Schottisches Feuer
den Atem einsog, und sah das wilde Pulsieren an ihrem Hals, das ihren Herzschlag widerspiegelte. Langsam ließ er seine Finger über ihren Hals gleiten und legte den Daumen auf das winzige Flattern unter der Haut. Dann senkte er den Kopf und hob ihr Gesicht dem seinen entgegen. »Verstehst du denn nicht? Ich habe dich geliebt ! Ich hätte alles für dich getan. Alles . Ehre? Pflicht? Die bedeuteten mir nichts im Vergleich zu dir.«
Er hatte zu viel gesagt, doch er war bereits jenseits jeglicher Vernunft. Sein Leben war so verdammt klar gewesen, er hatte genau gewusst, was er wollte, bis er ihr begegnet war. Sie hatte alles verändert.
Hilflos sah sie zu ihm hoch. »Duncan, ich … Es tut mir leid.«
Er wollte ihr verdammtes Mitleid nicht, er wollte ihre Hilfe. »Du entscheidest dich immer noch für die Seite deiner Familie und gegen mich. Selbst wenn du nicht für den Diebstahl der Karte und für das Komplott gegen mich verantwortlich warst; was, wenn dein Vater und dein Mann es waren?«
»Das waren sie nicht.«
»Dann solltest du auch nichts zu befürchten haben.« Leicht strich er ihr mit dem Daumen über die zarte Spitze ihres Kinns und hob ihr Gesicht an, um ihr tief in die Augen sehen zu können. Das alte Gefühl der Verbundenheit zwischen ihnen durchzuckte ihn wieder. Er wollte glauben, dass sie ihn nicht verraten hatte, doch sie machte es ihm verdammt noch mal nahezu unmöglich. »Bitte, sag mir, was du weißt! Lass mich seine Briefe sehen. Hilf mir, die Wahrheit zu finden.«
Ihre leuchtend grünen Augen schwammen in Aufruhr, während sie mit sich rang. Ihre Unentschlossenheit zerrte an seiner Selbstbeherrschung, die bereits bis zum Äußersten strapaziert war. Herrgott, er hatte sie praktisch angefleht!
Sein Blut kochte, und Verlangen ballte sich tief in seinem Bauch. Er war heiß und hart, und ihre Nähe machte es nur noch schlimmer. Keine andere Frau war ihm je so vollständig unter die Haut gegangen. Sie war immer schon eine teuflisch süße Versuchung gewesen. Sein ganzer Körper verzehrte sich nach ihr. Quälend. Sehnend. Wie konnte sie diesen Wahnsinn leugnen, der zwischen ihnen entbrannte?
Die Art, wie sie leicht die Lippen öffnete, ihre Augen dunkler wurden und ihr Atem stockte, verriet ihm, dass sie es auch spürte. Aber sie kämpfte dagegen an. »Duncan, ich …«
Fluchend bedeckte er ihren Mund mit seinem, um zu verhindern, dass die Weigerung ihr über die Lippen kam. Die Berührung – ihr Geschmack – ließ ihn aufstöhnen. In ihr versinkend grub er die Finger in ihr Haar, um sie noch enger an sich zu ziehen.
Sein Körper wurde heiß, hart, überwältigt von dem dunklen, primitiven Verlangen eines Mannes, der sich die Frau nehmen will, die ihm gehörte. Das Blut rauschte wild durch seine Adern, als die Lust ihn mit ihrem unentrinnbaren Griff erfasste.
Er wollte sie dafür bestrafen, dass sie ihn zurückwies, dass sie das hier zurückwies, dass sie ihn in diesen barbarischen Zustand versetzte.
Er wollte in der warmen, honigsüßen Höhle ihres Mundes versinken und sie verschlingen. Sie dazu zwingen, sich einzugestehen, was zwischen ihnen war.
Nicht nur Leidenschaft. Das jähe Aufflackern von Vernunft durchdrang den schwarzen Nebel. Es war mehr als Leidenschaft. Etwas viel Tieferes und Bedeutsameres. Und er wollte, dass sie das eingestand. Also zwang er sich, ruhiger zu werden. Mit sanftem, geschicktem Streicheln von Mund und Zunge wollte er ihre Lippen dazu verlocken, sich ihm zu öffnen.
Aber Gott, sie war so süß! Wie Honig auf seiner Zunge. Er wollte in ihr versinken, in die warmen, zuckersüßen Tiefen eintauchen, doch anstatt mit der Gewalt der Leidenschaft zu fordern, schmeichelte er mit unendlicher Zärtlichkeit.
Seine Ausdauer wurde mit einem leisen Stöhnen belohnt, als sie die Lippen öffnete und seinen Kuss erwiderte. Sie ergab sich. Ihm. Reine männliche Genugtuung durchzuckte ihn wie ein Blitz, so heftig wie nach jeder Schlacht, die er je gewonnen hatte.
Er wusste, dass sie es auch fühlte, dass er nicht als Einziger in der Gewalt dieser Gefühle war, die ihm mit jeder zaghaften Berührung ihrer Zunge die Brust schmerzhaft eng werden ließen. Tiefer und tiefer umkreiste seine Zunge die ihre in einem langsamen, köstlichen Tanz. Schmelzend sank sie ihm entgegen. Die Berührung, das unglaubliche Gefühl all dieser üppigen Kurven, die sich an ihn pressten, ließen ihn aufstöhnen, und das Geräusch riss sie aus ihrer Trance.
Mit einem Aufschrei zuckte sie zurück,
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