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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Meinungsverschiedenheiten“, antwortete Lion.
    „Als Ihr nach Blantyre kamt, habt Ihr Eure Sutherlands meiner Mission verschworen. Doch bis heute habt Ihr nicht mehr als dreißig Mann Eurer persönlichen Garde gebracht. Ich verlange, dass Ihr nun Euren Eid einlöst.“
    „Ich versprach Euch meine Mannen und dass ich mit Euch ziehen würde, doch meines Vaters ... “
    „Ich verlange sie! “ brüllte Alexander. Sein Gesicht war rot angelaufen. „Ich muss sie haben. Wenn die Sutherlands unter meinem Banner kämpfen, brauche ich weniger Männer. Ich fordere, was Ihr mir verspracht“, donnerte er.
    Lion verharrte in völliger Ruhe, obwohl er am liebsten dem Zorn, der sich blitzend in den Augen des Earls spiegelte, entflohen wäre. In diesen wilden Augen. Diesen Augen eines Verrückten. „Ich habe an meinen Vater geschrieben und ihn gebeten ...“ „Gebeten, verdammt. Bin ich nicht Vizekönig? Schulden mir die Männer nicht ihren Gehorsam?“ Er geiferte, und Speichel kam über seine Lippen, und seine Fäuste hob er drohend in die Luft. „Bei Gott, ich will die mir gebührende Achtung haben.“ „Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit Ihr bekommt, was Euch gebührt“, sagte Lion. „Doch ich kann meinen Vater nicht zwingen ...“
    „Wenn Euer Leben davon abhinge, würde Euer Vater dann die Männer schicken, die ich fordere?“ verlangte Alexander zu wissen.
    „Hängt es davon ab?“
    Alexander blickte finster. „Nicht jetzt ... doch es könnte sein, wenn ich nicht bekomme, was ich fordere. Wer nicht mit mir ist, ist mein Feind.“
    „Ich werde mich daran erinnern, Mylord, doch ich hoffe, Ihr seht in mir immer noch Euren Freund und Gefolgsmann.“
    „Ja.“ Alexanders Fäuste öffneten sich, doch sein Ausdruck blieb wachsam. „Wir werden sehen. Kommt, es ist spät geworden, und ich habe Hunger. Begleitet mich in mein Gemach, und wir werden darüber sprechen, welche Worte Euren Vater überzeugen können, sich mit uns zu verbünden.“
    Widerwillig folgte Lion dem Earl. Er war der Gefahr knapp entronnen, doch die Bedrohung war noch nicht vorüber. Alexander würde sich mit einem Nein nicht zufrieden geben. Wenn er die Männer, die er verlangte, nicht bekam, könnte Lion das mit seinem Leben bezahlen ... und andere auch. Er hatte nur wenige Tage, um zu versuchen, die verräterischen Pergamente zu stehlen. Dann musste er seine Männer und Rowena von Blantyre fortgebracht haben.
    Rowena saß in einem Stuhl am Kamin im Gemach Lady Glendas und beendete das letzte Kapitel von Der grüne Ritter. Sie schloss das Buch. „Es ist eine schöne Geschichte, meint Ihr nicht?“
    „Ja.“ Lady Glendas Lächeln wurde von einer zerschundenen Lippe und einem geschwollenen Mund entstellt. „Ich danke Euch, dass Ihr mir vorgelesen habt. Es hat mein Herz erleichtert und ließ mich für Augenblicke vergessen ...“ Sie strich mit der Hand über die bläuliche Schwellung.
    Rowena glitt von ihrem Stuhl und kniete sich zu den Füßen der Lady. „Warum bleibt Ihr bei ihm, wenn er Euch so viel Leid zufügt?“
    „Er ... er hat das nicht gewollt. Es war mein Fehler. Ich habe gesagt, dass er mehr Ruhe bedürfte, als er gerade so sehr beschäftigt war.“
    „Das ist keine Entschuldigung für Schläge.“
    Lady Glenda zuckte die Schultern. „So sind die Männer, oder nicht? Mein Vater liebte meine Mutter sehr, doch manchmal hob er die Fäuste gegen sie, wenn sie ihn bei gewichtigen Angelegenheiten störte.“
    Ihr Vater hatte niemals seine Familie geschlagen. Seit Stunden war sie hier, seit Mittag, als Lady Glenda nicht zum Essen kam und Donald zugab, dass sie sich nicht wohl fühlte. Nicht wohl fühlte, ha! Rowena hatte sie schluchzend vorgefunden, mit blutigen Lippen, die Augen geschwollen vom Weinen. „Nun, wenn dieser Krieg ihn so übel gelaunt macht, warum kommt Ihr nicht und bleibt mit mir in Annies Gemach?“
    „Oh, ich könnte ihn nicht verlassen. Er braucht mich, damit ich mich um die kleinen Dinge kümmern kann ... Speis und Trank, seine Gewänder. “
    „Ihr habt genug Mägde, die das können. Kommt und bleibt bei mir.“
    Glenda schüttelte den Kopf, die Augen erneut mit Tränen gefüllt. „Ihr seid so lieb, dass Ihr Euch um mich kümmert.“ Sie nahm ein Tüchlein aus Leinen von ihrem Gürtel und trocknete ihre Tränen. „Wir kennen uns erst seit ein paar Tagen, doch in dieser kurzen Zeit habe ich gelernt, Euch als meine Freundin zu schätzen. Ich weiß, Ihr meint es gut, indes, Alexander ...“ Sie

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