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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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eilte zu mir. Er riss mich in eine heftige Umarmung.
    »Gott sei Dank geht es dir gut«, flüsterte er in mein Ohr.
    Sean, der es sich auf der Couch gemütlich gemacht hatte, hob zur Begrüßung die Hand.
    »Hi Lucy. Schön, dass du wieder unter uns weilst.«
    »Dann sind wir jetzt vollzählig, und Jason kann endlich erzählen, wie er hierhergekommen ist und was es mit diesem Ort auf sich hat«, stellte Tim fest.
    Wir setzten uns und sahen Jason erwartungsvoll an.
    »Wo soll ich da nur anfangen?«, murmelte dieser nachdenklich und rieb sich dabei über die Stirn. »Wie ihr euch sicher denken könnt, stamme auch ich aus der School of Secrets.
    Vor langer Zeit kam mein Klassenkamerad Albert, der zugleich mein bester Freund war, auf die idiotische Idee, das Haus der Angst herbeizurufen. Er selbst war ein Hexer und hatte ein Buch gefunden, in dem alles Nötige genau beschrieben war. Zuerst weigerte ich mich, doch als er noch sieben weitere Schüler überredet hatte, willigte auch ich ein. Ein sehr dummer Fehler, wie sich im Nachhinein herausstellte. Ich hatte vorher noch nie etwas von diesem Haus gehört, denn sonst hätte ich auf gar keinen Fall eingewilligt, diesen verfluchten Ort aufzusuchen«, erzählte er seufzend. »Aber egal – was geschehen ist, kann ich nicht mehr rückgängig machen. Jedenfalls trafen wir uns eines Nachts, und mein Freund Albert setzte den im Buch angegebenen Dämonenzauber ein, um das Haus zu rufen. Alles klappte reibungslos, genau so, wie es beschrieben war. Ehe wir uns versahen, waren wir hier, und kurz darauf begann der Albtraum.«
    »Was ist passiert?«, erkundigte sich Mona leise.
    »Um diesen verfluchten Ort wieder unbeschadet zu verlassen, benötigten wir ...« Jason kam nicht dazu, den Satz zu beenden, denn Mona war schneller.
    »Ihr musstet verschiedene Zahlen finden, die zusammen eine Kombination ergaben.«
    Er sah sie verwundert an.
    »Woher weißt du das?«, fragte er verunsichert.
    »Ich habe es gelesen«, antwortete sie stolz.
    »Gelesen? Aber ... wie ... ich verstehe nicht«, stammelte Jason.
    »Der Ausflug, den du mit deinen Freunden ins Haus der Angst unternommen hast, hat vor mehr als zehn Jahren stattgefunden. Nur eine einzige Person hat überlebt, und von ihr stammen anscheinend die Aufzeichnungen darüber. Leider sind die nur recht vage und verraten nicht, was genau in den Räumen geschehen ist.«
    »Seither sind erst zehn Jahre vergangen?«, rief Jason jetzt sichtlich entsetzt.
    »Was hast du denn gedacht, wie lange du schon hier bist?«, erkundigte sich Tim.
    Jason eilte zu einem kleinen Sekretär an der Wand und zog ein in Leder gebundenes Buch heraus. Er warf es vor uns auf den Tisch. Tim sah Jason fragend an, und als dieser zustimmend nickte, schlug er es auf.
    »Meine Güte, was ist das?«, stieß Sean erstaunt aus, der sich ebenfalls über das Buch gebeugt hatte. Tim blätterte eine Seite nach der anderen um, und wir alle starrten ungläubig auf das, was wir sahen. Jede Seite war mit unzähligen Strichen vollgekritzelt, die in Fünfereinheiten gruppiert waren.
    »Hast du die Tage gezählt, die du schon hier bist?«, erkundigte ich mich und deutete auf das Buch.
    Jason nickte.
    »Ich habe für jeden einen Strich in das Buch gemacht.«
    »Aber das ganze Buch ist voll davon. Das müssen doch Tausende sein«, stellte Tim entsetzt fest.
    »Das ist noch nicht alles. Ich habe zwei weitere«, berichtete Jason und zeigte auf den Sekretär an der Wand.
    »Wie viele Tage hast du hier abgehakt?«, erkundigte sich Mona.
    »Achtzehntausendsiebenhundertsechsundsechzig.«
    Meine Freundin schüttelte den Kopf.
    »Das ist unmöglich. Euer Ausflug ins Haus der Angst war vor ungefähr zehn Jahren. Das ergibt höchstens dreitausendsechshundertfünfzig Tage.«
    Ich räusperte mich und deutete mit der Hand auf die Uhr an meinem Handgelenk.
    »Ich glaube schon, dass es möglich ist. Laut meiner Uhr ist es nicht einmal drei Stunden her, dass Mona den Zauber auf dem Dachboden gesprochen hat. Im Haus der Angst ist aber bereits mehr als ein Tag vergangen. Es ist also nicht so abwegig, dass Jason seit fünfzig Jahren hier festsitzt, in der realen Welt jedoch erst zehn Jahre vergangen sind.«
    »Schön und gut«, sagte Sean und musterte Jason. »Mag ja sein, dass hier die Uhren etwas schneller laufen, aber eine Frage stellt sich mir doch.«
    »Und die wäre?« Jason hielt Seans Blick stand.
    »Weshalb bist du keinen Tag gealtert? Wenn du, wie du sagst, seit gefühlt fünfzig Jahren in dieser

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