um mit Daddy Coo über Steve zu sprechen. Aber ändern kann ich deshalb jetzt auch nichts hier.«
    Sie hielten an einer Brücke an.
    »So«, sagte Mike, »jetzt weißt ein ganzes Stück mehr vor mir als die meisten Menschen. Du weißt, warum ich einen sogenannten siebten Sinn habe und manchmal vielleicht komische Dinge tue. Alles ganz ... normal , oder?«
    Mike lachte Greta an. Die war immer noch ganz still.
    »Hast du Lust auf ein Stück fette, triefende und super leckere Pizza? Und wie wär´s mit einer ordinären Coke dazu?«
    »Oh ja, genau das Richtige. Ich könnte, glaube ich, jetzt eine ganze Familienpizza verdrücken.«
    Greta lachte.

Kapitel 9
     
    Mike und Greta verschlangen die Pizza wie zwei ausgehungerte Wölfe. Es war inzwischen spät am Nachmittag. Beide hatten nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen war. Das Gesprächsthema und die frische Luft hatten ihnen zugesetzt. Anschließend saßen sie auf einer Bank in der Sonne, die schon ganz schräg stand, und schwiegen. Nachdem sie gemeinsam noch das letzte Stück Pizza verdrückt hatten, waren sie endlich satt und die Kraftreserven waren wieder aufgeladen. Nach Fragen stand Greta nicht wirklich der Sinn. Es schien alles noch so unwirklich. Sicherlich hatte sie Antworten erhalten. Aber es waren bestimmt nicht die Antworten, mit denen sie gerechnet hatte.  
    »Hier hast du mein Handy«, sagte Greta zu Mike und reichte ihm ihr Mobiltelefon. »Du siehst, es sind keine Nachrichten von dir drauf. Irgendetwas ist da wirklich schief gegangen. Vielleicht solltest du deins auch mal checken. Sind denn die Nachrichten bei dir überhaupt rausgegangen?«
    Es stellte sich heraus, dass Mikes Nachrichten überhaupt nicht rausgegangen waren. Und er hatte es nicht einmal gemerkt. Wahrscheinlich war er im ganzen Trubel um Steve gestern so verplant gewesen, dass es im nicht aufgefallen war.
    »Na ja, so jeden Tag schlage ich mich auch nicht mit der Polizei und der Drogenwelt herum. Ehrlich gesagt, so ganz leicht stecke ich das auch nicht weg. Deswegen war ich auch in der Kirche. Immer wieder erfahre ich, dass eine Kirche ein absoluter Kraftort ist. Ich kann dort meditieren, in meine innere Mitte kommen und meist gelingt es mir wieder, mich auf das Wesentliche zu fokussieren. Die Ruhe, die ich dort äußerlich finde, hilft mir, mein Inneres zu sortieren. Ich kann mich von dem befreien, was mich belastet und mich mit neuer Energie aufladen. Warst du eigentlich schon mal in Venedig? In der Basilica di San Marco, dem Markusdom?«
    »Wie kannst du jetzt von Venedig sprechen?« Greta schluckte erschrocken.
    »Als ich in der Kirche war musste ich an meine Kindheit denken. Ich war mit meinen Eltern in Venedig und meine Mutter war diejenige, die mir das Ritual des Kerzenanzündens beigebracht hat. Auch im Markusdom. Der Markusplatz mit den vielen Tauben ist mir allerdings in wenig guter Erinnerung geblieben. Die Tauben fand ich recht unheimlich. So viele. Und dann natürlich das obligatorische Foto. Ich glaube, es steht immer noch bei meiner Mutter auf der Kommode.« Mike lächelte sie an und hielt zärtlich ihre Hand.
    Greta konnte nur noch vor Erstaunen den Kopf schütteln. »Es ist wirklich verrückt, wie du es immer wieder schaffst, mich zu

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