School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)
Diesmal nicht ganz so grob, was aber sicher nur daran lag, dass sie nicht riskieren wollten, mein Outfit zu beschädigen.
Ich lief vor ihnen her und wäre einige Male fast gestolpert, da der Stoff meines Kleides am Boden schleifte und ich laufend drauftrat.
Die Glatzköpfe führten mich einige Treppen nach unten, bis ich mich plötzlich in einer Art Höhle wiederfand, die von unzähligen Fackeln beleuchtet wurde.
In der Mitte entdeckte ich einen Kreis, der aus so vielen Glyphen bestand, dass es unmöglich war, sie zu zählen. In genau diesen Kreis wurde ich gebracht.
Da stand ich nun und sah mich verwirrt um.
Überall an den Wänden erkannte ich Personen in dunklen Gewändern, deren Gesichter von Kapuzen verdeckt waren. Direkt vor mir, auf einer kleinen Anhöhe, standen drei weitere Gestalten.
Die Person in der Mitte, ein großer, schlanker Mann, trug eine goldene Robe. Die beiden Personen rechts und links von ihm waren in feuerrote Umhänge gehüllt.
»Herzlich willkommen, Lucy. Ich bin Magnus und freue mich, dass du den Weg zu uns gefunden hast«, begrüßte mich der Mann in der Mitte und schob seine Kapuze zurück.
Ich beäugte ihn verstohlen. Er hatte ein hageres Gesicht und dunkelbraunes, gelocktes Haar. Mit seinen dunkelgrünen Augen musterte er mich interessiert.
Irgendwie kam er mir bekannt vor, aber ich wusste nicht, wo ich ihn schon einmal gesehen hatte. Mein Blick huschte zu den beiden Gestalten neben ihm. Es musste sich um einen Mann und eine Frau handeln. Ihre Gesichter sah ich nicht, da sie ihre Kapuzen noch immer tief in die Stirn gezogen hatten.
»Wir hatten gehofft, dich schon viel früher hier begrüßen zu dürfen, aber leider ist es deiner kleinen Freundin erst jetzt gelungen, dich zu uns zu bringen«, fuhr er fort. Dabei deutete er huldvoll zu einer weiteren Person, die rechts neben mir an der Wand stand. Ich folgte seiner Bewegung mit den Augen.
»Mona?«, stieß ich verblüfft aus, als ich meine Freundin erkannte, die auch so eine seltsame, schwarze Kutte trug.
»Hallo, Lucy«, begrüßte sie mich mit kühler Stimme.
»Was machst du hier, und was soll das?«, wollte ich wissen, doch im selben Augenblick begriff ich und schüttelte ungläubig den Kopf. Nein, das konnte nicht sein. Als ich jedoch in Monas Gesicht blickte, sah ich die ganze Wahrheit und hätte um ein Haar laut aufgeschrien.
Meine beste Freundin war eine dieser fanatischen Anhänger von Magnus. Mir wurde ganz schlecht. Mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht damit. »Du gehörst zu diesen Verrückten?«, flüsterte ich bestürzt.
Mona lächelte kühl.
»Wenn du erst einmal ein Teil unserer Organisation bist, wirst du sie nicht mehr als verrückt bezeichnen.«
Ich starrte meine ehemals beste Freundin entsetzt an, weil ich noch immer nicht glauben konnte, dass ausgerechnet sie mich so hintergangen haben sollte.
»Du hast mich an diesen Ort gebracht?«, flüsterte ich, doch ich wusste die Antwort bereits.
»Und das war ein hartes Stück Arbeit, das kannst du mir glauben. All die Wochen in der Schule hatte ich keine Chance, da die Schutzzauber so stark sind, dass ich sie mit meinen eigenen Kräften nicht brechen konnte. Deshalb habe ich alles daran gesetzt, dass du mit ins Haus der Angst kommst, denn dort wirken die Schutzzauber der Schule nicht. Dummerweise hatte ich nicht bedacht, dass du Mrs Jacksons Amulett tragen würdest, das dich auch im Haus vor meinem Zugriff beschützt hat. Als du von den Werwölfen angegriffen wurdest, hast du sogar meine Barriere durchbrochen, die dich eigentlich an der Flucht hindern sollte.«
»Diese unsichtbare Mauer war dein Werk? Du wolltest mich zerfleischen lassen?«
Ich erinnerte mich nur zu gut, wie ich gegen die Mauer angekämpft und sie schließlich durchbrochen hatte. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn ich es nicht geschafft hätte.
»Selbstverständlich habe ich die Barriere errichtet. Und keine Sorge, die Werwölfe hätten dir nichts getan, wir hatten einen Deal mit denen. Eigentlich hätten sie dich in Gewahrsam nehmen und an einem Ort festhalten sollen, von dem aus ich dich dann hierher hätte bringen können, doch leider ist dieser Plan ja kläglich gescheitert.«
Ich schüttelte fassungslos den Kopf.
»Du hast mit diesen Bestien zusammengearbeitet?«
Mona zuckte ungerührt mit den Schultern.
»Eine Hand wäscht die andere. Sie sollten dich einfangen und an mich ausliefern. Im Gegenzug hätte ich ihnen unsere restliche Mannschaft zum Fraß
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