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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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im Wald oder liegt auf dem Grund des Flusses. Wir werden Jahre brauchen, um ihn aufzuspüren.«
    Ich legte den Arm um ihre Schultern und zog sie an mich.
    Es war seltsam, meine Freundin so zerbrechlich und verzweifelt zu sehen. Mona, die sonst so selbstbewusst war und für jedes Problem eine Lösung hatte.
    »Mit Jasons Hilfe müssen wir wenigstens nicht den ganzen Weg zum Ausgang laufen«, meinte Chris erleichtert. »Wir sollten uns genügend Proviant einpacken und dann von hier abhauen.«
    »Können wir nicht wenigstens noch eine Nacht bleiben?«, erkundigte sich Naomi und fuhr David zärtlich durchs Haar. Dabei warf sie ihm einen vielsagenden Blick zu. Wieder spürte ich diesen stechenden Schmerz in meinem Herzen und zugleich unendliche Wut.
    Zu meinem Erstaunen reagierte David nicht auf ihre plumpe Anmache, sondern ignorierte sie.
    »Wir sind doch nicht hier, um Urlaub zu machen. Je früher wir diesen Schlüssel finden und diesen Ort verlassen, desto besser«, intervenierte Sean.
    Er erntete zustimmendes Murmeln und Kopfnicken. Auch ich wollte nichts lieber, als wieder zurück in die sichere und vertraute Umgebung des Woodland Colleges. Weshalb hatte ich mich nur auf diese dämliche Idee eingelassen?
    »Ich möchte aber noch nicht gehen«, schmollte Naomi mit vorgeschobener Unterlippe und sah dabei selten dumm aus.
    »Dann stimmen wir einfach ab«, schlug ich spontan vor. Ich war mir sicher, dass niemand sonst den Drang verspürte, länger als nötig hier zu bleiben. Wieder warf die Vampirin mir einen vernichtenden Blick zu, den ich mit einem süffisanten Lächeln quittierte. »Wer ist dafür, dass wir so schnell wie möglich verschwinden?«, fragte ich in die Runde.
    Spontan schossen alle Hände nach oben, bis auf die von Naomi. Sogar David stimmte gegen sie, was ich mit einem zufriedenen Lächeln zur Kenntnis nahm. Ich hätte gewettet, dass er sich auf Naomis Seite stellen würde. Was für eine Überraschung.
    »Gut, dann wäre das auch erledigt«, sagte Chris.
    »Aber was ist mit dem Schlüssel?«, warf Mona ein.
    »Was soll schon damit sein?«, entgegnete Jason. »Im Gegensatz zu uns damals müsst ihr nur einen Gegenstand finden, und dies hier war das erste Zimmer, das ihr betreten habt. Ich würde vorschlagen, wir sehen uns in den anderen Räumen um und beten, dass er irgendwo dort versteckt ist. Sollten wir ihn nicht finden, können wir ja zurückkommen.«
    »Geht das denn? Ich meine, kann man erneut in einen Raum gehen, den man schon verlassen hat?«, erkundigte sich Sarah und strich sich eine schwarze Haarsträhne hinters Ohr. Alle sahen gespannt zu Jason.
    Der zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung.«
    »Darüber können wir uns Gedanken machen, wenn es so weit ist«, brummte Chris. »Jetzt sollten wir alles einpacken, was wir brauchen können, und anschließend kann Jason uns zum Ausgang teleportieren.«
    »Jason! Mein Name ist Jason. Es kann doch nicht so schwer sein, sich das zu merken.«
    »Jason oder Janson, das ist doch Jacke wie Hose«, bemerkte Chris mürrisch und tat den Einwand mit einer Handbewegung ab.
    Er wies jedem von uns eine Aufgabe zu, und niemand beschwerte sich, dass Chris die komplette Planung an sich gerissen hatte. Ganz im Gegenteil. Es kam mir so vor, als wären alle froh, dass es jemanden gab, der ihnen sagte, was zu tun war.
    Mona und ich waren dafür verantwortlich, dass genügend Taschenlampen, Ersatzbatterien und Kerzen eingepackt wurden. Nachdem uns Jason kurz erklärt hatte, wo wir all diese Gegenstände finden würden, machten wir uns auf den Weg.
    »Hätte ich gewusst, welche Gefahren hier im Haus auf uns lauern, hätte ich niemals diesen verflixten Zauber gewirkt«, murmelte sie, während ich ein Bündel Kerzen aus der Schublade einer Kommode nahm und sie in unseren Rucksack warf.
    »Du hast doch gelesen, was den Schülern zugestoßen ist, die glaubten, sich mit dem Haus anlegen zu können«, entgegnete ich.
    »Ja, schon, aber ich dachte, die haben alle etwas übertrieben«, gab sie zerknirscht zu und versuchte vergeblich, ihren blonden Pagenkopf im Nacken zu einem Zopf zu binden.
    »Ist ja egal«, meinte ich. »Schließlich können wir jetzt nicht mehr ändern, was geschehen ist, und sollten uns nur noch darauf konzentrieren, dass wir hier lebend rauskommen.«
    Mona nickte, zog eine Packung Batterien aus einem Schubfach und hob sie triumphierend in die Höhe.
    »Hab sie gefunden«, flötete sie erfreut.
    »Prima, dann lass uns wieder zurückgehen«, schlug ich vor.

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