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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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musterten mich argwöhnisch. Wahrscheinlich nahmen sie an, dass auch ich eine aktive Fähigkeit besaß, die ihnen Schaden zufügen konnte, und waren deshalb so misstrauisch. Wie falsch sie doch lagen.
    Als die Bestien nur noch ein paar Schritte von mir entfernt waren, spielte ich mit dem Gedanken, die Augen zu schließen und mich meinem Schicksal zu ergeben, als plötzlich ein lautes Fauchen erklang, gefolgt von einem schmerzhaften Brüllen.
    Ich sah den Schatten nur aus dem Augenwinkel. Er war so schnell, dass ich Mühe hatte, ihm zu folgen. Dann starrte ich auf die beiden Werwölfe, die blutüberströmt vor mir in den Schnee fielen.
    Wieder huschte der Schatten durch die Kreaturen, und erneut ging eine von ihnen zu Boden. Die anderen Werwölfe brüllten auf, und ihre hektischen Kopfbewegungen zeigten, dass auch sie den Angreifer nicht lokalisieren konnten.
    Als schließlich ein vierter Körper in den Schnee sackte, der sich daraufhin blutrot färbte, wichen die verbliebenen Werwölfe einige Schritte zurück. Doch den grausigen Lauten zufolge, die aus der Ferne erklangen, war bereits eine ganze Armee von ihnen auf dem Weg, um ihren Artgenossen zu Hilfe zu kommen.
    Der Schatten huschte an mir vorbei und kam neben mir schließlich zum Stehen.
    »Naomi?«, stieß ich ungläubig aus, als ich die Vampirin erkannte. Ihre Augen waren jetzt vollkommen schwarz, und ihre sonst so gepflegten Fingernägel sahen aus wie lange, gekrümmte Dolche. Sie sah mich mit finsterem Blick an. Trotz der Dunkelheit konnte ich ihre Fangzähne deutlich erkennen und erschrak darüber, wie groß diese waren.
    »Sieh zu, dass du zum Haus zurückläufst und dich in Sicherheit bringst«, zischte sie mich an.
    »Aber ich ...«, begann ich zu stammeln, weil ich mir unsicher war, ob ich sie hier alleine lassen sollte.
    »Lauf – oder soll ich dir Beine machen?« Sie unterstrich ihren Befehl mit einem Knurren, das tief aus ihrem Inneren kam und so bedrohlich klang, dass ich erschrocken zurückwich.
    Schließlich nickte ich und rannte los. Meine Hände lagen schützend auf dem kleinen Gubi, der sich noch immer unter meinem Pullover befand.
    Einer der Werwölfe wurde auf meine Flucht aufmerksam und änderte schlagartig seine Richtung, doch kurz bevor er mich erreicht hatte, wirbelte Naomi an ihm vorbei und zog ihm ihre Krallen quer über den Oberkörper.
    Wenn sie ihre Menschlichkeit ausschaltete und vollständig zum Vampir wurde, war Naomi nicht mehr zu wiederzuerkennen.
    Mit ihrer übermenschlichen Kraft und der enormen Geschwindigkeit war sie ihren Angreifern gegenüber klar im Vorteil, denn bis die Werwölfe reagieren konnten, befand sie sich schon wieder an einer ganz anderen Stelle.
    Als ich ungefähr die Hälfte der Strecke geschafft hatte, lief ich gegen eine Art unsichtbare Mauer. Ich konnte nicht sehen, worum es sich handelte, doch ich spürte das Hindernis deutlich. Im ersten Moment war es hart und bremste mich abrupt ab, doch dann dehnte es sich aus, wie ein Netz. Ich kämpfte mit aller Macht dagegen an und setzte mühsam einen Schritt vor den anderen.
    Die Barriere gab ein wenig nach und weitete sich, so dass ich Boden gewinnen konnte. Trotzdem war es ein enormer Kraftaufwand, gegen diese unsichtbare Mauer anzukämpfen. Woher kam dieses Hindernis so plötzlich? Waren die Werwölfe dafür verantwortlich?
    Ich blieb stehen und holte tief Luft. Es musste doch möglich sein, dieses Ding zu durchbrechen. Dann rannte ich los. Die ersten Schritte kam ich noch gut vorwärts, doch dann wurde ich immer langsamer und kam fast zum Stehen. Ich biss die Zähne zusammen und kämpfte mit meinem ganzen Körpergewicht dagegen an. Plötzlich gab es nach, und ich stolperte nach vorn. Bevor ich auf dem Waldboden aufschlug, gelang es mir noch, mich zur Seite zu drehen. Um ein Haar hätte ich den kleinen Gubi zerquetscht.
    Etwas benommen richtete ich mich wieder auf und machte ein paar vorsichtige Schritte nach vorn. Als ich begriff, dass die unsichtbare Wand verschwunden war, lief ich los.
    Kurz bevor ich das Haus erreicht hatte, warf ich einen Blick über die Schulter, doch ich war bereits zu weit entfernt und es war zu dunkel, als dass ich sie hätte sehen können. Als ich hineinstürzte, prallte ich gegen David, der sich gerade auf den Weg nach draußen machen wollte. Er packte mich an beiden Oberarmen, und sein Blick glitt suchend über meinen Körper.
    »Bist du verletzt?«, fragte er besorgt.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Naomi ist mir zu Hilfe gekommen.

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