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Schottische Engel: Roman (German Edition)

Schottische Engel: Roman (German Edition)

Titel: Schottische Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Canetta
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dass eine Gouvernante eingestellt wird. Ich verspreche es.«
    »Danke.« Melanie schnäuzte sich und stand auf. »Dann werd' ich mal fertig packen.«
    »Und ich brauche einen Koffer für die Kindersachen, haben Sie einen?«
    »Ja, hier die Tasche wird reichen. Viele Sachen hat Tatjana nicht, sie wächst so schnell, und Miss Barkley wollte auch immer die neueste Mode für das Kind haben.«
    Auch Mary stand auf. »Danke, dann will ich die paar Sachen einpacken, und wenn Sie Ihren Koffer fertig haben, suchen Sie noch das Lieblingsspielzeug zusammen, damit die Kleine wenigstens ein paar bekannte Sachen mitnehmen kann.«
    Unten erwartete sie ein ungeduldiger David. »Na endlich, wo bleibt ihr denn so lange? Inzwischen habe ich das Kind angezogen, es hat ihr gar nicht gefallen.«
    »Ich habe die Nanny getröstet, sie fürchtet sich vor der Einsamkeit von ›Lone House‹ und möchte bei ihren Verwandten und Freunden hier in der Stadt bleiben.«
    »Du meine Güte. ›Lone House‹ ist ein Paradies, und sie soll sich um Tatjana kümmern und nicht um ihre Freunde, dazu ist sie verpflichtet und dafür wird sie bezahlt.«
    »David sei nicht so streng. Sie ist jung und hat Angst vor der Zukunft, das musst du verstehen.«
    »Tu ich ja auch, Mary, aber auch mir wird das alles zu viel, und solche dummen Probleme kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen.«
    Schließlich war mithilfe von Drumworld und Clark im Haus alles geregelt. David wollte sich mit Tatjana und Mary in den Bentley setzen, aber Tatjana schrie nach Melanie. Sie hatte einfach Angst, mit zwei fremden Menschen in einem Auto fortzufahren. So blieb nichts anderes übrig, als Melanie zu bitten, sich in den Fond des Bentley neben Tatjana zu setzen, während Mary und Clark mit dem Gepäck in dem Wagen von Joan hinterherfuhren.
    ›So weit sind wir also schon‹, dachte Mary zutiefst enttäuscht. ›Das Kind steht an erster Stelle.‹ Dann überlegte sie, ob sie Clark nicht bitten sollte, sie auf dem Bahnhof abzusetzen, damit sie zurück nach Edinburgh fahren konnte. Als sie so eine Andeutung machte, schüttelte er den Kopf. »Das kann ich nicht, Miss Ashton. Der Bahnhof ist von hier aus weit entfernt, und der Lord würde es sofort merken, wenn ich verschwunden bin. Ich habe den Befehl, seinem Wagen zu folgen, und daran muss ich mich halten.«
    Mary seufzte resigniert. »Ich müsste mich dringend um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. So ein Umweg über ›Lone House‹ passt mir gar nicht.«
    »Ich werde Lord McClay übers Handy anrufen und ihm sagen, dass Sie diesen Umweg zum Bahnhof wünschen.«
    »Ja, bitte.«
    Obwohl Clark Brown sich auf den starken Verkehr, der jetzt in den Morgenstunden auf den Straßen herrschte, konzentrieren musste, rief er McClay an. »Chef, Miss Ashton wünscht zum Bahnhof gebracht zu werden, sie möchte nach Edinburgh fahren.«
    »Unsinn, Clark. Geben Sie mir mal Miss Ashton.«
    Und als Mary das Handy übernommen hatte, fragte er kurz angebunden: »Was ist los, Mary? Wir treffen uns doch gleich in ›Lone House‹, und wenn du wirklich so dringend nach Edinburgh musst, kannst du heute Nachmittag mit mir fahren, ich muss doch dort ins Krankenhaus. Auf die paar Stunden wird es doch nicht ankommen.«
    »Ich möchte mich um meinen Engel kümmern. Ich muss wissen, ob Walter Perband ihn im Museum abgeliefert hat.«
    »Dein hölzerner Engel, Mary, der ist mit Sicherheit angekommen. Ich habe einen anderen Engel hier, um den ich mir die größten Sorgen mache. Einen lebendigen, bildschönen kleinen Engel aus meinem Fleisch und Blut, Mary. Ich brauche dich, das weißt du doch, das haben wir doch alles schon besprochen.«
    »Nichts haben wir besprochen, David. Uns hat ein Ereignis einfach überrannt.«
    »Können wir nicht in ›Lone House‹ in aller Ruhe darüber sprechen?«
    Mary schüttelte den Kopf, sagte aber schließlich: »Na gut«, und schaltete das Handy ab. ›Er will Zeit gewinnen‹, dachte sie, ›er will sich die Worte in aller Ruhe zurechtlegen, mit denen er mich überzeugen wird. Er weiß, dass ich ihm nicht widerstehen kann, wenn er mich in den Arm nimmt. Ich liebe ihn, aber ich will mich nicht zur Ersatzmutter degradieren lassen. Mein Gott, das haben wir doch alles schon einmal besprochen, und in Wirklichkeit hat sich überhaupt nichts geändert. Dass der Fall jetzt schon eingetreten ist, ist viel zu früh für mich.‹
    Enttäuscht sah sie aus dem Autofenster. Die Regenwolken hingen tief über dem Land, und von den fröhlichen

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