Schottische Ballade
Augenblick nicht mit einer Auseinandersetzung zerstören.“
Lion stieß vor Enttäuschung einen finsteren Fluch aus. Verdammt sei ihr Starrsinn. Er wollte schreien und schimpfen, doch sie würde sich nur noch mehr zurückziehen.
„Erzähl mir von deinem Sohn“, sagte Lion letztendlich.
Sie zuckte zusammen, als hätte sie sich verbrannt. „Ich ... da gibt es wenig zu erzählen. Er ... er ist ein Junge wie alle anderen.“
„Nein, er ist etwas Besonderes, denn er ist dein Sohn.“ Und Padruigs, doch Lion war bereit, das zu übersehen. „Ich möchte mich entschuldigen, denn ich habe eine Sünde an ihm begangen.“ „Du?“ sagte sie schwach.
„Ja.“ Er atmete tief ein. „Es schmerzt mich, es zuzugeben, doch ich bin eifersüchtig auf ihn, und das beeinflusst mein Handeln. Kein Wunder, dass es dir widerstrebt, mich zu ehelichen, wenn ich deinen Sohn nicht beachte.“
„Dich zu ehelichen? Ich dachte, du hättest begriffen ...“
„Du bist natürlich besorgt“, fuhr Lion fort. Er presste sie an sich und versuchte, sie zu beruhigen. „Was für ein Klotz bin ich, nur an mich zu denken. Das Wiedersehen mit dir hat mich überwältigt, und ich habe nicht erkannt, dass ich, weil ich nicht über deinen Sohn sprach, bei dir den Eindruck weckte, ich wäre ihm kein guter Vater.“
„Vater? Du? Aber ..."
„Zweiter Vater“, sagte Lion und erwärmte sich für den Gedanken. Er fühlte sich bereits besser, jetzt, da es ausgesprochen war. „Ich habe nur wenig Erfahrung mit der Aufgabe, doch ich würde mein Verhalten nach dem meines Vaters richten.“ Er blickte sie an und sah, wie sie ihn entsetzt anstarrte. „Du weißt es wahrscheinlich nicht“, fuhr er fort und spielte dabei mit ihren Fingern, die auf seiner Brust lagen. „Meine älteste Schwester, Gillie, ist nicht wirklich mit mir blutsverwandt.“ Er begann, vor Rowena die ganze Wahrheit über die schlechte erste Ehe seiner Mutter und das stürmische Freien seines Vaters, nachdem sie Witwe geworden war, zu offenbaren.
Als Elspeth Carmichael anfänglich Lucais’ Sutherlands Brautwerbung zurückwies, nahm er sich eine Geliebte, ein Mädchen, das der Frau glich, die er nicht haben konnte. „Der armen Jean wurde von Raebert Munro, Elspeths Gemahl, Gewalt angetan. Gillie war das Ergebnis dieser Tat, und weil er sich für Jean verantwortlich fühlte, behauptete mein Vater, Gillie sei von ihm. Bis zum heutigen Tag kennen nur wenige Menschen die Wahrheit, denn meine Eltern erzogen sie wie eine Sutherland. Ich bin mir dessen gewiss, ich kann für deinen Paddy ein guter Vater sein, wie es mein Vater für Rowenas Fassung zerbrach. Sie barg das Gesicht an seiner Brust und ließ den bitteren Tränen ihren Lauf.
„Ach, Rowena, du musst nicht weinen.“ Er tätschelte unbeholfen ihre Schulter. Mit der anderen Hand strich er ihr über den Rücken, um ihr den Schmerz zu erleichtern.
Doch die Zärtlichkeit und das Mitgefühl ließen Rowena nur noch heftiger weinen, bis endlich die Flut versiegte und das Schluchzen aufhörte. Sie blickte in sein teures Angesicht. „I.. .ich bin sicher, du w...würdest einen guten Vater abgeben, doch Heilige Jungfrau, gib mir die Kraft, es auszusprechen. „Doch Paddy und ich, wir sind an die Gunns gebunden. Ich habe einen Schwur geleistet, bei Paddys Seele, selbst wenn Padruig etwas zustoßen sollte, wollte ich mein Leben auf Hillbrae verbringen, um dafür zu sorgen, dass Paddy seinen Platz als neuer Anführer einnehme.“
Lions Gesicht wirkte wie versteinert, eine bleiche Maske des Schmerzes, aus der seine Augen, leblos wie gelber Stein, starrten. „Warum ... warum sollte er so einen Eid verlangen?“
„Er war umso vieles älter als ich, und er fürchtete, wenn er starb, ehe Paddy alt genug war, könnte ich mich wieder vermählen und meinen Sohn mitnehmen.“
„Warum hast du dem zugestimmt?“
Um unseren Sohn zu retten, um ihm einen Namen zu geben und ein weitaus besseres Erbe, welches er, als Bastard einer besitzlosen Frau aus einem armen Clan, gehabt hätte. „Ich dachte nicht, dass das von Bedeutung ist. Ich dachte, es wäre mein Lebensinhalt, auf Hillbrae zu bleiben.“
„Und nun glaubst du das nicht mehr?“
Sie bemerkte ihren Fehler sofort und versuchte, ihn zu mildern. „Es ist strittig.“ Sie sprang auf und griff nach ihrer Robe. Sie musste Abstand gewinnen, ehe sie wieder nachgab.
Er packte sie an den Schultern und zwang sie, ihn anzusehen. „Wir werden einen Weg finden.“
„Oh, du würdest Glenshee
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