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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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hatte. Einer der Männer öffnete die Tür und stieß mich rüde in den Raum.
    Ich taumelte einige Schritte nach vorn, fing mich aber schnell wieder.
    »In einer Stunde soll sie fertig sein«, brummte der Mann, dann schloss sich die Tür hinter mir.
    Mein erster Blick fiel auf die Frau, die vor mir stand. Sie hatte schwarzes hüftlanges Haar und war sehr groß. Das dunkelblaue enge Kostüm, das sie trug, brachte ihre schlanke Figur gut zur Geltung.
    Sie musterte mich aus leuchtend blauen Augen, die eigentlich recht sympathisch wirkten. Ihre Nase war ein wenig zu lang geraten, aber man konnte die Frau durchaus als hübsch bezeichnen.
    »Hallo, Lucy. Es freut mich, dich endlich kennenzulernen. Mein Name ist Violett«, begrüßte sie mich und streckte mir ihre perfekt manikürte Hand entgegen.
    Ich blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an und sagte nichts. Schulterzuckend ließ sie die Hand wieder sinken.
    »Ich kann verstehen, dass du uns gegenüber misstrauisch bist. Leider habe ich keine Zeit, dir dieses Misstrauen zu nehmen, da wir dich umgehend einkleiden und frisieren müssen«, erklärte sie mit sanfter, melodischer Stimme.
    »Einkleiden? Frisieren?«, wiederholte ich fragend. Was hatten die denn vor?
    »Du musst gut aussehen, wenn du in einer Stunde vor Magnus trittst.«
    Magnus? War das nicht der Typ, von dem Adam erzählt hatte? Der Obermacker der dunklen Seite?
    Violett deutete auf einen Stuhl, der vor einer zierlichen Schminkkommode stand. Ich rührte mich nicht und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
    Sie seufzte.
    »Wenn du so bockig bleibst, muss ich Falk und Norman zu Hilfe rufen, und das möchtest du doch nicht, oder? Die beiden hast du ja eben kennengelernt.«
    Ich verzog das Gesicht. Die beiden wiederzusehen, stand wirklich nicht auf meiner Wunschliste.
    Also fügte ich mich und nahm auf dem Stuhl Platz.
    »Was will dieser Magnus von mir?«, wollte ich wissen, während Violett hoch konzentriert mit den Händen durch mein Haar fuhr. Anscheinend überlegte sie, welche Frisur sie mir verpassen sollte.
    »Das wird er dir dann selbst mitteilen, wenn es so weit ist«, antwortete sie knapp. Als sie plötzlich euphorisch in die Hände klatschte, erschrak ich so sehr, dass ich fast seitlich vom Stuhl gekippt wäre. »So, jetzt suchen wir etwas Passendes zum Anziehen für dich aus«, flötete sie und zog einen fahrbaren Kleiderständer zu sich.

KAPITEL 21

    Knapp eine Stunde später schob mich Violett vor einen großen Spiegel.
    »Na, wie findest du es?«, trällerte sie aufgeregt.
    Fassungslos starrte ich mein Spiegelbild an und fragte mich, ob ich im falschen Film gelandet war. Ich sah aus wie eine aufgedonnerte Elfe aus einer Kinderserie. Das einzig Annehmbare an mir waren meine Frisur und das dezente Make-up. Violett hatte meine Haare glattgeföhnt, was bei meiner wilden Lockenmähne eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit war, und jetzt fielen sie mir sanft über die Schultern.
    Was jedoch meinen Aufzug anging, so war ich einfach nur sprachlos. Sie hatte mich in ein schulterfreies Kleid gezwängt, das aussah, als habe man es in aller Eile aus diversen Stoffbahnen zusammengeflickt.
    Noch dazu waren die meisten Teile transparent, was nicht weiter schlimm war, solange ich mich nicht bewegte. Wie aber würde das aussehen, wenn ich ein paar Schritte machte?
    Ich beäugte die rosaroten und orangefarbenen Stoffe, die federleicht um meine Beine schwangen. Die Krönung meines Outfits war ein dicker Gürtel aus zartrosa Seide.
    »Gefällt es dir?«, erkundigte sich Violett zum zweiten Mal, da ich ihr nicht geantwortet hatte.
    Ich seufzte.
    »Nicht das, was ich normalerweise trage«, antwortete ich resigniert. »Wenn du mir jetzt noch ein paar Flügel anklebst, sehe ich aus wie die Zahnfee.«
    »Glaub mir, du siehst bezaubernd aus«, versicherte mir Violett und sah auf die Uhr. »Ach herrje, höchste Zeit dich hinunterzubringen.«
    Hinunter? Musste ich etwa wieder zurück in meine Zelle? Adam würde einen Lachanfall bekommen, wenn er mich so sah.
    Violett eilte zur Tür, streckte den Kopf hinaus und rief etwas, was ich nicht verstand. Kurz darauf tauchten die beiden Glatzköpfe in der Tür auf. Mir blieb aber auch nichts erspart.
    »Los, komm, man wartet bereits auf dich«, pflaumte einer von beiden mich an.
    Ich stapfte auf die Männer zu und warf ihnen finstere Blicke zu.
    »Schon mal was von dem Wörtchen BITTE gehört?«, zischte ich.
    Sie antworteten nicht, sondern schoben mich vor sich her.

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