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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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da.«
    »Weshalb bist du ihr nicht gefolgt?« Sean sah Jason verständnislos an.
    »Weil sich der Ausgang nur einmal zeigt, nämlich dann, wenn das Haus der Meinung ist, dass die Person, die davor steht, ihre Aufgabe erfüllt hat. Das war anscheinend bei Ashley der Fall. Nachdem sie diese Welt verlassen hatte, verschwand die Tür, und ich hatte keine Möglichkeit, ihr zu folgen.«
    »Somit warst du also gezwungen, hier zu leben«, sagte ich leise.
    Jason nickte.
    »Ganze fünfzig Jahre.«
     

KAPITEL 9

    Aufmerksam lauschten wir Jasons Ausführungen und hielten mehr als nur einmal die Luft an, als er uns erzählte, wie oft er schon bei seinen Streifzügen durch diese Welt auf den Nebel getroffen war.
    Nur seiner beneidenswerten Gabe hatte er es zu verdanken, dass er noch am Leben war.
    Mona, die sich auf den Weg in die Küche gemacht hatte, kam mit einem voll beladenen Tablett zurück und stellte es vor uns auf den Tisch. Staunend blickten wir auf die Köstlichkeiten, die wir alle aus unserer eigenen Welt kannten.
    »Wo hast du all dieses Zeug her?«, erkundigte sich Sean und schob sich einen Oreo-Keks in den Mund.
    Jason grinste.
    »Das ist einer der wenigen Vorteile an diesem Ort. Der Kühlschrank ist immer bis zum Anschlag gefüllt. Ich muss mich um nichts kümmern. Es ist einfach da.«
    »Ist ja krass«, murmelte Sean mit vollem Mund und verteilte dabei einen Schwall Brösel auf Mona, die ihm daraufhin einen vorwurfsvollen Blick zuwarf.
    Ich lud mir Makkaroni mit Käse auf einen Teller. Zaghaft probierte ich und war erstaunt, als ich feststellte, dass es genau so schmeckte, wie ich es gewohnt war.
    »Wir sollten versuchen, die anderen zu kontaktieren«, schlug Tim schließlich vor, stand auf und ging zu einem der großen Fenster, von dem aus man einen guten Blick auf die zweite Festung hatte. »Ob es da drüben genauso ist wie hier?«
    »Ganz sicher nicht«, antwortete Jason verbittert.
    »Woher weißt du das? Warst du mal dort?«, erkundigte sich Tim.
    Jason nahm einen Schluck Cola.
    »Wenn du fünfzig Jahre lang an einem Ort festsitzt, kennst du irgendwann zwangsläufig jeden Winkel. Schon bald, nachdem mir klar wurde, dass ich in dieser Welt gefangen bin, habe ich mich auf den Weg gemacht, um herauszufinden, ob es vielleicht noch weitere Menschen gibt, die mein Schicksal teilen. Eines meiner ersten Ziele war die zweite Festung. Eine Woche nach Ashleys Verschwinden sprang ich direkt vor die Außentore der anderen Burg. Zum Glück, wie sich im Nachhinein herausstellte, denn hätte ich mich ins Innere des Gebäudes teleportiert, wäre ich jetzt tot«
    »Wieso das?« Sean verteilte erneut eine Flut Oreo-Brösel, als er sprach, doch diesmal ging Mona rechtzeitig in Deckung.
    »Die zweite Festung scheint das Zuhause des Nebels zu sein. Von außen habe ich gesehen, dass sich überall im Inneren der Burg diese neblige Substanz befindet. Ich sprang also wieder hierher, wo ich in Sicherheit war, und habe anschließend die zweite Burg tagelang observiert. Meine Befürchtung hat sich bestätigt. Der Nebel zog sich immer wieder dorthin zurück, wenn er von einem seiner Ausflüge zurückkam.«
    Mona schreckte entsetzt hoch.
    »Wir müssen unbedingt die andere Gruppe warnen!«, rief sie aufgeregt. Zum ersten Mal, seit ich erwacht war, dachte ich an unsere Freunde, die auf dem Weg zur zweiten Festung waren. Wie hatten wir sie nur vergessen können?
    »Jason kann sie doch zurückholen«, schlug David vor, der die ganze Zeit über geschwiegen hatte.
    Meine Freundin sah Jason mit flehendem Blick an. »Würdest du das tun? Bringst du sie bitte zu uns, bevor ihnen etwas passiert?«
    »Dazu muss ich aber erst ihren genauen Standort herausfinden. Mich einfach ins Blaue zu teleportieren, bringt überhaupt nichts. Der Wald dort drüben ist riesig, und es wäre schon ein Wunder, wenn ich sie zufällig aufspüren würde«, erklärte Jason.
    »Hast du ein Fernglas?«, erkundigte sich Tim.
    »Ich habe was viel Besseres«, erwiderte Jason grinsend. »Kommt mit, ich muss euch etwas zeigen.« Er ging zur Tür und machte eine galante Handbewegung, mit der er uns aufforderte, den Raum zu verlassen.
    Einer nach dem anderen erhoben wir uns und traten auf den riesigen Flur. Jason führte uns den Gang entlang, bis er schließlich vor einer Tür mit der Aufschrift "Rabenzimmer" stehenblieb und diese langsam öffnete. Dabei sah er uns gespannt an, als könne er unsere Reaktion auf das, was sich dahinter verbarg, kaum erwarten.
    »Ist ja krass«,

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