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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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du mich so sehr, wie ich dich begehre?“
    „Ja. Das tue ich.“ Sie hoffte, dass das Verlangen nach ihm vorübergehen würde, doch es war größer als jemals zuvor, größer noch als ihre Selbstbeherrschung. „Ich bin so leer ohne dich.“ Ihre Schenkel öffneten sich unwillkürlich, um ihm Geborgenheit zu bieten, und ein erlöstes Seufzen kam über ihre Lippen, als er ihre Einladung annahm. Sein Gewicht, der Duft seiner Haut und die Bewegungen seiner muskulösen Beine zwischen ihren weichen Schenkeln war so wohlbekannt, dass sich ihre Kehle zusammenschnürte.
    „Rowena. Sieh mich an, meine Geliebte.“ Er hob sich über sie, um sie von seinem Gewicht zu entlasten. Die Sonne wählte diesen Augenblick, um in das Gemach zu scheinen, und vergoldete seine ungestümen Züge, so dass er einem Wikinger ähnlich sah, von denen er abstammte - ein stolzer, mächtiger Krieger. „Ich möchte dein Gesicht sehen, wenn wir eins werden“, sagte er zärtlich. Ein Arm legte sich um sie und hob sie hoch. „Ich möchte, dass du mir tief in die Augen siehst.“ Sie schimmerten heller und feuriger als das Sonnenlicht. „Ich möchte, dass du dich an diesen Augenblick für alle Ewigkeit erinnerst.“
    „Für immer“, wisperte sie.
    „Für immer.“
    Rowena stöhnte seinen Namen, hob ihre Hüften, als sich ihr Körper streckte, um sich seiner Größe anzupassen. Sie konnte das wollüstige Stöhnen nicht zurückhalten, das über ihre Lippen kam. Sie wollte die Augen schließen, um den Moment aufzusparen, doch sein Blick befahl ihr, sich mit seinem zu verschmelzen, und diese Vereinigung war tiefer noch als ihre körperliche.
    „Ja, gerade wie es sein sollte“, flüsterte Lion. Ihr Körper glühte, und sie umklammerte ihn, zog ihn tiefer und tiefer, bis es schien, als hätte er den Kern ihrer Lust gefunden. Es war ein Geben und Nehmen, ihre Bewegungen waren eins, ein Ritus aus alter Zeit. Jeder Stoß trug sie höher und höher und ließ das Feuer heftiger in ihr lodern. Gemeinsam erreichten sie den Gipfel, ihre Schreie der Erfüllung hallten im sonnendurchfluteten Gemach wider.
    „Und ich habe ihn doch gesehen“, behauptete Clem Gunn.
    Eneas fluchte und schlug mit der Faust auf ein Fenstersims in der Großen Halle von Blantyre. „Wenn wir es doch nur beweisen könnten! Indes, Alexander will kein Wort gegen seinen Günstling hören.“
    „Die Gunst ist eine sehr unsichere Gesellin in diesen Tagen.“ Georas ließ den Blick durch den Saal schweifen.
    Der Earl war in seinem hohen Stuhl zusammengesunken und starrte brütend in das flackernde Feuer. So war er den ganzen Tag gewesen. Er hatte sich weder Schlaf noch Speis oder Trank gegönnt. Lady Glenda saß an seiner Seite, ihr Ausdruck angespannt, ihre linke Wange war gezeichnet. Alexander hatte sie geschlagen, als sie gefragt hatte, wie der Streifzug gewesen sei, und dann nochmals, als sie ihm Trost anbot.
    „Lady Glenda könnte sich schon bald vor ihrer eigenen Tür wieder finden, gleich, ob sie die Herrin dieser Burg ist oder nicht. Und wenn dies geschehen kann, dann könnte auch Lion Sutherlands Stern verlöschen.“
    „Wie?“ wollte Eneas wissen. „Alexander will nicht, dass wir diesen Bastard befragen. Er kommt und geht, wie es ihm gefällt. Er hebt nicht einmal seine Waffe, um unserer Sache zu dienen, und teilt das Lager mit meines Bruders Witwe, obwohl der arme Padruig in seinem Grab noch nicht einmal kalt ist.“
    „Nicht gerade ein gutes Vorbild für ihren jungen Sohn und den nächsten Anführer deines Clans, habe ich nicht Recht?“
    „Bah, es ist mir gleichgültig, selbst wenn das ganze Heer Zugang zu ihrem Bett hätte. Oh, ich verstehe.“ Eneas kniff die Augen zusammen. „Damit könnte ich Alexander überzeugen, mich zum Vormund des Jungen zu bestellen.“ Doch schien die Frucht nicht mehr süß genug, nicht, wenn er von einem anderen, fruchtbareren Baum pflücken wollte.
    „Dann könntest du den Clan Gunn zusammenrufen, um mit uns zu kämpfen.“
    „Ja, das könnte ich.“ Eneas rieb sich die müden Augen. Auch er hatte das Bett nicht aufgesucht, für den Fall, dass der Earl ihn brauchte. „Doch selbst wenn Alexander mich zum Anführer erklärte, würden viele Gunns zu Hause bleiben, denn sie sind Finlay gegenüber treu gesinnt.“
    „Dann sind sie dem Zorn des Wolfs ausgeliefert.“
    Eneas riss die Augen auf. „Ssch, er könnte dich hören, und du weißt, wie sehr er diesen Namen hasst.“
    „Er hat ihn zu Recht erhalten.“ Georas lächelte dünn.

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