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Schottische Disteln

Schottische Disteln

Titel: Schottische Disteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Canetta
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Schrecken hin brauche ich einen kräftigen Schluck.«
    »Gern, und wie geht‘s jetzt weiter?«
    »Hast du die Polizei benachrichtigt?«
    »Ja, aber wie schon geahnt: Viel helfen können die auch nicht. Wir sollen versuchen, den Kerl zu erwischen, und ihn dann nach Forres bringen.«
    »Ganz schön bequem, nicht wahr?«
    »Es war zu erwarten. Die sind überlastet. Ähnliche Meldungen aus anderen Countries haben sie aber nicht.«
    »Eigenartig, warum hat der Kerl es ausgerechnet auf unsere Bauern abgesehen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Könnte es jemand aus dieser Gegend sein? Irgendeiner, der die Leute hier hasst? Sieh mal, in meinem Haus kannte er sich ganz gut aus, und er wusste auch, dass ich nicht da war.«
    »Aber wer fährt denn hier so eine teure, große Maschine?«
    »Irgendjemand, der mal hier weggegangen ist, den ihr vielleicht vergrault oder rausgeschmissen habt?«
    »Mir fällt da keiner ein.«
    »Wir werden nachher die anderen fragen. Wann treffen wir uns?«
    »Sobald du mit den Geräten da bist. Die Patrouillenfahrer kommen immer wieder am Pub vorbei und fragen nach dir.«
    »Dann können wir gleich aufbrechen, ich füttere nur noch die Hunde und bringe sie zur Herde.«
    »Alles klar, bis gleich also.«
    Als Ryan eine halbe Stunde später im Pub eintraf, war Bob noch nicht da. Ryan wunderte sich zwar, dachte aber, der Bauer sei noch nach Hause gefahren oder versuche, auf dem Weg andere Männer zum Pub zu dirigieren. Als gegen sechs Uhr alle anderen da waren, Bob aber immer noch fehlte, wurde Ryan unruhig. Er erklärte den Männern, dass er Bob vermisse und bat zwei, zu seinem Gehöft zu fahren und ihn zu suchen.
    Als die Männer wenig später zurückkamen, schlug die Stimmung in Hysterie um. Keiner hatte Bob gesehen, und auch seine Frau wusste nicht, wo er sein könnte. Einmal hatte man in der Ferne den Motorradfahrer gesehen, aber er war zu schnell, um ihm zu folgen, und so war man zurück in den Pub gekommen.
    Ryan versuchte, die Männer zu beruhigen.
    »Das muss nichts bedeuten. Vielleicht kontrolliert er noch die Weiden, das kann lange dauern, so groß, wie die sind. Beruhigt euch, Leute, wir verteilen jetzt erst einmal die Funkgeräte.«
    Ein paar Männer folgten ihm, um die Kartons hereinzutragen, und Ryan erklärte allen die Bedienung:
    »Es ist ganz einfach. Wenn ihr auf den roten Knopf drückt, könnt ihr sprechen, und alle, die ihr Gerät eingeschaltet haben, hören euch. Wenn ihr auf den weißen Knopf drückt, hört ihr alle anderen, dann ist euer Gerät empfangsbereit. Also: den weißen Knopf herunterdrücken und so lassen, damit ihr alles hört, und wenn ihr selbst reden wollt, den roten Knopf drücken und festhalten. Die Apparate könnt ihr um den Hals hängen, dann sind sie immer griffbereit. Ist alles klar?«
    »Ja, ist einfach.«
    »Dann versucht es jetzt.«
    Ein allgemeines Stimmengewirr setzte ein, bis Ryan um Ruhe bat.
    »Hier ist für jeden noch eine Beschreibung, falls ihr unsicher seid. Jeder bekommt zwei Geräte. Ihr fahrt jetzt nach Hause und gebt eins euren Frauen oder dem ältesten Kind, das damit umgehen kann. Und sagt euren Familien, dass sie unbedingt in den Häusern bleiben müssen, bis wir Entwarnung geben. Dann fahrt ihr los und sucht den Motorradfahrer. Aber teilt euch die Strecken genau ein, damit überall kontrolliert wird. Und noch etwas: Seid vorsichtig. Keiner soll allein etwas unternehmen. Der Kerl ist bewaffnet, er hat letzte Nacht mein bestes Gewehr gestohlen.«
    Plötzlich herrschte Stille im Pub.
    »Was hat er?«, fragte der alte Charly schließlich.
    »Er hat sich meine beste Büchse geholt, während ich die Funkgeräte besorgt habe. Also Vorsicht! Versucht immer, zu zweit zu patrouillieren, und wenn das nicht geht, haltet euch zurück und ruft die anderen, wenn euch etwas auffällt. Das ist eine ernsthafte Warnung. Und die Zentrale ist hier im Pub, wir brauchen sie als Anlaufstelle.«
    Betreten und auch verängstigt gingen die Männer auf die Straße. Ryan hörte, wie sie die Strecken einteilten und das Fehlen von Bob diskutierten. Billy kam zu ihm an den Tisch, wo er ein paar übrig gebliebene Funkgeräte einpackte.
    »Die lass ich hier bei dir, Billy, falls noch Geräte gebraucht werden.«
    »Okay, was ist mit Bob los?«
    »Ich weiß es nicht. Er war bei mir und ist dann losgefahren, um in den Pub zu kommen. Ich habe noch die Hunde und die Schafe versorgt, und dann bin ich hergekommen.«
    »Irgendwas stimmt da nicht, ich fühle das in jedem

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