Schossgebete
gesagt, nicht vorstellen, zu ihm Nein zu sagen, egal, was er vorschlägt. Zum Glück schlägt er keine schlimmen Sachen vor. Also nicht ganz schlimme Sachen.
Da kommt Georg endlich, setzt sich mir gegenüber und fängt an, den Kuchen schnell in sich reinzustopfen. Wir reden nicht, was sollen wir auch reden?
Ich weiß noch ganz genau, wie er beim ersten Mal meine Haut am Poloch mit Öl eingeweicht hat, dann steckt er erst einen Finger rein, dann den Daumen, dann zwei Finger. Wir nehmen uns viel Zeit dafür, alleine deswegen kommt es im Vergleich zu anderem Sex sehr selten zum Analverkehr, weil man so vorsichtig sein und so langsam vorgehen muss, damit es der Frau, also mir!, nicht wehtut, das ist uns, vor allem mir, meistens zu anstrengend. Wenn wir es aber mal hingekriegt haben, mein Poloch so zu dehnen, dass sein Schwanz ohne Schmerzen reinpasst, macht es ziemlich Spaß.
Während ich Analverkehr habe, denke ich ständig an die Anführerin unserer deutschen Frauenbewegung und horche in mich rein und fühle eine innere Geilheit, die vom Poloch und vom Schwanz ausgeht und sich im ganzen Körper ausbreitet. Ganz anders als vaginal. Aber selbst bei vaginal sagt die Frauenbewegung, da gebe es keinen Orgasmus. Das habe ich ja schon in meiner geliebten Geo Kompakt gelernt, dass das auf jeden Fall wissenschaftlich bewiesen wurde, dass es einen vaginalen Orgasmus gibt. Aber ich bin mir auch sicher, dass es einen analen gibt. Mein Frauenbewegungshirn redet mir, mit dem Schwanz meines Mannes im Po, ständig aus, dass das geil sein kann, und währenddessen redet mein Enddarmausgang mir ein, dass das sehr wohl sein kann. Wem soll ich denn jetzt mehr glauben?
Die Frauenbewegung hat sich irgendwann mal wissenschaftlich unhaltbare Thesen ausgedacht, die aus ihrer Sicht politically correct sind. Und das darf nie geändert werden. Ich spüre aber in meinem Körper, bei jedem Sex, dass die Frauenbewegung mit vielen Ideen falschliegt.
Unsere ersten Stücke Kuchen sind fast aufgegessen. Ich grinse bei den Themen, die mir im Kopf rumspuken.
»Was lachst du so?«
»Nichts.«
Er nimmt sich sein zweites Stück und gibt mir auch meines auf den Teller. Er isst nur Quark-Mohn aus dem Laden, ich immer Apfel, immer das Gleiche, damit ich nicht verrückt werde. So geht unser Leben.
Wenn man gerade massiv gedehnt wird von einem breiten Schwanz, fühlt es sich wirklich so an, als würde gleich alles auseinanderreißen am Schließmuskel. Mein Mann machte mir aber immer Komplimente dafür, wie locker ich sei und wie entspannt ich das aushalten könne. Wahrscheinlich hatte er Vergleiche. Da frage ich lieber nicht nach, sonst raste ich wegen Eifersucht wieder aus. Ich sage ihm ständig: »Langsam, Vorsicht, warte.« Weil es wirklich elendig lange dauert, bis der Schwanz auch nur ansatzweise da drin verschwindet. Ich habe mich immer mit den Frauen im Pornofilm verglichen und gewundert, warum die einfach: zack, Schwanz aus der Vagina, zack, in den Po, ohne jede Probleme. Da dachte ich, das würde ich gerne auch meinem Mann bieten. Hundertmal in Filmen gesehen und gedacht, bei mir stimmt was nicht. Warum kann ich das nicht einfach so wegstecken.
Dann kam eines Tages die wunderbare Erklärung. In der Dokumentation 9 to 5: Days in Porn habe ich eine für mein Sexleben mit meinem Mann sehr erhellende Szene gesehen. Die Frauen haben sich, bevor sie eine Analszene drehen sollten, ganz vorsichtig und mit viel Liebe zu sich selbst, immer größere und breitere Gegenstände in ihren Po eingeführt. Ich habe extra zurückgespult und das genüsslich angeguckt. Es hat mich für immer davon befreit, zu denken, bei mir sei was nicht richtig, ich sei zu eng, nur bei mir tut das so höllisch weh, wenn man zu schnell macht. Die dehnen sich ausgiebig vorher, wie Sportler, und ich hab immer versucht, das mit Kaltstart hinzukriegen, bis ich dachte, mir kommen beim Einführen seines Schwanzes vor Schmerzen die Gedärme aus dem Mund wieder raus. Das Dehnen, die langwierige Vorbereitung des Polochs zeigen die natürlich nicht in den richtigen Pornofilmen, weil die Illusion ja aufrechterhalten bleiben soll, dass die sich einfach alles ohne Probleme dauergeil, wie die sind, in den Po schieben können, ohne Schmerzen.
Ich kann meinen Mann auch nie fragen, ob an meinem Poloch was kaputtgegangen ist, nach dem Analverkehr, weil er immer sagt, er möchte nur in Notfällen mit Krankheit und Verletzungen belämmert werden. Frau Drescher sagt auch, ich soll ihn in Ruhe lassen
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