Schottische Engel: Roman (German Edition)
geht's an die Arbeit.«
Nach dem Frühstück bestellte David den Chauffeur mit dem Wagen und den Sekretär zum Ausgang am Holzdamm, und wenig später waren sie unterwegs nach Tonndorf. Die Fahrt über die vierbahnige Ausfallstraße ging zügig vor sich, und eine halbe Stunde später hatten sie die Studios, die mit ihren roten Backsteinhäusern und den zahlreichen Antennen auf den Dächern diese besondere Anlage repräsentierten, erreicht. Nach einer Kontrolle in der Einfahrt erreichten sie kurz darauf das Bürogebäude, in dem die wesentlichsten Eckpunkte besprochen werden mussten. Dann führte ein Mitarbeiter die Gäste über die Hofanlage zu der Halle, in der die Kulissen für Davids Film aufgebaut werden würden. Er erklärte die technische Ausstattung, man beriet über den Zeitablauf und praktische Details, und gegen Mittag wurden die Vorverträge unterzeichnet.
»So«, erklärte David, als sie wieder im Wagen saßen, »jetzt kann Frank mit seinem Tross kommen.«
»Wer ist Frank?«
»Frank Miller wird der Produktionsleiter dieses Films, er wartet nur auf das Signal zum Start.« Und an den Sekretär gewandt: »Clark, haben Sie ein Hotel hier in der Nähe gefunden?«
»Ja, nicht weit von hier in Rahlstedt habe ich den gesamten ›Lindenhof‹ reserviert. Man wartet dort nur auf konkretere Termine von uns. Morgens und abends könnten Shuttlebusse für den Transport des Teams zur Verfügung stehen. Das Hotelpersonal hat Erfahrungen mit Filmgesellschaften.«
»Gut, aber ich will mir das Haus ansehen, Drumworld, fahren Sie uns bitte hin.«
»Ich versichere Ihnen, Chef, das Haus ist in Ordnung.«
»Trotzdem, ich will, dass man mich dort kennenlernt. Die Leute sollen wissen, mit wem sie es zu tun bekommen, falls später Klagen auftreten, ganz gleich von welcher Seite.«
Kaum fünf Minuten später hatten sie den Hamburger Vorort mit seinem alten Dorfkern und den großen Neubaugebieten erreicht.
Der ›Lindenhof‹ in der Nähe der alten Dorfkirche lag weit ab vom Zentrum und war von Grünanlagen umgeben.
»Das gefällt mir. Hier gibt's keine großen Ablenkungen nach Feierabend und die nötige Ruhe, um sich auf den nächsten Tag vorzubereiten.« David nickte zustimmend. »Gut gemacht, Clark.«
»Na, ich weiß doch, was Sie bevorzugen, Chef.«
Der Wagen hielt auf dem Parkplatz, und sie stiegen aus. Durch eine Glasveranda ging es in das alte Fachwerkhaus. Alles wirkte ländlich und sehr sauber. Ein Kellner begrüßte die Gäste. »Bitte, wenn Sie mir folgen wollen? Wünschen Sie zu speisen?«
»Ja, später. Zunächst hätte ich gern den Besitzer gesprochen, mein Name ist David McClay, ich bin wegen der schottischen Filmgesellschaft hier.«
»Selbstverständlich. Bitte nehmen Sie Platz, ich sage Bescheid.«
David und Mary sahen sich in der rustikal möblierten Halle um. Lehnstühle mit gedrechselten Beinen und Armlehnen und mit handgestickten Kissen gepolstert, Tische, die dazu passten, und Bilder mit alten Stichen vom Aussehen des Orts vor hundert Jahren luden zum Verweilen ein. »Es sieht gemütlich aus. Es gefällt mir.« David rückte einen Stuhl für Mary neben sich und nahm Platz.
Dann kam der Kellner mit dem Wirt zurück. »Mein Name ist Werner Gratenberg, mir gehört der ›Lindenhof‹. Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Lord McClay.«
»Die Freude ist auf meiner Seite. Ihr ›Lindenhof‹ gefällt mir. Meine Leute werden sich hier wohlfühlen. Könnte ich mich im Haus etwas umsehen?«
»Natürlich, meine Frau wird Sie herumführen. Da es gerade Mittagszeit ist, möchte ich Sie und Ihre Mitarbeiter ins Restaurant zum Essen einladen. Sobald Ihr Filmteam dann hier wohnt, sind Restaurant und Hotel selbstverständlich für andere Gäste geschlossen.«
Die Wirtin führte David, Mary und Clark durch das Haus. Im Erdgeschoss gab es verschiedene Aufenthalts- und Konferenzräume, das gut besuchte Restaurant und einen gemütlichen Frühstücksraum mit Gartenterrasse. In der oberen Etage warteten fünfundzwanzig rustikal eingerichtete Gästezimmer mit eigenen Bädern, Fernsehern und Balkons.
David war sehr zufrieden. Er wusste, seinen Leuten würde es hier gut gehen. »Wissen Sie, Frau Gratenberg, ich möchte meine Mitarbeiter gut untergebracht wissen, denn ich verlange Höchstleistungen von ihnen, aber ich glaube, bei Ihnen sind sie in den besten Händen.«
Die Wirtin lachte. »Wir werden uns alle Mühe geben. Wir haben hin und wieder Filmteams hier einquartiert, weil der ›Lindenhof‹ in der Nähe der
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