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Schossgebete

Schossgebete

Titel: Schossgebete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Roche
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sie vorschlägt, Ja. Sie holt ein sehr edel aussehendes Metallgebilde aus der Schublade neben dem Bett. Sie leckt erst ein bisschen meine Vagina und danach mein Poloch, um alles für das teure Spielzeug vorzubereiten. Ich kann spüren, wie sie versucht, Vaginaschleim von vorne nach hinten zu bewegen mit ihrer Zunge, klar, der Schleim ist für die Analrutsche viel besser als Spucke, Wasser stoppt ja eher alles. Sie kann die Mitte des Metallgebildes so verbiegen, dass diese beiden eichelähnlichen Stopfen in die gleiche Richtung zeigen, und schiebt mir eins vorne, eins hinten rein. Das ist erst mal sehr kalt, aber auch sehr geil. Sie drückt die beiden Enden immer fester rein, alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei, singe ich in meinem Kopf still vor mich hin, und Lumi leckt dazu immer weiter meine Klitoris.
    Ich entspanne komplett, breite die Arme nach rechts und links aus, gucke an die Decke, und mittlerweile ist mir auch egal, wo mein Mann bei ihr überall so reinkriecht. Ich muss innerlich lachen darüber, wie cool wir sind, wie cool ich bin, was für eine Angst ich vorher hatte und dass ich es geschafft habe, Alice und Mutter zum Schweigen zu bringen. Ich bin nur noch Klitoris und Geilheit, nichts ist mehr peinlich, nichts wird mehr kontrolliert, go with the flow , Elizabeth. Wann ist das schon so? Urlaub mitten in der Stadt. Alle Stellungen werden durchprobiert, alle Finger verschwinden in allen Öffnungen, zwischendurch nehme ich mal die Stopfen aus mir raus, aber bald auch schnell wieder rein. Alles ist erlaubt, außer einer Sache: Georg will nicht reinstecken bei Lumi und auch nicht in ihr kommen. Ich habe ihm schon hundertmal gesagt: »Los, steck rein, Mann, stell dich nicht so an, du willst es doch auch, los! Verdammt.« Er macht es einfach nicht. Er weigert sich. Er will einfach seinen Schwanz nicht in eine Prostituierte stecken. Ich muss das ja nicht verstehen. Nachdem er und ich auch ausgiebig ihre schöne dunkelrote Vagina untersucht und überall reingebohrt haben, nachdem ungefähr zwei oder drei Stunden absolute Geilheit vorbei sind, ich was weiß ich wie viel mal gekommen bin, setze ich mich auf ihn und reite und kneife alle Muskeln, die ich zur Verfügung habe, in meiner gut trainierten Vagina, Lumi hat lachend je einen Zeigefinger in unseren Ärschen, er kommt und fertig. Ab da wird nur noch rumgelegen und rumgealbert. Wir trinken noch nackt was auf dem Bett zusammen, wir kennen uns ja jetzt in- und auswendig. Wir fragen sie noch etwas aus, über ein paar extreme Freiergeschichten, bezahlen, wir dürfen nachher bezahlen, weil wir Stammkunden in dem Etablissement sind, ziehen uns an und gehen nach Hause.
    Auf dem Weg nach Hause riechen wir ständig an unseren Fingern. Weil sie nach Lumi riechen, müssen wir immer wieder lachen. Sie hat dreihundertfünfzig Euro dafür bekommen. Ich bin danach wie in einem Rauschzustand, weil ich denke, ich bin die Coolste von allen. Was ich da leiste, als eine heterosexuelle Frau, also, da bin ich von mir selber beeindruckt. Ewigkeiten danach riechen wir noch nach ihrem Parfüm und ihrem alles.
    Ich begleite Georg nach Hause und muss mich beeilen, nicht zu spät in die Therapie zu kommen. Ich gehe so, wie ich bin, schon wieder nach Orgie riechend, dahin, Frau Drescher ist alles zuzumuten, sagt sie selber immer. Sie lüftet einfach nachher durch, dann ist alles gut.
    Ich entschuldige mich bei ihr für meinen Geruch, wieder mal, ich will auf keinen Fall, dass sie denkt, dass das mein Parfüm ist, was da so riecht, und ich will auf jeden Fall, dass sie von unserem Sexabenteuer gerade erfährt. Das wird alles bis ins kleinste Detail erklärt. Überraschenderweise bleibt danach noch Zeit.
    »Dann kann ich mit Ihnen jetzt noch über meine beste Freundin sprechen, Frau Drescher. Nur damit ich richtig klar bin mit ihr im Kopf. Sie war mal kurz in Therapie, will aber nicht ständig über die Vergangenheit reden, hat sie also wieder abgebrochen, dabei wiederholt sie nur stumpf ihr Leben lang, was ihre Mutter schon für eine Scheiße gebaut hat. Sie sieht nicht ein, was die Vergangenheit mit dem Leben im Jetzt zu tun hat. Mittlerweile denke ich immer öfter: Denk ruhig so weiter, aber ohne mich! Ich sehe das alles, darf es aber nicht sagen. Sie haben mir doch gesagt, da müssen Leute selber drauf kommen. Man kann sie nicht dazu zwingen. Aber man darf gehen, wenn es zu viel wird mit den Untherapierten. Und das ist es für mich geworden: zu viel! Ich habe ständig das Gefühl,

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